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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 5.1891

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Die Fortschritte der Photographie und Reproduktionstechnik in den Jahren 1889 und 1890
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https://doi.org/10.11588/diglit.44512#0373

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Photographische Objective und Bezeichnung der Normalblenden. 359

Die Wirkung der Blende hat einen ganz bedeutenden Ein-
fluss auf Astigmatismus, Krümmung des Feldes und Distorsion.
Was den Astigmatismus anbetrifft, so ist die Anwendung der
Blende das einzige Mittel, bei einer Einzellinse oder einem
Linsensystem denselben zu vermindern, wenn er vorhanden ist.
Auf die Krümmung des Feldes und die Distorsion wirkt die
Blende in genau entgegengesetztem Sinne (bei Einzellinsen
oder einzelnen zusammengefügten Combinationen von mehr als
einer Linse) (Fig. 88).
Nehmen wir einmal den Fall der Planconvex-Linse, die
in Berührung mit einer kleinen Blende ist, die Krümmung des



Feldes ist hier bedeutend, dagegen die Distorsion praktisch
gleich Null. Je weiter man nun die Blende von der Linse
entfernt, desto grösser wird die Distorsion, während die
Krümmung des Feldes abnimmt. Die folgende Zeichnung wird
die Wirkung der Blende auf die Krümmung des Feldes er-
kennen lassen (Fig. 89).
Es zeigt sich, dass durch Einschränkung der Apertur die
bilderzeugenden Strahlen für jeden kleinen Lichtkegel dichter
bei einander liegen und nicht von denen gekreuzt sind, welche
kürzere Foei haben und die Linse unter weit grösseren
Brechungswinkeln treffen würden, wenn die ganze Apertur
angewendet würde. Je weiter die Blende entfernt wird, um
so flacher wird das Feld, dagegen tritt die Distorsion auf.
 
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