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Die Kunst-Halle — 6.1900/​1901

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Nummer 14
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Persönliches
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Preisausschreiben
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https://doi.org/10.11588/diglit.65263#0258

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224

4- Die Aunst-Halle B

Nr.

perssniicdes.
Prof. Lugen Bracht, seit 188-1 Atitglied der
Berliner Akademie der Künste, ist an Stelle des st Pros.
Karl Becker in den Senat berufen worden-
Dem Landschafter R. pellgrewe wurde die
mecklenburg-schwerinfche Silberne Medaille für Kunst und
Wissenschaft verlieben.
Bildhauer peinrich Pohlmann, Berlin, erhielt den
prosessortitel.
Historienmaler Pros. Karl v. päberlin in Stutt-
gart wurde zum Ehrenbürger der Stadt Stein am Rhein
ernannt. Prof v. päberlin hat in den letzten Jahren drei
große geschichtliche Gemälde an den Außenwänden des
Rathhauses in Stein gefertigt.
* Franz Müller-Goßen aus München wurde vom
Erbprinzen von pohenlohe, dein ältesten Sohn des früheren
Reichskanzlers, eingeladen, die Orientreise mitzumachen,
die am 25. März der Lurusdampfer „Viktoria Luise" von
Genua aus beginnt.
* Viktor Gilsoul, der prächtige belgische Land-
schafter, erhielt vorn Röntg Leopold einen ehrenvollen Auf-
trag aus fünfzehn landschaftliche belgische Szenerien be-
handelnde Darstellungen. Diese Gemälde sollen zur Aus-
schmückung der Salons der königlichen Lnstyackt „Alberta"
dienen.
* Gedenktage. Seinen 70. Geburtstag beging an:
1- April der Schweizer Genremaler Albert Anker, der
einst bei Gleyre in Paris studirte. — Seinen 70. Geburts-
tag feierte am 15. April in Brüssel der belgische Bild-
hauer Ronstantin Meunier, der berühmte Plastiker des
wallonischen Bergwerksarbeiters, einer der stärksten Natu-
ralisten aller Zeiten, seit Z8Y8 Mitglied auch der Berliner
Akademie der Rüuste. — Seinen 80. Geburtstag feierte
am 10 April der Berliner Landschafter p. Baumgärtner
im Johanniterstist zu Groß-Lichterfelde.
* Nekrolog. Ain 2. April starb in Düsseldorf,
<>9 Jahre alt, der Genremaler per mann Sondermann.
Er war zu Berlin 1832 geboren, besuchte dort zuerst die
Zeichenklasse der Akademie, studirte 1855—58 in Antwerpen,
sodann unter Direktor Wilh. von Schadow in Düsseldorf.
Alsdann wurde er Privatschüler von Rud. Jordan. Nach-
dem er zwei Jahre in Berlin gelebt hatte, kehrte er Z861,
nach seiner verheirathung, nach Düsseldorf zurück, wo er
sich nun dauernd niederließ und sich vornehmlich dem länd-
lichen Genre widmete Seine Studien machte Sondermann
in Westfalen, Württemberg, pesten und Baden — fast
jedes seiner zahlreichen, von gesundem pumor belebten
Genrebilder zeigt Typen und Szenen aus dem Volksleben
dieser Gegenden. — Der in Riedrich wohnhafte pistorien-
maler F. R. Martin ist im Alter von n-i Jahren ge-
storben. Air Rirchenmalereien wurde er vielfach in An-
spruch genommen; hervorzuheben sind seine Arbeiten in der
Münsterkirche zu Bonn, der Rirche zu Boppard und zu
Marienthal im Rheingau — Francois Lhisflart,
Maler und Kupferstecher, ist im Alter von 72 Jahren in
Paris gestorben. Lr stammte aus Saint-Gmer. In der
Lcole des Beaur-Arts erhielt er 1850 einen dritten Preis,
im folgenden Jahre errang er den prir de Roure. Im
Jahre 1859 verband er sich mit Victor pugo, bei dem er
mehrere Jahre als Illustrator seiner lverke lebte; besonders
hat er „Vss TravaMerrvs cls la umm und „Im l'lmrmon
cko Rolanä", illustrirt. Auch als Radirer machte er sich
einen geachteten Namen. — Durch einen Miglückssall bei
seiner Thätigkeit ans dem Gerüst in einer westphälischen
Rirche starb am 50- März der Düsseldorfer pistorienmaler
v. I. von der Forst (geb. 1854 in Münster).

preiraurrclneiben.
* Berlin. Die Direktion der Reichsdruckerei erläßt
für deutsche Künstler ein Preisausschreiben für Entwürfe
zu W erth papieren. vier Preise zu je 500 Mk. sind
ausgesetzt. Die Beurtheilung erfolgt durch die künstlerische
Sachverständigen-Rommission der Reichsdruckerei. Die Ein-
lieferungsfrist schließt am 15. Juni 1901. Das Programm

des Ausschreibens nebst Anlagen ist von der Ranzlei der
Reichsdruckerei, Berlin, Granienstraße 91 zu beziehen.
^Berlin. Die „Deutsche Tapezierer-Zeitung" hat ein
Preisausschreiben erlassen. Es werden insgesammt 2000 M.
für Z5 farbige Griginalentwürfe von Interieurs, Einzel-
dekorationen und Polstermöbelarrangements ausgeschrieben.
Die ausführlichen Bedingungen sendet der Verlag der
„Deutschen Lapezierer-Zeitung" sBergäc^choch) in BerlinO.,
Echillingstraße 50, auf verlangen kostenfrei zu.
* Dt. Wilmersdorf. Zum Neubau der Viktoria-
Lu i s e n s ch u! e (höh. Mädchenschule und Lehrerinnenseminar),
sowie zum Erweiterungsbau des Rathhauses erläßt der
Gemeindevorstand ein Preisausschreiben. Der beste Ent-
wurf wird mit -1000 M., der zweitbeste mit 2500 M. preis-
gekrönt. Die Skizzen sind bis zum 1. Juni d. Is. ein-
zureichen.
* Düsseldorf. Preisausschreiben für Maler. Sechs
Preise im Gcsammtbetrage von Mk. 4500.— für Original-
Entwürfe zu einem Wandkalender u. Zugabebildchen
für Sammel-Albums. Einsendungsfrist bis 15. Mai cr.
Näheres durch Ouack u. Fischer, Graphische Runst-Anstalt
Düsseldorf.
pamburg. Die Mißständ e, die bei den öffentlichen
Konkurrenzen unserer Zeit fortgesetzt hervortreten,
kommen öfters zur Sprache, ohne daß Seitens der maß-
gebenden Faktoren etwas Durchgreifendes geschieht. So hat
sich der Architekten- und Ingenieurverein zu pamburg
neuerdings in zwei Versammlungen mit der Entscheidung
des Preisgerichts indem Wettbewerbe für Entwürfe zu
einem Oberlandesgerichts-Gebäude in pamburg be-
schäftigt. In diesem Wettbewerbe war außer der ver-
theilung von 6 Preisen noch ein anderer Entwurf, welcher
durch die Ueberschreitung der Laugrenze gegen eine wesent-
liche Programmbedingung verstoßen hatte und daher für
die Prämiirung nicht in Frage kam, von dem Preisgericht
zum Ankauf und zur Ausführung empfohlen worden. In
den Kreisen der Architekten ist dies Verfahren vielfach nicht
für richtig gehalten und die Ansicht vertreten worden, daß
die Thätigkeit des Preisgerichts mit der vertheilung der
Preise beendigt sei. wenn dasselbe außerdem einen anderen,
nicht programmgemäßen Entwurf zur Ausführung empfehle,
so liege darin eine gewisse Unbilligkeit gegen die übrigen
Konkurrenten ; denn wenn diese die Programmbestimmungen
gleichfalls überschritten hätten, so würden ihre Arbeiten
auch anders ausgefallen sein und die Entscheidung ganz
anders gelautet haben. Aus Grund bezüglicher Anträge
hat daraus eine eingehende Besprechung der Frage im
Verein stattgesunden, welche ihren Abschluß in der Annahme
der nachstehenden Resolution sand 1 „Das Verfahren des
Preisgerichts für den Wettbewerb um ein Oberlandes-
gerichts-Gebäude, wonach ein Entwurf, der die im Pro-
gramm vorgeschriebene Baugrenze willkürlich überschritten
hat. zur Ausführung empfohlen worden ist, kann nicht als
korrekt erachtet werden. Es würde den übrigen Konkurrenten
gegenüber billig erscheinen, einen neuen Wettbewerb unter
Zugrundelegung eines entsprechend veränderten Programmes
zu veranstalten."
* Berlin. Wettbewerbe der Firma W. Woellmer's
Echristgießerei. Eingegangen waren von 279 Einsendern 182
Entwürfe, nämlich 55-1 Entwürfe für Wettbewerb I und
128 Entwürfe für Wettbewerb II. Wettbewerb!: Reklame-
und Inseratenschrist. I. Preis. 700 M.: August Glaser,
Kunstmaler und Zeichner, München. II. Preis- 500 M. :
Mar Dutzauer, Kunstmaler, Leipzig. III Preis. ZOO M.:
Georg Domel, Buchdruckereisaktor, Magdeburg. Wett
bewerb II: Jirkularschrift betr. I. Preis. 500 M.: Mar
Bienert, Kunstgewerbler, Dresden. II. Preis. -100 M.:
Pans Pfaff, Kunstmaler, Dresden. III. Preis. 500 M.:
Mar Dutzauer, Kunstmaler, Leipzig.
Flensburg. Misere städtische Verwaltung hatte den
Verein Berliner Künstler veranlaßt, unter seinen Mitgliedern
eine Konkurrenz sür einen Bismarckbrunnen aus-
zuschreiben. Infolgedessen hatten sich 1-1 Bewerber ge-
sunden, von denen 3 Modelle zur engeren Konkurrenz aus-
gewählt wurden.
* Dresden. In Folge des Preisausschreibens zur
Erlangung von Entwürfen sür den Neubau eines Rath-
hauses in Dresden-Altstadt sind 77 Entwürfe eingegangen.
 
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