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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 5.1891

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Die Fortschritte der Photographie und Reproduktionstechnik in den Jahren 1889 und 1890
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https://doi.org/10.11588/diglit.44512#0374

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360 Photographische Objective und Bezeichnung der Normalblenden.

Die gebräuchlichste und einfachste Art, die Distorsion
darzustellen, besteht darin, dass man das Aussehen eines qua-
dratischen Gitters nach der Refraction bestimmt, wenn die als
klein vorausgesetzte Blende vor Linse angebracht und das
Feld flach oder von der Krümmung möglichst frei gemacht ist.
Aus der folgenden Zeichnung ist ersichtlich, dass da, wo der
Brechungswinkel am grössten ist, d. h. also die Strahlen am
weitesten von der Achse entfernt sind, die letzteren stärker
gegen die Achse hin gebrochen werden als wenn sie derselben
näher liegen, und dass die Achse selbst keine Ablenkung er-
fährt. Die einzelnen Strahlen lassen sich natürlich als
Achsen von Strahlenkegeln betrachten. So sieht man, dass die
die Linien darstellenden Strahlenkegel nach der Achse hin con-


vergent werden. Diese Distorsion ist unter dem Namen der
„tonnenförmigen“ Distorsion bekannt Die entgegengesetze Dis-
torsion, bekannt unter dem Namen „Nadelkissen“, tritt auf,
wenn die Blende hinter der Linse angebracht ist; dann zeigt
sich, wie es die Figur 89 erkennen lässt, eine Divergenz
von der Achse weg, die um so deutlicher hervortritt, je grösser
nach dem Rande der Linse hin die Brechungswinkel werden.
Die tonnenförmige Distorsion wird im Allgemeinen als die am
wenigsten hinderliche beider Arten angesehen und deshalb die
Blende gewöhnlich vor den Einzellinsen angebracht. Die
Figur 89 zeigt, wie man die Distorsion abstellen kann, in-
dem man die oben erwähnten Fehler in den getrennten Linsen
durch Vereinigung derselben gegen einander wirken lässt, doch
mag hier darauf aufmerksam gemacht werden, dass, obgleich
dies vielleicht das einfachste Verfahren ist, Linsen ohne Dis-
 
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