Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 5.1891
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https://doi.org/10.11588/diglit.44512#0429
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Original-Beiträge
DOI Heft:Die Fortschritte der Photographie und Reproduktionstechnik in den Jahren 1889 und 1890
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Berechnung der Belichtungszeit.
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welcher die Beleuchtung am günstigsten ist. Um sich in
dieser Richtung leicht, zu orientiren, hat Decoudun einen
photographischen Compass speciell für diesen Zweck construirt
(Boussole du Photographe pour excursions). [Fig. 107.]
Es ist dies ein kleiner Compass (boussole), welcher in
Form einer „Breloqüe“ an der Uhrkette getragen werden kann.
Zum Gebrauche hält man den Compass horizontal, indem man
den Pfeil gegen die Front des zu photographirenden Ge-
bäudes etc. richtet. Eine kleine, auf einer Magnetnadel ange-
brachte Scheibe geräth dadurch in Bewegung, welche aber
bald zur Ruhe kommt. Man liest nun auf dieser Scheibe in
entgegengesetzter Richtung mit der Pfeilspitze die darauf ge-
Fig. 107.
druckte Ziffer ab; dieselbe gibt die Tagesstunde an, zu welcher
die Sonne das Object voll bescheint, die anderen Ziffern
(rechts und links) bezeichnen die Stunden der Seitenbeleuch-
tung. In der Fig. 107 ist beispielsweise angezeigt, dass das
Object (Gebäude etc.) um 6 Uhr Abends die volle Beleuchtung
empfängt. Um Schatteneffecte mit seitlicher Beleuchtung zu
erzielen, muss man zwischen 2 — 5 Uhr Abends die photo-
graphische Aufnahme vornehmen. Alle anderen Stunden des
Tages sind auf der Scheibe unsichtbar; dieselben wären un-
günstig für die Aufnahme, weil die Sonne gegen das Objectiv
(auf die Rückseite des Gebäudes) scheinen würde (Eder, Phot.
Corresp. 1890; Mitth. d. k. k. Lehr- und Versuchsanstalt).
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welcher die Beleuchtung am günstigsten ist. Um sich in
dieser Richtung leicht, zu orientiren, hat Decoudun einen
photographischen Compass speciell für diesen Zweck construirt
(Boussole du Photographe pour excursions). [Fig. 107.]
Es ist dies ein kleiner Compass (boussole), welcher in
Form einer „Breloqüe“ an der Uhrkette getragen werden kann.
Zum Gebrauche hält man den Compass horizontal, indem man
den Pfeil gegen die Front des zu photographirenden Ge-
bäudes etc. richtet. Eine kleine, auf einer Magnetnadel ange-
brachte Scheibe geräth dadurch in Bewegung, welche aber
bald zur Ruhe kommt. Man liest nun auf dieser Scheibe in
entgegengesetzter Richtung mit der Pfeilspitze die darauf ge-
Fig. 107.
druckte Ziffer ab; dieselbe gibt die Tagesstunde an, zu welcher
die Sonne das Object voll bescheint, die anderen Ziffern
(rechts und links) bezeichnen die Stunden der Seitenbeleuch-
tung. In der Fig. 107 ist beispielsweise angezeigt, dass das
Object (Gebäude etc.) um 6 Uhr Abends die volle Beleuchtung
empfängt. Um Schatteneffecte mit seitlicher Beleuchtung zu
erzielen, muss man zwischen 2 — 5 Uhr Abends die photo-
graphische Aufnahme vornehmen. Alle anderen Stunden des
Tages sind auf der Scheibe unsichtbar; dieselben wären un-
günstig für die Aufnahme, weil die Sonne gegen das Objectiv
(auf die Rückseite des Gebäudes) scheinen würde (Eder, Phot.
Corresp. 1890; Mitth. d. k. k. Lehr- und Versuchsanstalt).