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Die Kunst-Halle — 6.1900/​1901

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Nummer 6
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Bücherschau
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Der Amateur-Photograph
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https://doi.org/10.11588/diglit.65263#0112

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Die Aunst-Halle

Nr. 6

94

* Fitzebutze. Allerhand Schnickschnack für Kinder
vor: Paula und Richard Dehmel. Mit Bildern von Ernst
Kreidolf. (Preis Mk. 3,oo.) Im Insel-Verlag bei
Schuster Loeffler, Berlin, Weihnachten 1900. — Dieses
neue Kinderbuch mit großen farbigen Abbildungen ist ein
höchst ergötzliches, originelles Werk voll froher Laune, in
den Versen wie in den breit und kräftig farbig angelegten
Bildern dem Begehren der Rinder glücklich angepaßt.
Auch Erwachsene werden gern in dem Bilderbuche
blättern.
* Die Insel, perausgegeben von Bierbaum, Pepmel
und Schroeder. Ik. Iahrg. November. (Preis Mk. 2.)
Verlag von Schuster <L Loeffler, Berlin 1900. — Illustra-
tionen: von E. M. Gepger, Markus Behmer, F. valotton
und Vogeler-Worpswede.
* 88. peft. Dekorations-Motive der Maler-
Zeitung. Verlag von Iüstel & Göttel, Leipzig 1900.
->
ver Mareur Photograph.
Gummidruck. Dem bekannten Photographen pöch-
heimer in München ist es gelungen, ein Gummidruck-
verfahren auszuarbeiten, das einschneidende Verbesserungen
mit sich bringt. Das Verfahren gestattet ein einmaliges
Ropiren und erzeugt dabei Bilder von größter Rraft und
Weichheit. Die Farbemulsion, mit der das Papier präparirt
wird, ist von höherer Lichtemxfindlichkeit, als das bis-
herige Verfahren. Das Lhromiren erfolgt erst vor dem
Gebrauch. Das ganze Verfahren ist nunmehr ein absolut
zuverlässiges und einfaches. Das Papier kommt in aller-
nächster Zeit unter der Firma pöchheimer 6c Lo. in den
Pandel und wird bei der hohen Bedeutung, die der
Gummidruck mit sich bringt, in allen Fach- und Amateur-
kreisen mit lebhaftem Interesse ausgenommen werden.
(Lsg. Amat.-Phot. nach Phot. Korrespondenz.)
"'Winke für die Dunkelkammer. Man werfe
keine Glasstücke oder alte Negative in die Ecken, sondern
sammle Alles in einem Rasten. Auf dem Entwicklungs-
Tisch find Korke oder Glasstöpsel eine Gefahr für die
Flaschen oder deren Inhalt. Flaschen sollen immer mit
Ltiquette versehen sein, welche, wenn auch nicht die Vor-
schrift, doch immer Grientirungs-Zeichen tragen. Man
vernichte nie einen Abdruck oder ein verdorbenes Negativ,
bevor man nicht die Ursache des Fehlresultates kennt,
sodaß die Platte oder der Abdruck wenigstens noch den
Nutzen hat, zu belehren. PH.
(D. Phot. Ztg. Nr. Z8. t900.)
* paltbarer Kleister und Aufziehen. Ein
haltbares Klebemittel erzielt man durch Zugabe von etwas
Formalin zum (7 och) Kleister. In einein Becherglas auf-
gehoben und mit einem Papier zugedeckt, hat man ein
wenigstens vier Wochen zur Benutzung bereit stehendes
Klebemittel zur pand. Bromsilberdrucke, welche leicht
beim Aufziehen die Ränder aufwerfen, bedecke man nach
dem Anpresfen mit einem ausgerungenen Waschleder. Das
Bild krümmt sich nun nach der entgegengesetzten Richtung
und läßt dem Kleister zum Binden Zeit. Noch größere
Bindekraft erreicht man, wenn irr dem Wasser, welches
zum Kleisterkochen verwendet wird, einige Stücke gewöhn-
licher Gelatine gelöst waren. PH.
(D. Phot. Ztg. Nr. 38, t9vo.)
* Die Nernstsche elektrische Lampe ist allerdings
wegen ihrer komplizirten Konstruktion theuer irr der An-
schaffung und ihre Lebensdauer ist kürzer, als die eines
Kohlefadens, dafür steht aber ihr Licht der Bogenlampe
am nächsten an chemischer Wirkung und ist daher in der
Photographie beachtenswerth. Einigermaßen gleicht sie
die Kostspieligkeit dadurch aus, daß die Gesellschaft, die
das Nernstsche Prinzip ausbeutet, bei Lieferung einer
neuen Lampe, die alte mit des dafür gezahlten Preises
in Zahlung nimmt und daß die Lampe sehr viel weniger
Elektrizität konsumirt. Die Nernst -^Lainpe braucht per
Kerzenstärke p/2 bis 1P/4 Watts, während eine gewöhn-
liche Lampe etwa das Doppelte braucht. Die gewöhnliche
Dauer der Lampe erstreckt sich auf 300 Brennstunden.
(Phot, wochbl., Nr. §6, (ZOO nach Lrit. sourn.)

* Entfernung von Silberflecken aus Nega-
tiven kann nach Photograxhy durch folgendes Bad er-
reicht werden:
Wasser.180 ecm
Fixir-Natron.60 §r
Phosphorsaures Natron . 0,3 „
Blei-Nitrat. 7,5 „
Alaun. 7,5 „
Lackirte Negative müssen selbstverständlich ablackirt
werden. Das Negativ bleibt t— p/2 Stunden in dem
Bade, wahrscheinlich verschwinden die Flecke dadurch,
daß durch Schwefeltonung ihre gelbe Farbe in Blau ver-
wandelt wird. Zu dem Verfahren führte die Wahr-
nehmung, daß Lhlorsilberbilder, die zum Tonen in das
Bad gelegt waren, nach zu langem verweilen darin
vollständig verschwanden. (Phot. Mitth., Okt. tstOO.)
* Phosphordämpfe, wie sie sich z. B. auch von
gewöhnlichen Zündhölzern entwickeln, wirken nach Liese-
gang äußerst schädlich auf Emulsionen, am schädlichsten
auf solche, die zum Auskopieren bestimmt sind, also einen
Ueberschuß von Silber-Nitrat haben. Liesegang legte eine
mit auskopierender Ehlorsilber - Gelatine - Emulsion über-
zogene Glasplatte in ein mit Ausschnitten versehenes
Blatt Stanniol und verpackte das Ganze in drei Bogen
dicken schwarzen Papiers; 2 cm darüber wurden zwei ge-
wöhnliche Zündhölzer angebracht und das packet in einem
polzkasten verschlossen. Schon nach zwei Stunden waren
die vom Stanniol nicht bedeckten Theile der Platte ge-
schwärzt, die bedeckten dagegen farblos geblieben. Diese
Wirkung ist lediglich den Phosphordämpfen zuzuschreiben.
Man verwende also in der Dunkelkammer niemals die
früher allgemein üblichen (nicht schwedischen) Zündhölzer.
Der Gedanke liegt nahe, daß es sich bei manchen Körpern,
welche unsichtbare, photographisch wirksame Strahlen aus-
senden, nicht um Strahlen, sondern um Dämpfe handelt.
(Phot. Mittheilgn. 1900.)
Uns liegt ein photographischer Apparat der Firma
Mtto Schroeder S., Dranienstr. 7 t, Spezialgeschäft für
photographische Zwecke vor, der allen Anforderungen der
Neuzeit entspricht. Die Firma ist bereits fünfmal wegen
ihrer hervorragenden Fabrikate prämiirt worden.
llnrrrr HbtMung.
Die heutige Kunstbeilage zeigt uns einen „betenden
Landsknecht", Studie von Franz Müller-Münster. Der Licht-
druck ist von der bekannten Kunstanstalt von w. Neumann
6c Eo., vorm. Gust. Neumann (Berlin 8.TV., Ritterstr. 77/78)
ausgeführt.

Zur NackrickN
Mit dieses Nummer schliesst da; erste Ouartal
de; VI. Jahrgangs unserer Zeitschrift. 6s beginnt am
l. Januar 1901 das rweite Ouartal.
Ohne rechtzeitige Kündigung gilt das Abonnement auf
die „Kunst-Halle" als erneuert.
Vie „Kunsi-fialle" widmet den künstlerischen 6reigni;;en
und Tragen der 2eit eingehende sachgemässe Besprechungen,
bringt laufend Originalberichte aus den Kunstcentren des ln-
uncl Ausland; und hält die Leser auch durch ihren reich-
haltigen, Uber;ichtlichen votirentheil über alle Vorgänge im
Kunstleben ;tet; auf dem Laufenden. Vie „Wnst-ffave"
i;t nickt eingeschworen auf be;timmte Dichtungen; parteilo;,
aber ;charf kriti;ch, giebt ;ie, lediglich dem Leist und der
Schönheit de; Kunstwerkes, der sthrlichkeit künstlerischen
Streben; und Schaffen; huldigend, nicht jene suggerirten oder
tenÄenriösen Urtheile mancher Matter, die heute die 6e-
schmacksbegriffe de; Publikum; nur verwirren.
Monnementspreis 2 Mk. pro Ouartal (ohne Porto)
Probehefte können — gratis — jetK nur an Künstler ab-
gegeben werden.
Verlag Ser Zeitschrift Me „Kunsi-IfaNe".
verlin 8-^V. Kommandantenstr. 14.
 
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