Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 5.1891
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https://doi.org/10.11588/diglit.44512#0365
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DOI Heft:Die Fortschritte der Photographie und Reproduktionstechnik in den Jahren 1889 und 1890
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Photographische Objeotive u.nd Bezeichnung der Normalblenden. 351
chromatischer Aberration ist, wenn sie dies für einen die Linse
schräg treffenden Strahlenkegel ist. Linsen lassen sich als
aus unendlich vielen Prismen zusammengesetzt betrachten, und
bekanntlich ist Achromatismus mittels combinirter Prismen
nur für einen besonderen Einfallswinkel möglich; ein paralleler
und ein schräger Strahl fallen aber nothwendigerweise unter
verschiedenem Einfallswinkel auf die Oberfläche eines Systems
und deshalb kann dasselbe, wenn es für den parallelen Strahl
actinisch ist, für den schrägen'Strahl .streng genommen nicht
actinisch sein.
Untersuchen wir einmal geometrisch einen Fall für einen
parallelen und einen schrägen Strahl. Der Einfachheit halber
sei eine äquiconvexe Linse, die durch eine Concavplan-Linse
achromatisirt. ist, vorausgesetzt. Verfolgt man den Durchgang
der Strahlen durch dies System , so sieht man, dass man den
Vorgang äuffassen kann, als wenn der der Achse parallele
Strahl R und der gegen die Achse geneigte Strahl R' durch
dasselbe Prisma gingen, die Winkel i und iz, welche durch
die Strahlen R 0 F an der Einfalls- und Austrittsstelle gebildet
werden, sind gleich, jedoch trifft dasselbe Verhältniss nicht zu
für deu Strahl R'OV, für welchen die Winkel i und i' sehr
verschieden gross sind, so dass dieser Strahl nicht gleichzeitig
achromatisch sein kann (Fig. 84).
Linsenformen, welche durchweg am Austrittspunkte der
Bedingung gleicher Einfallswinkel und Brechungswinkel mög-
lichst nahe kommen, werden.daher auch am besten zur Er-
langung sowohl des Actinismus wie des Aplanatismus geeignet
sein, wie im Folgenden gezeigt werden soll.
chromatischer Aberration ist, wenn sie dies für einen die Linse
schräg treffenden Strahlenkegel ist. Linsen lassen sich als
aus unendlich vielen Prismen zusammengesetzt betrachten, und
bekanntlich ist Achromatismus mittels combinirter Prismen
nur für einen besonderen Einfallswinkel möglich; ein paralleler
und ein schräger Strahl fallen aber nothwendigerweise unter
verschiedenem Einfallswinkel auf die Oberfläche eines Systems
und deshalb kann dasselbe, wenn es für den parallelen Strahl
actinisch ist, für den schrägen'Strahl .streng genommen nicht
actinisch sein.
Untersuchen wir einmal geometrisch einen Fall für einen
parallelen und einen schrägen Strahl. Der Einfachheit halber
sei eine äquiconvexe Linse, die durch eine Concavplan-Linse
achromatisirt. ist, vorausgesetzt. Verfolgt man den Durchgang
der Strahlen durch dies System , so sieht man, dass man den
Vorgang äuffassen kann, als wenn der der Achse parallele
Strahl R und der gegen die Achse geneigte Strahl R' durch
dasselbe Prisma gingen, die Winkel i und iz, welche durch
die Strahlen R 0 F an der Einfalls- und Austrittsstelle gebildet
werden, sind gleich, jedoch trifft dasselbe Verhältniss nicht zu
für deu Strahl R'OV, für welchen die Winkel i und i' sehr
verschieden gross sind, so dass dieser Strahl nicht gleichzeitig
achromatisch sein kann (Fig. 84).
Linsenformen, welche durchweg am Austrittspunkte der
Bedingung gleicher Einfallswinkel und Brechungswinkel mög-
lichst nahe kommen, werden.daher auch am besten zur Er-
langung sowohl des Actinismus wie des Aplanatismus geeignet
sein, wie im Folgenden gezeigt werden soll.