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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 5.1891

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Die Fortschritte der Photographie und Reproduktionstechnik in den Jahren 1889 und 1890
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https://doi.org/10.11588/diglit.44512#0570

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556 Heliogravüre und photographische Aetzung in Kupfer.

nicht immer die gleiche, jedoch der mit dieser Arbeit Ver-
traute, der den Kasten und dessen Leistungsfähigkeit kennt,
wird nicht verlegen sein, den richtigen Zeitpunkt für die Be-
endigung der Bestaubung zu finden. Das vorsichtige Heraus-
nehmen der Platte aus dem Kasten ist nothwendig, damit
nicht eine Verschiebung der Asphalttheilchen eintritt.
Der in dieser Art aufgestaubte Asphalt wird nun durch
Erwärmung der Platte zum Schmelzen gebracht. Zu diesem
Zwecke legt man die Platte auf zwei eiserne Plattenträger,
welche genügend hoch sind, um mit einem Gasrechaud, welcher
auf beweglichen Rädern steht, unter der Platte alle Theile
derselben gleichmässig zu erhitzen, dass die einzelnen, lose
übereinander liegenden Asphalttheilchen sich zu grösseren
Klümpchen vereinigen und so ein Korn bilden, welches der



Aetzung widersteht. Die richtige Anschmelzung erkennt man
am Farbenwechsel der Platte, welche vor der Erhitzung durch
den Asphaltstaub ein sammetartiges Aussehen hatte, während
die angeschmolzene Platte durch die Einwirkung der Wärme
etwas glänzt und oxydirt erscheint. Man kühlt nun die Platte
ab und kann das entstandene Oxydhäutchen in einem Bade
von Essig, Salz und Wasser entfernen. Unterlässt man diese
Procedur, so entsteht daraus kein besonderer Nachtheil für
die folgenden Operationen; sie ist also eigentlich nicht unbe-
dingt nöthig (Fig. 116).
Belichtung und Entwickelung der positiven und
negativen Uebertragung. Zur Erzeugung des Positives
verwende ich, wie schon erwähnt, Braun’sches Diapositiv-
Papier und sensibilisire es in einer Lösung von Kaliumdi-
chromat, Ammoniak und Wasser, trockne mittels Ventilator
und copire. Dieser Vorgang sichert die leichte Löslichkeit
 
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