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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 8.1892-1893

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Schultze-Naumburg, Paul: Die Bedeutung der illustrierten Zeitschriften für die Kunst
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https://doi.org/10.11588/diglit.11054#0130

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VIII. Mahlgang. Gm 7 I. Manual 1893

„Tie Kunst für Alle" erscheint in halbmonatlichen Heften von 2 Bogen reich illustrierten Textes und 4 Bilderbeilagen in Umschlag geheftet. Bezugspreis im
Buchhandel oder durch die Post (Reichspostverzeichnis Nr. 3517, bayer. Verzeichnis Nr. 406. k. u. k. östcrr. Zeitungsliste Nr. 1593) 3 M. 60 Pf. für das Vierteljahr
_ (6 Hefte); das einzelne Heft 75 Pf.

Die Bedeutung der illustrierten Zeitschriften für die Gunst

!?on Paul Schultze-Naurnburg






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November, von 6 ermann Vogel

goHAan hat unser Jahrhundert schon das
^44^ papierene genannt. Nicht eigent-
lich. weil man heut' Elsenbahnräder und
Dampfboote aus Papier baut, sondern
weil seine alte Verwendung — zur Schrift
und Druck — eine Höhe erreicht hat, die
wohl nicht viel mehr überschritten werden
kann. Zwar dachte schon Herr Spazzo
„Weiter kanns die Menschheit auch nicht
mehr bringen; die Bildung ist so weit
gediehen, daß auf dem einen Schloße
Hohentwiel mehr als ein halb Dutzend
Bücher aufgehäufr liegen — da hört die
Welt von selber auf. .." Man kann also
nicht wissen —. Aber das ist wahr, die
Presse repräsentiert jetzt eine Macht, mit
der man rechnen muß — nicht nur in
der Politik. Auch in der Kunst spielt sie
eine vermittelnde Rolle, deren Bedeutung
man sich nur deshalb nicht so ganz be-
wußt ist, weil sie nicht so offiziell ist. Ich
denke dabei nicht an die Kritik, deren
Wirken ja ein absolut indirektes und sich
auf gänzlich andern Bahnen bewegt, son-
dern an die Illustration, die Reproduk-
tionen unsrer Zeitschriften.

Sehe man sich die Sache nur einmal
gründlich an, so ist sie nicht so schwer zu
begreifen. — In nnserm reflektierenden
Zeitalter mit seiner reflektierenden Kunst
ist diese nicht mehr die üppig wuchernde
Pflanze, die dem heimatlichen Boden ent-
sprießt, wie's wohl einst in Hellas gewesen,
als das seine guten Tage sah, wo Kunst
und Volk unter Gottes freiem Himmel
in stetem befruchtenden Verkehr standen—

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Runst für Alle VIII.
 
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