Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 5.1891
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https://doi.org/10.11588/diglit.44512#0572
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Original-Beiträge
DOI Heft:Die Fortschritte der Photographie und Reproduktionstechnik in den Jahren 1889 und 1890
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558 Heliogravüre und photographische Aetzung in Kupfer.
schiebbaren Plattenheber construirt, mit dem ich sowohl ganz
kleine Platten als solche von 80 X 100 cm leicht dirigiren
kann. Er besteht aus sechs Einzelträgern, welche so einge-
richtet sind, dass sie separat auf jeder Seite der Platte ange-
schraubt werden können. An dem oberen Ende eines jeden
befindet sich ein durchlochter Knopf, durch welchen Verbin-
dungsstangen geschoben und festgeschraubt werden können.
Es erlaubt diese Vorrichtung, dass bei grossen Platten zwei
Personen dieselben rasch und sicher von einem Bade ins
andere übertragen können (Fig. 117).
Nun legen wir die Platte in das erste Bad und erwarten
das Angreifen der Aetze auf jenen Punkten, welche mit der
schwächsten Schicht von Gelatine bedeckt sind, und die, indem
Fig. 117.
es sich um eine negative Uebertragung handelt, die tiefsten
Schatten des Bildes bedeuten. Da diese bei Porträt und Land-
schaft etc. verschieden sind, so ist es von Nutzen, wenn der
Aetzer, der auch zugleich Retoucheur sein soll, neben sich
auf einer Staffelei das Original stehen hat, um sich so die
Controle über das Erscheinen der Tiefen, sowie über die fort-
schreitende Entwickelung der Aetzung zu sichern. Die Er-
fahrung ist beim Aetzen der beste Lehrmeister, und eine Zeit-
dauer in Minuten zu bestimmen, nicht recht zulässig. Das
durch Uebung geschärfte Gesicht des Aetzers lässt ihn ohne
grosse Schwierigkeit jene Erscheinungen wahrnehmen, wann
der Uebergang von der schweren Aetze in die successive
leichter werdende zu geschehen hat. Das zweite und dritte
Bad bringt nach und nach die Abstufungen der Töne hervor.
schiebbaren Plattenheber construirt, mit dem ich sowohl ganz
kleine Platten als solche von 80 X 100 cm leicht dirigiren
kann. Er besteht aus sechs Einzelträgern, welche so einge-
richtet sind, dass sie separat auf jeder Seite der Platte ange-
schraubt werden können. An dem oberen Ende eines jeden
befindet sich ein durchlochter Knopf, durch welchen Verbin-
dungsstangen geschoben und festgeschraubt werden können.
Es erlaubt diese Vorrichtung, dass bei grossen Platten zwei
Personen dieselben rasch und sicher von einem Bade ins
andere übertragen können (Fig. 117).
Nun legen wir die Platte in das erste Bad und erwarten
das Angreifen der Aetze auf jenen Punkten, welche mit der
schwächsten Schicht von Gelatine bedeckt sind, und die, indem
Fig. 117.
es sich um eine negative Uebertragung handelt, die tiefsten
Schatten des Bildes bedeuten. Da diese bei Porträt und Land-
schaft etc. verschieden sind, so ist es von Nutzen, wenn der
Aetzer, der auch zugleich Retoucheur sein soll, neben sich
auf einer Staffelei das Original stehen hat, um sich so die
Controle über das Erscheinen der Tiefen, sowie über die fort-
schreitende Entwickelung der Aetzung zu sichern. Die Er-
fahrung ist beim Aetzen der beste Lehrmeister, und eine Zeit-
dauer in Minuten zu bestimmen, nicht recht zulässig. Das
durch Uebung geschärfte Gesicht des Aetzers lässt ihn ohne
grosse Schwierigkeit jene Erscheinungen wahrnehmen, wann
der Uebergang von der schweren Aetze in die successive
leichter werdende zu geschehen hat. Das zweite und dritte
Bad bringt nach und nach die Abstufungen der Töne hervor.