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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 5.1891

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Lainer, Alexander: Ein neues Goldchloridkalium
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https://doi.org/10.11588/diglit.44512#0133

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Ein neues Goldchloridkalinm.

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einem Uebersehuss von Kochsalz als „Goldsalz“ in den
Handel gesetzt.
Alle analysirten Goldsalze hatten einen variirenden Gold-
gehalt und waren meist mit überschüssiger Salzsäure oder
Halogensalzen verunreinigt.
Diese nicht constante Zusammensetzung käuflicher Gold-
salze i^t nicht ohne Einfluss auf den Erfolg der Tonung, in-
dem ein und dasselbe Goldbadrecept neutrale, alkalische und
saure Goldbäder ergeben kann, die mehr oder weniger ver-
schiedene Färbungen erzeugen.
Zu einer constanten Zusammensetzung des Goldbades ge-
langt man am besten mittels chemisch reinen Goldsalzes und
empfehle ich diesbezüglich ein neues Salz, das wasserfreie,
krystallisirte Goldchloridkalium, mit einem Goldgehalte
von 52 Proc. Ich entdeckte dasselbe bei der Darstellung der
verschiedenen bekannten Goldsalze. Es lässt sich auf sehr
einfachem Wege säurefrei erhalten, es verwittert nicht, ist
nicht hygroscopiseh und dürfte infolge dieser günstigen physi-
kalischen Eigenschaften nicht nur in der Photographie, son-
dern allgemein dort, wo in der Technik Goldsalze Verwen-
dung finden, gerne angewendet werden.
Die Herstellung geschieht in folgender WTeise: 100 g Gold
werden in Königswasser gelöst und mit 38 g Kaliumchlorid
versetzt. Das Kaliumchlorid wird vorher in möglichst wenig
Wasser zur Lösung gebracht.
Man erhält aus der concentrirten Lösung gelbe mono-
klinjsche Nadeln, welche, nachdem sie von der Mutterlauge
getrennt sind, bei einer Temperatur von 100 bis 110 Grad C.
erhitzt werden, um jede Spur anhängender Salzsäure zu ver-
treiben.
Das neue Goldchloridkalinm bleibt bei dieser Erhitzung
vollkommen unzersetzt, ohne seine Krystallform zu verändern,
was bei keinem der anderen gebräuchlichen Goldsalze der
Fall ist, daher letztere nicht erhitzt werden dürfen und häufig
durch anhängende saure Mutterlauge verunreinigt sind.
Dieses neue Goldchloridkalium wurde wiederholt darge-
stellt und analysirt. Folgende Analyse gibt über dessen Zu-
sammensetzung Aufschluss:
In 0,4012 g Goldchloridkalium wurden 0,2086 g Gold
und 0,0801-g Kaliumchlorid gefunden Berechnet man diese
Zahlen auf Gewichtsprocente, so erhält man 51,99 Proc. Gold
und 19,96 Proc. Kaliumchlorid.
 
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