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Die Kunst-Halle — 6.1900/​1901

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Nummer 17
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Vom Kunstmarkt
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Bücherschau
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Der Amateur-Photograph
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https://doi.org/10.11588/diglit.65263#0314

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4- Die Aunst-Halle

Nr. s?

27^

an zur Versteigerung gebracht; sie sind ueben Möbeln und
Ausstattungsgegenständen reich in hervorragenden Arbeiten
der Kleinkunst der Gothik, der Renaissance und des
Rokoko.
* Paris. Der amerikanische Finanzier Mr. pier-
gont Morgan hat kürzlich hier ein Porträt von Gains-
borough, die „Herzogin von Deoonshire", das sich lange
Zeit in den pänden von Dieben befand, für den Preis von
<>00000 Mk. von dem Londoner Kunsthändler Agnew er-
standen. Das Bild Kat wieder die Rückreise nach der neuen
Welt augetreten. — Die Versteigerung impressionistischer
Gemälde, die unlängst im potel Drouot stattfand, ergab
für 65 Bilder einen Gesammterlös von I8HOOO Frs. Ein
Bild von Sisley, „Straße von Marly", erzielte den höchsten
Preis: ^2 600 Frs. verschiedene andere Landschaften Sis-
leys wurden mit Preisen zwischen 2500 und 8500 Frs.
bezahlt. Auch die Piparo erzielten ganz gute Preise, so
der „Boulevard Montmartre nach dem Regen" 8500 Frs.,
der „Pafen von Rouen" 6900 Frs. u. s. w. von Werken
Llaude Monets wurden „Der Leuchtthurm von ponfleur"
mit <>050 und „Einfahrt des Pafens von Is Ravrs" mit
(>650 Frs. bezahlt. Bei der Versteigerung von Studien und
Aquarellen Meissoniers trat zu Tage, daß dieser Künstler,
dessen Werke ehedem mit Gold ausgewogen wurden, nach
und nach ganz aus der Diode gekommen ist. So brachte
es der „Führer", der 1893 noch 58o o Frs. erzielt hatte,
mühsam auf irooo Frs.
Lückerrckau.
* BLcklin. von penri Mendelsohn. Mit 5 Bild-
nissen, Faksimile und Rotenstück. Berlin, Verlag von Ernst
posmann 6c Eo. (Preis 2,-xo Mk., geb. 3,20 und 3,80 Mk.)
Diese kleine Böcklin - Biographie läßt überall ein ver-
ständniß für das Wesen der Kunst des Meisters und seine
Werke erkennen und der warme Eifer, mit dem die Ent-
wickelung dieses künstlerischen Schaffens vorgeführt wird,
verdient Anerkennung und Lob. Der Verfasser oder, wie
man hört, die Verfasserin bemerkt, sie schreibe nur für
jene Minderheit, denen die Kunst nicht der elegante Zeit-
vertreib müßiger Stunden, sondern geistiges Lebensbe
dürfniß ist. Sie lasse sich sagen, daß jene Minderheit denn
doch etwas mehr verlangt, als was in den einleitenden
Kapiteln (z. B. HI. „Deutsche Kunst") über die koinpli-
zirten Kunstverhältnisse der Vergangenheit aphoristisch
gegeben ist. In solcher Art kunstgeschichtliche Wahrheiten
abzuthun, wie es hier geschieht, schädigt den Ernst dieser
überwiegend lesenswerthen und anregenden Arbeit. Ein
leitend spielt die Verfasserin die Romantik gegen das
„Formelwesen einer ausgepreßten Antike", gegen die „phi-
losophisch verquälten Gestalten des Cornelius", gegen die
„Lehre" Winkelmanns von der „stillen Größe und der
IZi RL. LirenäLelie, Berlin 30
ik'robsnstr. 31.



edlen Einfachheit der Antike" aus; und unter den ältern
Romantikern versteht sie in der Pauptsache nur etwa
Schwind, Ludwig Richter und Rethel. „Bereits um die
Mitte des Jahrhunderts giebt Alfred Rethels Todtentanz
das Zeichen (!) zum Kehraus mit dem gelehrten Aka-
demikerkram und den: todten Formenwesen". Dann
weiter: „Die Malerei müßte aus der Stube des Gelehrten
in die Werkstatt des Künstlers zurückerobert werden".
„Der Stimmungsentdecker für Einfachheit in der Malerei
des heutigen Lebens heißt für Deutschland Mar Lieber-
mann." vermuthlich stellt sich penri Mendelsohn unter
dem heutigen Leben nur: Gänserupferinnen, holländische
Bauern und Invaliden vor. Man sieht, die Verfasserin
ließen die Lorbeeren Muthers nicht ruhen. Mit kühnen
Schlagworten und schwülstigen Phrasen vorn und hinten,
wird ein in der Pauptsache schwungloser biographischer Tert
verbrämt. Ls ist schade, daß dadurch stellenweise die Sym-
pathie des Lesers für die fleißige Arbeit vermindert wird.
R. K.
* Friedrich Schaarschmidt: Aus Kunst und
Leben. Studien und Reisebilder. Verlag von F. Bruck-
manu, A.-G-, München sstos. (Kart, Mk.) — von alter
und neuer Kunst handelt der erste Theil dieser kunst- uno
kulturgeschichtlichen Abhandlungen. Der zweite Theil ent-
hält Reiseerinnerungen aus Italien, besonders aus Florenz
und Italien. Es gewährt ein edles Vergnügen, über die
Stätten und die Kunstwerke, die der Verfasser zum Gegen-
stand geschichtlicher und ästhetischer Betrachtungen macht,
und über die Persönlichkeiten, die er uns nahe führt, in
so gehaltvoller und fesselnder Schilderung unterrichtet zu
werden. Die Studien Schaarschmidts werden in allen
Kreisen, wo ernste Lektüre gepflegt wird, reges Interesse
finden.
ver Nmateur-?botogravd.
* Die Reproduktion verglaster Miniaturen
macht wegen der störenden Reflexe oft Schwierigkeiten, be-
sonders wenn das bedeckende Glas gebogen ist, was oft
vorkommt. Sanger Shepherd hilft sich in diesem Falle so,
daß er die Miniatur nicht direkt aufnimmt, sondern ihr
Spiegelbild in einen: schwarzen Spiegel unter einen: ge-
wissen Winkel, bei den: das störende Licht nicht sichtbar ist.
Den gleichen Erfolg hat man, wenn man in das Objektiv
ein Ricolsches Prisma einsetzt, in solcher Stellung, daß es
polarisirtes Licht absorbirt, denn das reflektirte Licht ist
polarisiert.
(Phot, wochbl. Ro. (6 nach Revue Suisse, Ian. tstOf.)
Unrere Mbiiauna.
wir freuen uns, in: gegenwärtigen peste eine Studie
des Düsseldorfer piftorienmalers Prof. Ernst Roeber
unfern Lesern vorführen zu können.

Moclellmappe kür Maler, öilä-
Kauer etc., jeäe No. enthält 12
_._5tuäienbiläer (männl., weibl.
unäsiincieracte). probe-NummerZMK. lrco. — ferner empfehlen
wir photographische Ztuälen, alles Aufnahmen nach cler Natur,
jeäen Alters, strospect unä Muster l Mk.
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