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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 8.1892-1893

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Horst, Gustav Adolf: Die historische Sammlung und das Archiv der Münchener Künstlergenossenschaft, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.11054#0050

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i. Oovember 1892


VIII. Mhrgsng. tzefr Z

Gersu^gegeben von Friedrich Pechr

„Die Kunst für Alle" erscheint in halbmonatlichen Heften von 2 Bogen reich illustrierten Textes und 4 Bilderbeilagen in Umschlag geheftet. Bezugspreis im
Buchhandel oder durch die Post (Reichspostverzeichnis Nr. 3517, baner. Verzeichnis Nr. 406, k. u. k. österr. Zeitungsliste dir. 1593) 3 M. 60 Pf. für das Vierteljahr

(6 Hefte); das einzelne Heft 75 Pf.

Die historische Sammlung und daF Archiv

der Münchener Künstlergenolsenschaft

einer so schnell lebenden und so rasch vergessenden
Zeit wie die unsre, mag es als erfreuliche Erscheinung
gelten, das Andenken an eine in ihrer Art große Ver-
gangenheit pietätvoll gewahrt zu sehen. Die Gründung
einer historischen Sammlung der Münchener Künstler-
genossenschaft entsprang dem Wunsche, die reichen künstle-
rischen Schätze, welche Zeugnis von dem Streben und
Wachsen' der Münchener Kunst in unserm Jahrhundert
geben, vor der drohenden Vernichtung und Verschleude-
rung zu retten und in bleibender Sammlung den Späteren
zu erhalten.

Noch ist es nicht lange her, daß dieser Gedanke
auftauchte. Maler Th. von Cederström und Professor
Holmberg entdeckten auf dem Atelier des letzteren ein merk-
würdiges, halbvergilbtes Blatt, eine Münchener Künstler-
versammlung im Jahre 1812 darstellend. Während sie
Vermutungen austauschten, welcher Art das hier vorge-
führte Fest, oder wer die, offenbar nach dem Leben ge-
zeichneten Personen sein könnten, drängte sich ihnen un-
willkürlich die Erwägung ans, wieviel schon für die
Geschichte des Münchener Kunstlebens verloren worden
und wie notwendig es erscheine, das noch zu Erhaltende
unter dem Schutze der dazu in erster Linie berufenen
Künstlergenossenschaft der kommenden Kunstgeschichte anf-
zubewahren.

Der Gedanke wurde rasch zur That. Noch am
gleichen Abend fand in einer Vorstandsitzung v. Cederströms
Anregung freudige Zustimmung, aus Mitgliedern dieses
Einladungskarte zum Watdfest 1879. von w. Diez — von Cederström, Bär, Nonnenbruch, Zumbusch und

Grönvold — bildete sich sofort ein Komitee, dem dann
die Herren Heinrich Lang, Professor Holmberg, Professor Spieß und G- A. Horst freiwillig beitraten. In die
derart zusammengesetzte historische Kommission trat später noch Herr P. Siegert auf Bitte des Vorstandes ein.

Mit erfolgversprechendem Eifer wurde nun an die Lösung der weitaussehenden Aufgabe gegangen.
Heute schon, nach der verhältnismäßig kurzen Zeit von zwei und einem halben Jahre, kann man von einer
Verwirklichung des Gedankens, ja von einem überraschenden und großen Ergebnis sprechen. War doch die
Sache an sich so vielseitig anregend, daß es nicht ausbleiben konnte, das allgemeinste Interesse wachgerufen
zu sehen.

Aunsi für Alle Vlll.
 
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