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Die Kunst-Halle — 6.1900/​1901

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Nummer 3
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Preisausschreiben
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Kunst- und Künstlervereine
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Vom Kunstmarkt
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Aus der Technik
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https://doi.org/10.11588/diglit.65263#0057

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Nr. 3

-2- Die Aun st-Halle

Perrinann-Stiftung hat indeß keinem dieser Entwürfe
einen Preis zuerkannt, vielmehr beschlossen, den Wett-
bewerb nochmals auszuschreiben. Indeß ist den perrn
Malern R. Jährig in Niederlößnitz, Walther witting,
Schuh und Kaiser in Dresden in Anerkennung der künst-
lerischen Leistung, die sich in ihren Entwürfen kundgiebt,
se eine Ehrengabe von zoo Mark und den Entwürfen
mit dem Kennworte ?ax optima rsrum und „Es war
einmal" eine ehrende Anerkennung zugesxrochen worden.
Sämmtliche Entwürfe sind auf (H Tage im Sächsischen
Kunstverein ausgestellt.
* Kassel. Der Ausschuß für die Errichtung einer
Bismarcksäule auf dem Brofselsberg beabsichtigt eiuen
Lutwurf für die Denksäule durch einen auf im Stadt-
und Landkreis Kassel ansässige Künstler beschränkten Wett-
bewerb zu beschaffen. Die Entwürfe sind bis zuni iS. De-
zember (900 an das Stadtbauamt einzureichen, von
welchem auch die Bedingungen des Wettwerbs gegen Er-
stattung von so pfg. bezogen werden können.
* Krefeld. Die zu dem Preisausschreiben um ein
Plakat des Krefelder Verkehrsvereins eingegangenen Ent-
würfe find gegenwärtig im Kaiser - Wilhelm - Museum zu
Krefeld öffentlich ausgestellt. Der erste Preis von ;oooM.
gelangte nicht zur Verkeilung. Durch seine große Farben-
stimmung fesselt der durch den zweiten Preis ausgezeichnete
Entwurf von A. Mohrbutter. Durch originelle Erfindung
interessiren die Entwürfe von w. v. Beckerath, dein der
zweite Preis zufiel.
* Nördlingen. In der Konkurrenz für Perstellung
eines Brunnens mit Kriegerdenkmal wurde die Aus-
führung vorbehaltlich einiger kleinerer Abänderungen dem
Bildhauer Georg wrba in München übertragen.
* Freiburg i. B. Mittheilungen aus der Sitzung
des Stadtraths. Auf Grund wiederholter Konkurrenz-
arbeiten (Modelle) der eingeladenen Künstler wird be-
schlossen, folgende Kaiserstatuen auf der neuen Kaiser-
straßen - Brücke aufzustellen und zu vergeben: () Kaiser
peinrich V. (salisches Kaiserhaus), unter welchem die Stadt
Freiburg gegründet wurde und welcher die Gründungs-
urkunde bestätigt hat; 2) Kaiser Friedrich I., Barbarossa,
als Repräsentant des schwäbischen (hohenstaufischen) Kaiser-
hauses; z) Kaiser Rudolph I. von pabsburg, geboren auf
der Limburg im Breisgau und P Kaiser Maximilian I.
als Vertreter des pabsburgischen Kaiserhauses. Die An-
fertigung der Statuen Nr. t und 2 wird dem Bildhauer
Seitz hier, jene unter Ziffer 3 und H dem Prof. Dietsche
in Karlsruhe übertragen.
* Sofia. Für den Wettbewerb um das Kolossal-
denkmal des Zar-Befreiers, Alexanders II., bei welchem Prof.
G- Lberlein der zweite Preis zuerkannt worden ist, war
aus Berlin nur der Entwurf dieses Künstlers eingegangen.
Im Ganzen lagen 3( Entwürfe aus folgenden Städten
vor: 9 aus Paris, je 3 aus Florenz und Sofia, 2 aus
Prag, je ein Entwurf aus Petersburg, Berlin, Rom, Wien,
Tiflis, Budapest, Kopenhagen, Pannover, paag, Zürich,
Lissabon, Turin, Buchs (?) und Smyrna. Den ersten Preis
erhielt der römische Bildhauer Arnolds Zocchi. Kosten-
aufwand für das Monument: 3OO OO Frks.
kuim- una Wimlerverrlne.
* Sxeyer. Im vereinslokale hielt der Pfälz. Kunst-
verein am (-(. Gkt. seine jährliche Generalversammlung
mit verloosung ab. Der z. Vorstand des Vereins, Fabrikant
Schalk, erstattete den Jahresbericht. Er theilte mit, daß
zur verloosung 65 Gelgemälde erworben wurden. Für
die Kunst-Ausstellung hätte der große Stadtsaal zur Auf-
stellung der 3^0 Gemälde kaum ausgereicht, von den
ausgestellten Bildern kamen 67 zum Ankauf zur verloosung;
dieselben rexräsentiren einen Werth von (HOO5 Mk. Im
Ganzen wurden 75 angekauft im Gesammtwerthe von
16 820 Mk. Die Zahl der Mitglieder beträgt heute (355.
Mit dem Neubau des Museums hofft man eine permanente
Ausstellung eröffnen zu können.
* Düsseldorf. Kunstverein für die Rheinlande
und Westfalen. In der Tonhalle fand am 8. Oktober
die diesjährige ordentliche Generalversammlung unter dem

Vorsitze des Regierungsraths a. D. von watjen statt, wir
entnehmen dem Bericht für das Geschäftsjahr 1899 folgende
Angaben: Die Einnahmen beliefen sich auf (21250 Mk.,
die allgemeinen Ausgaben auf (8078,49 Mk., so daß zur
vertheilung auf die einzelnen Fonds (03(5(,5( Mk. ver-
blieben. Im laufenden Geschäftsjahre sind aus den Mitteln
des Fonds K für öffentliche Zwecke bis heute zur Zahlung
angewiesen worden: perrn Prof. Arthur Kampf als zweite
Teilzahlung zu den Kosten der Perstellung von Wand-
gemälden im Kreishausfaale zu Burtscheid-Aachen 2000 Mk.,
perrn Maler A. Baur jr. als erste Teilzahlung auf das
dem Genannten in Auftrag gegebene Bild „Einbringung
der Leiche des erschlagenen Erzbischofs Engelbert in Schloß
Burg" 1000 Mk., perrn Maler Josse Gooßens als Preis
in dem Wettbewerb um die Perstellung eines Wandgemäldes
in der Aula des Gymnasiums zu Moers 600 Mk., perrn
Prof. Fritz Roeber als letzte Teilzahlung für die Aus-
malung der Aula des Akademiegebäudes zu Münster 6000
Mark, perrn Prof. Llaus Meyer als zweite Teilzahlung
für die im Rittersaale des Schlosses Burg a. d. Wupper
im Auftrage des Kunstvereins herzustellenden Wandgemälde
als zweite Theilzahlung (( 000 Mk. von den zum Ankäufe
von Kunstwerken für die verloosung zur Verfügung stehen-
den Mitteln des Fonds 8 sind in der Sitzung des Aus-
schusses vom (. Juli ds. Is. H6 050 Mk. zur Verwendung
gelangt. Die angekauften Kunstwerke: H6 Delgemälde,
; Aquarell, t Zeichnung und 6 plastische Kunstwerke werden
heute unter die Mitglieder verloost werden.
* Kiel. Die Schlesw.-polst. Kunstgenossenschaft hielt
am ((. Oktober ihre diesjährige Generalversammlung ab.
Die Zahl der Mitglieder beläuft sich gegenwärtig auf (02.
was sodann die Säkular-Ausstellung anbetrifft, die im
vorigen November als Wanderausstellung von Kiel aus-
ging, so ist dieselbe in (0 schlesw.-holst. Städter: während
(9-1 Tagen offen gewesen und in dieser Zeit von ca. 20000
Personen besucht worden. Ausgestellt waren im Laufe der
Wanderung 200 Kunstwerke von 70 Künstlern, von denen
35 Künstler 6H Werke im werthe von (H 933 M. verkauften.
Lingeschlossen in diese Zahl sind 2-1 Werke zum werthe
von H533 M., welche für die mit der Ausstellung ver-
bundene verloosung angekauft wurden Auf ergangene
Anfrage theilte Maler Pans Olde mit, daß die Schles-
wiger Künstler im Sommer (90 ( eine Ausstellung in
Flensburg zu arrangiren gedenken, welche die Schleswigsche
Kunst veranschaulichen soll. Dieser Ausstellung liege keines-
wegs ein sezessionistischer Gedanke gegenüber der Kunst-
genossenschaft zu Grunde, fei vielmehr in ihren Motiven
durchaus berechtigt und könne das Kunstintereffe in der
Provinz nur stärken.

(ßom HunZlmaM.
* Berlin. Der Nachlaß Moritz v. Schwindts kau:
ab Mittwoch, d. 3). Oktober, bei Rudolf Lepke in Berlin
zur Versteigerung. Die Sammlung umfaßte über 200
Nummern, größere und kleinere Entwürfe zu fast allen
berühmten Werken des herrlichen Meisters, dessen Ver-
ehrung ein Vorzug der Besten seiner Zeit war, aber all-
mälich Allgemeingut geworden ist. Der Katalog repro-
duzirt unter anderen Urtheilen berühmter Zeitgenossen
Schwindts auch eine Kritik Goethes, der von ihm schreibt:
„Er ist überraschend abwechselnd, gedrängt ohne Verwirrung,
räthselhaft, aber klar, barock mit Sinn, phantastisch ohne
Karrikaturen, wunderlich mit Geschmack und durchaus
originell." Man fand in der Sammlung Entwürfe zu den
Wartburgfresken und dem Bilderzyklus im wiener Opern-
hause, zu seinen Märchenbildern und Dekorationen kunst-
gewerblicher Gegenstände.
Nus Äer Technik.
* Amateur, Berlin V/. ((. Kobalt hat mit
Ultramarin nichts zu thun; es wird aus Kobaltmetall
(Arsenmetall) hergestellt. Ultramarin, eine rein chemische
Farbenzusammensetzung, ist eine der höchsten Errungen-
schaften der modernen Farbenchemie. Beide sind, in guten
 
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