DOI Heft:
Nummer 2
DOI Artikel:Galland, Georg: Neues vom Künstlerhaufe
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.65263#0027
Aummer 2.
Werkin, 20. Hktoöer 1900.
VI. Jahrgang.
Leiiscdritt kür hunst unä ^unzlgewerbe.
Organ für die Interessen akker Gikdenden Rünftker.
Herausgeber: llrol. 0r. 6eorg llallanci.
ie bserbstsaison im Berliner Künstlerhause setzt dieses Mal
unmittelbar nach Schluß der „Großen" in Moabit mit
§ einer so achtunggebietenden Ausstellung an, daß man den
Ausruf nicht unterdrücken kann: ls rot sst mort, vivs
le roi! Ich weiß nicht, ob man schon dem großen Publikum über die
Anstrengungen, die setzt von Neuem in der Bellevuestraße gemacht werden,
berichtet hat. Mir für unseren Theil wollen nicht zögern, an hervorragender
Stelle das frische Leben, das sich hier regt, festzustellen; ist doch neben den
akademischen Faktoren vor Allem der Verein Berliner Künstler dazu berufen,
im geistigen Leben der Reichsmetropole eine wichtige künstlerische Aufgabe,
für die Allgemeinheit zu lösen. Und die Erfüllung dieser Mission erscheint
mn so erschwerter, je stärker der Einfluß ist, den unsere privaten Kunstsalons
un Guten, wie leider selbst im Bösen auf das suggestiv veranlagte Publikum
ausüben. Das brave Publikum liest es ja heut zu Tage täglich schon
beim Morgenkaffee, wie hoch einzuschätzen jede extreme Kunstgesinnung sei
und wie es angeblich nur von Lauheit, von unverbesserlicher geistiger und
künstlerischer Trägheit zeuge, eine solide künstlerische Arbeit zu liefern.
Unsere Kunstjongleure und Pinselakrobaten, die das Unglaublichste in
Verrenkung und Entstellung der Natur leisten, sie allein seien die wahren
Erscheint am 5. und 20. des Monats. Abonnements pro (Quartal 2 Mk. —
2 Ar. 40 k)r. (bei direkter Zusendung 2,30 Mk. — 2 Ar. 80 l)r.) bei allen
Buchhandlungen und Postämtern. (Postzeitungs-Preisliste Nr. 4355). Einzel-
nummer 40 Pf. — 50 kir. Inseratenpreis für die dreigespalt. Millinieterzeile
20 Pf. — 25 yr.
iderlag: ch 5. pseus§, Redaktion: öeckin
berlin 8>V., llommandantemtr. 14. llaklsttarse 25.
Werkin, 20. Hktoöer 1900.
VI. Jahrgang.
Leiiscdritt kür hunst unä ^unzlgewerbe.
Organ für die Interessen akker Gikdenden Rünftker.
Herausgeber: llrol. 0r. 6eorg llallanci.
ie bserbstsaison im Berliner Künstlerhause setzt dieses Mal
unmittelbar nach Schluß der „Großen" in Moabit mit
§ einer so achtunggebietenden Ausstellung an, daß man den
Ausruf nicht unterdrücken kann: ls rot sst mort, vivs
le roi! Ich weiß nicht, ob man schon dem großen Publikum über die
Anstrengungen, die setzt von Neuem in der Bellevuestraße gemacht werden,
berichtet hat. Mir für unseren Theil wollen nicht zögern, an hervorragender
Stelle das frische Leben, das sich hier regt, festzustellen; ist doch neben den
akademischen Faktoren vor Allem der Verein Berliner Künstler dazu berufen,
im geistigen Leben der Reichsmetropole eine wichtige künstlerische Aufgabe,
für die Allgemeinheit zu lösen. Und die Erfüllung dieser Mission erscheint
mn so erschwerter, je stärker der Einfluß ist, den unsere privaten Kunstsalons
un Guten, wie leider selbst im Bösen auf das suggestiv veranlagte Publikum
ausüben. Das brave Publikum liest es ja heut zu Tage täglich schon
beim Morgenkaffee, wie hoch einzuschätzen jede extreme Kunstgesinnung sei
und wie es angeblich nur von Lauheit, von unverbesserlicher geistiger und
künstlerischer Trägheit zeuge, eine solide künstlerische Arbeit zu liefern.
Unsere Kunstjongleure und Pinselakrobaten, die das Unglaublichste in
Verrenkung und Entstellung der Natur leisten, sie allein seien die wahren
Erscheint am 5. und 20. des Monats. Abonnements pro (Quartal 2 Mk. —
2 Ar. 40 k)r. (bei direkter Zusendung 2,30 Mk. — 2 Ar. 80 l)r.) bei allen
Buchhandlungen und Postämtern. (Postzeitungs-Preisliste Nr. 4355). Einzel-
nummer 40 Pf. — 50 kir. Inseratenpreis für die dreigespalt. Millinieterzeile
20 Pf. — 25 yr.
iderlag: ch 5. pseus§, Redaktion: öeckin
berlin 8>V., llommandantemtr. 14. llaklsttarse 25.