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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 2.1886-1887

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Bernstein, Max: Von einem Panorama: Plauderei
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Personal- und Ateliernachrichten - Denkmäler etc. - Ausstellungen, Sammlungen etc. - Vermischte Nachrichten - Vom Kunstmarkt
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https://doi.org/10.11588/diglit.9417#0149

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von ciiiem panorama. Oon N7ar Bernsteiii — j)ersonal- uiid Ateliernachrichteii
Dinge zusaimnenhcingen! Bante sich einst Kaiphas ein Landhaus, irgendlvo in der Nähe vvn Jerusalem, zn keinem
anderen Zwecke, als nm darin vergnügt zn sein — nnd nun, nach fast zweitansend Jahren, sitzt da ein deutscher Maler,
auf eiue geweißte Brüsseler Leinwaud starrend, in Filzpantoffeln, bei einer Tasse Thee, nnd sinnt schwermütig nach:
„Jch gäb' was d'rum, wenn ich nur wüßt', wo Kaiphas' Villa gewesen ist" ....
Arbeit, Arbeit. Bis kurz vor dem 1. Juni 1886, an welchem Tage das „Panorama der Kreuzigung
Christi, gemalt von Professor B. Piglhein" fcierlich erösfnet worden. Nun folgte der schwercn Sorge und Arbcit verdiente
Ehre nnd Anerkennung, Beifall und Ruhm: für die Unternehmer Hotop und Halder, für die Mitschaffendcn Frosch,
Heine, Kriegcr und Blvck, vor allem abcr für den Meister des Werkes.


Vlick nack Iaffa. Skizzc von F. lvakle

Personal- mid Aleliernachrichtrn
Berliii. Der Genremaler Prof. Georg Meyer von
Bremen ist am 4. Dezember in Berlin, 73 Jahre alt, gc-
storben. Seine durch unzahlige tropien bekaiintgewordenen, ineist
dem Kinderleben enMommenen liebenswnrdigen Bilder sichern
dem Künstler ein ehrenvolles dlndenken in der Kunstgeschichte.
vm Berlin. Der Prinzregent von Bayern bethätigte
sein lcbhastes Knnsstnteresse gelegentlich seines hiesigen Aufent-
haltes durch Besuche in den Tlteliers der bedentendsten Beriiner
Künstler, wohin ihn als berufenste Führer meist der Kronprinz
nnd die Kronprinzessin geleiteten. So wurden von den hohen
Herrschaften am 8. Dez. Ludwig Knaus, Reinh. Begas und
A. v. Werner und am Tage darauf die Professoren Karl Becker,
Schaper, Siemering. sowie der Bildhauer Kruse beehrt.
vm Jn Köln ist der bekannte Bilderrestaurator Antoine
Brasseur im Sllter von 67 Jahren gestorben. Seinen ganzen
Rachlaß, bestehend aus einer wertvollen Gemäldesammlung nnd
400.000 Frs. bar hat er seiuei Adoptivvatcrstadt Lille, in der er
als Findelkiud erzogen wurde, vermacht. Bon Lille ging er s. Z.
zu seiner weiteren Ausbildung nach Boulogne und liey sich endlich
in Köln nieder, welches bis zum Tode die Stätte seiner Thätigkeit blieb.
n Zum Präsidenten der Wiener Kiinstlergenossenschast wurde
für das neue Vereinsjahr Dombaumeister Frhr. von Schmidt
nach lebhaftem Kampf mit dem Gegenkandidaten, MalerFelix, gewühlt.
* Jn der lekten Hauptversaiumlnug der Dresdcner
Kuiistgenossenschaft wurde Bildhauer Hermann Hultzsch zum

drittenniale anf eiu Jahr zum Vorsitzenden gewählt. Der Vor-
stand besteht außerdem aus Bildhauer Möller, Maler Fritz,
Architekt Fleischer, Bildhauer Paul, Maler Bantzer nnd Architekt
Schroth. — Die Absicht der Dresdener Kunstgenossenschaft, ein
eigenes Tlusstellungsgebäude zu errichten, begegnet großen
Schwiengkesteu, .so daß es vorläufig zweifelbaft erscheiut, ob im
Jahre 1887 eine eigene Ausstellung der Dresdener Künstler
möglich sein werde. Die Beschicknng des sächsischen Kcknstvereins
bleibt daher nach wie vor rätlich, da dieser seine Ankäufe — im
verflosseueu Jahre für mehr als 40,000 M. — nur aus semen
eigeuen Ausstellungen zu decken genötigt ist.
l" Diisscldorf. Der seiner Zeit an den preußischen lln-
terrichtsnunister von dem größten Teile der Düsseldorfer Kiinstler-
schaft abgesandte Protest gegen den Beschluß der Juroren: dem
Maler Röber die Ausfiihrung der Wandgemnlde im Treppen-
hause der Dusseldorfer Kunsthalle zuzusprechen, scheint doch Ersolg
yehabt zu habcu, denn wie verlautet, sind die beidcn beteiligten
K ünstler K arl Gehrts und Röber—Icheurenbergist zurückgetreten —
vom Miuister aufgefordert worden, ihre Entwürfe zu modisizieren
und für das Frühjahr des nächsten Jahres zu einer nochmaligen
Konkurrenz fertig zu stelleu. Man darf mit Riicksicht auf die
Stimmung inuerhalb der Düsseldorfer Künstlerschast anf das Urteil
der Jury diesmal gcspannt sein.
Berlin. Der Maler Franz Lippisch hat das
Stipendium der im vorigen Jahre gegründeten Ado lf-Menzel-
Stiftung im Betrage von 800 M. erhalten.
 
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