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Die Kunst-Halle — 6.1900/​1901

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Nummer 5
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Vom Kunstmarkt
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Bücherschau
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Der Amateur-Photograph
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https://doi.org/10.11588/diglit.65263#0094

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78

4- Die Aunst-Halle -z—-

Ur. 5

in der Mahl der Warben und der abwechslungsreichen
Motive u. s. w., das gilt auch in vollem Maße für die
neuen Serien und wir können diese, vom Verlag Julius
Hoffmann in Stuttgart herausgegebenen reizenden Brief-
verschlüsse angelegentlichst empfehlen, zumal der Preis von
50 Pfg. pro Schachtel so niedrig ist, daß selbst der Be-
scheidenste sich diesen kleinen Luxus nicht zu versagen
braucht.
öücderzcdau.
* Die M e i st e r w e r k e derKgl. GemäId e - Gallerie
zu Dresden. 225 Kunstdrucke nach den Griginalge-
mälden. Einleitung von Dr. H. Hirth. (Preis in eleg.
Leinenband (2 Mk.) Franz Hanfstaengl, Kunstverlag,
München (Zoo.
Der Kunstverlag Franz Hanfstaengl in München hat
der populärsten deutschen Bildergalerie schon zwei größere
Publikationen gewidmet, ein älteres lithographisches Galerie-
werk und in neuerer Zeit eines in Lichtdrucken, das Per-
mann Lücke mit ausführlichem Tert versah. Jetzt läßt ver-
gleiche Verlag diesen beiden Veröffentlichungen eine dritte,
kleinere folgen, die ein Pendant zu dem Werk über
die Münchener Alte Pinakothek und den Vorläufer zu
ähnlich angelegten und ausgestatteten Bilderschätzen aus
den übrigen großen deutschen Kunstsammlungen bilden soll.
Chronologisch und innerhalb der größeren Zenabschnitte
nach Schulen geordnet, werden uns in klaren, nicht zu
kleinen, durch Tonunterdruck belebten Reproduktionen die
bekanntesten und bedeutendsten Werke der Galerie vorge-
führt. Das Vorwort von Herbert Hirth giebt in lebendiger
Darstellung eine kurze treffende Charakteristik der Gallerte
auf Grund ihrer Entstehungsgeschichte Jedem, der in der
Dresdener Gallerie Stunden künstlerischer Freude und Er-
bauung erlebt hat, darf dies neue „Galleriewerk", das in
elegantem Einband nur (2 Mk. kostet, als eine Stütze für
die Erinnerung an die Schätze der einzigartigen Sammlung
und als eine Fundstätte immer neuer Anregung wärmstens
empfohlen werden.
* Die altchristlichen Goldgläser. Ein Beitrag
zur altchristlichen Kunst- und Kulturgeschichte von Dr. Per-
mann Vopel. Mit 9 Abbgn. im Tert. (Mk. 3,60.) Ver-
lag von I. C. B. Mohr. Freiburg i. B. (899.
In der kleinen Schrift von Vopel haben die sogen.
Goldgläser — eine eigentümliche Verbindung von Glas-
und Metalltechnik — zum ersten Male eine eingehendere
zusammenfassende Bearbeitung erfahren. Diese in Bruch-
stücken erhaltenen Gläser lassen zwischen zwei flachen oder
leichtgerundeten Glasscheiben bezw. -scherben ein eingelegtes
Goldblatt und darauf eine mit Stift eingekratzte Zeichnung
erkennen. De Rossi setzt die Mehrzahl dieser Gläser ins
H. Jahrhundert. Der Verfasser berücksichtigt die gesummte
Litteratur, die sich mit diesen zwar unscheinbaren, aber-
äußerst werthvollen Werken der altchristlichen Katakomben-
zeit bisher beschäftigte.
* Geschichte der deutscher- Illustration von
Th. Kutschmann, (io Lfgn. ü Mk. 3.) Franz Jäger,
Kunstverlag, Goslar und Berlin (900.
Mit dieser zehnten Lieferung hat das schöne, illustrativ
so reich ausgestattete Werk, das seinem Titel alle Ehre
macht, seinen Abschluß erreicht. Das günstige Urtheil, das
von uns zu Anfang gefällt wurde, konnte von Pest zu
peft immer wieder bestätigt werden. Verfasser und Ver-
lag haben sich erfolgreich bemüht, dem Leser ein Bild der
verzweigten Entwickelung der deutschen Illustration durch
knappen lichtvollen Tert und technisch musterhafte Abbil-

dungen so anschaulich wie nur möglich vorzuführen. Einige
Flüchtigkeiten sind freilich perrn Kutschmann untergelaufen.
So bei Erwähnung der Steinradirungen von R. Schulte
im Pose, wo er hinzusügt: Ueber die Technik selbst ist
Näheres nicht bekannt. Bekanntlich hat der Künstler
selbst in dieser ZeitschriftAusführliches über sein technisches
Verfahren vor einiger Zeit mitgetheilt. Hoffentlich findet
die nunmehr als Ganzes vorliegende opulente Publikation
die ihr gebührende Würdigung Seitens der künstlerisch
empfänglichen Lesewelt.
Der Maieur?dswgravk.
* Vergänglichkeit des Papiers. Der vergäng-
liche Charakter der jüngst gedruckten Bücher ist haupt-
sächlich zwei Ursachen zuzuschreiben: Der Verwendung von
polzmasse, die nicht vollständig präxarirt ist und der Ein-
führung stark mit Ghon beschwerter glänzender Papiere,
die nothwendig sind zum Druck von Autotypien von
niedrigen: Relief. Das schlechte Material in den letzt-
genannten Papieren ist zugedeckt durch den Kaolin, womit
die Zwischenräume gefüllt und die (Oberflächen bedeckt
sind. Das Gewicht des Papiers ist vermehrt durch die
schwere Füllung, aber ein Kniff in der Ecke eines Blattes
zeigt, daß seine Brüchigkeit in gleichem Maße vermehrt
ist. Die Gefahr, die in der Verwendung von aus polz
gemachtem Papier für Dokumente liegt, wurde schon
zeitig in Deutschland beobachtet, wo solches Papier zuerst
in Gebrauch kam und wegen seiner Billigkeit allgemein
verwendet wurde. Die preußische Regierung nahm den
Gegenstand auf und erließ sehr strenge Gesetze darüber.
Sie stellte (pualitätsmuster ans und verordnete, daß alle
Papiere für dauerhafte Dokumente amtlichen Prüfungen
unterzogen werden müssen. Die Ausgaben der deutschen
Verleger in einer Anzahl von Jahren (bis vor ziemlich
kurzer Zeit diese Thatsachen gewürdigt wurden) zeigten
im Uedermaß durch den Augenschein an ihren braunen
Rändern und brüchigen Ecken die vergängliche Natur des
verwendeten Papiers. Ls ist indessen nicht gerechtfertigt,
daß Papier mit Beimischung von Holzstoff unbedingt zu
verdammen ist, wenn die harzige Masse (Lignin) voll-
ständig ausgezogen ist und nur die Holzcellulose verbleibt.
Es ist nicht wahrscheinlich, daß wir je wieder Papier-
verwenden werden, das so haltbar ist, wie das, was ver-
wendet wurde, als die Buchdruckerkunst eben entdeckt war.
Die Papiere jener Tage wurden aus Leinen, Baumwolle
und Hanffasern gemacht und diese Materialien sind heute
so dauerhaft als jemals, aber der moderne Geschmack,
daß sie bis zu einem hohen Grade der Weiße gebleicht
werden, vermindert ihre Dauerhaftigkeit.
(Phot. Wochbl. -(5, (.900 nach Mit. llourn. (900.)
* Lokales Entwickelri von Kohledrucken. Wenn
ein Kohledruck die richtigen Tonwerthe besitzt, der Himmel
oder sonstige Details aber noch ein wenig Entwickeln
ganz gut vertragen können, so empfiehlt es sich, einen
mit ausgezogener Glasspitze versehenen Gummischlauch
als Heber in den Heißwasserkessel zu hängen. Line
Regulir - Klemme (Guetschhahn) hält den Schlauch ge-
schlossen. Bei der Verwendung wird der Druck mit den
aufzuhellenden Details möglichst- unten auf die schief-
liegende Glasplatte gelegt und mittelst des ausfließenden
dünnen Strahles heißen Wassers genau so entwickelt, wie
es die Sachlage verlangt. Das Mittel ist einfach, kostet
nicbts und bringt manchen Vortheil. PH.
(D. Phot. Ztg. Nr. 39, (900.)


HcbniM § Zcdlieäer
e i p 2 i Z
für

UM- Nollr. -WW

Die alteren Jahrgänge der „Kunst-
Cmll'p' (l—IV) geben wir, soweit der
Borrath reicht, mit Mk. 6 pro Jahr-
gang ab-
geschämslene üer „Hunsl fiane".
 
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