Meister der Plastik. Iris-Verlag, Frankfurt a. M. — Die
Baukunst. Herausgegeben von Dagobert Frey.
Drei Masken-Verlag, München, Wien, Berlin.
Die Besprechung dieser beiden Reihen läßt sich zweckmäßig
miteinander verbinden, weil beide das Ziel verfolgen die beliebte
Form populärwissenschaftlicher Monographien auf Gebiete zu über-
tragen, wo sie bisher wenig benutzt wurde, aber unzweifelhaft
mit Vorteil zu verwenden ist: Baukunst und Bildnerei. Auch im
Aufbau sind die Bände beider Reihen einander ähnlich: sie bieten
einen stattlichen, auf Tafeln sauber gedruckten Bildstoff, aber sie
sind nicht bloße Bilderbiicher, sondern die durchweg in gute Hände
gelegten Texte haben Eigenwert und verdienen Beachtung. So
liat Ernst Benkard, der die Bände iiber Bernini und
S c h 1 ü t e r herausgegeben hat, es sehr gut verstanden in seinen
Einleitungen einen solchen Stoffreichtum zu verarbeiten, daß sie
wie Grundrisse umfassenderer Darstellungen wirken, ohne doch in
grundrißhafte Trockenheit zu verfallen. Vielmehr sind diese Studien
sehr lebendig geschrieben und geben festumrissene Bilder der Per-
sönlichkeiten und gute Analysen der künstlerischen Form. Wir
begrüßen es besonders, daß dem zu lange vernachlässigten Schlüter
eine Monographie gewidmet und daß Permoser für eine weitere in
Aussicht genommen ist; was für fruchtbare Themata bietet nicht
eine Reihe iiber Meister der Bildnerei die Zeit zwischen 1600 und
1800! — Die Bände der „Baukunst“ wählen sich nicht Einzelmeister,
sondern Bau- und Problemgruppen zum Gegenstande; sie wollen
die Einsicht in die architektonische Form erschließen oder vertiefen.
Am weitesten ausgreifend ist der Band, den M. L. G o t h e i n , die
verdiente Verfasserin der „Geschichte der Gartenkunst“, tiber
„I n d i s c h e G ä r t e n“ beigesteuert hat. Recht ausführlich und
unter reichlicher Ausnutzung der literarischen Urkunden werden
die berühmten Gartenschöpfungen Indiens in ihren Zusammenhän-
gen mit Lebensführung und Religion, vor allem aber als Bestand-
teile einer großen architektonischen Gesamtform dargestellt, die
Typen werden gekennzeichnet, die Linien der Entwicklung gezogen.
Wenn Christian Hülsen „F o r u m und P a 1 a t i n“ und Her-
mann Schmitz „Preußische Königsschlösser“ be-
handelt, so weiß der Kundige, daß er auf genaueste, aus eigenen
Studien erwachsene, mit den Problemen der Aufgabe wohlvertraute
Kenntnis rechnen darf; gediegene Darstellungen dieses Schlages,
die Ueberblick und Ausblick gewähren, sind immer willkommen
und schätzenswert. Der problematischste Band der Reihe ist der
CALERIE HEINEMANN
IVl Ü N C H E N Lenbachplatz 5 u. 6
MEISTERWERKE
ALTER UND MODERNER MALEREI
GALERIE HANSEN A. Q.
L U Z E R N Schweizerhofkai 5
von Adolf B e h n e über den „Modernen Zweckba u“, in-
sofern hier Fragen zur Erörterung stehen, iiber die die Auffassun-
gen vielfach auseinandergehen. Aber mag man auch den Ideen
des Verfassers nicht immer zustimmen, so soll doch der Wert seines
Buches nicht verkannt werden: er bestrebt sich mit Erfolg die
Grundprobleme des weiten und schwierigen Gebietes klar heraus-
zustellen und in Ordnung zu bringen; er gibt den Grundriß einer
geschichtlichen Entwicklung des modernen Zweckbaus; er hat einen
wertvollen Bildstoff gesammelt. Er ist anregend und fördernd, und
wo er zum Widerspruch herausfordert, nicht am wenigsten. Dan-
kenswert sind die Literaturangaben, die die Bände der „Baukunst“
enthalten. Auch hier erweckt das Programm gute Erwartungen:
die französischen und die englischen Kathedralen z. B„ über die
Monograpliien angekündigt werden, sind merkwürdigerweise in
unserer Literatur in dieser Form bisher noch nicht behandelt worden.
A. Dr.
*
Paul B r a n d t : Schaffende Arbeit und bildende Kunst irn Alter-
tum und Mittelalter. Mit 460' Abbildungen und 2 Farbentafeln.
Leipzig 1927. Alfred Kröner.
Der Verfasser setzt sich die Aufgabe, „die Arbeit als Gegen-
stand der bildenden Kunst zu erfassen und im Zusammenhange dar-
zustellen“ und versucht diese Aufgabe dadurch zu meistern, daß er
Fischotter von Prof. Max Esser
STAATLiCHE
PORZELLAN MANUFAKTUR
MEISSEN
Gegründet 1710
Gegründet 1710
Geürauctis- und Kunstpegenstände aus eclttem lYteissnerPorzellan
*
Dresden-A. 1
Schloßstraße 36
Le ipzig C 1
Goethestraße 6
Werk und weltberühmte Schauhalle
MEISSEN:
Führungen durch den Betrieb finden statt: Montags bis
Freitags 7V2-11, 2-4 Uhr, Sonnabends 71/2-H Uhr
Die Schauhalle ist geöffnet Werktags von 7V2-5 Uhr
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Baukunst. Herausgegeben von Dagobert Frey.
Drei Masken-Verlag, München, Wien, Berlin.
Die Besprechung dieser beiden Reihen läßt sich zweckmäßig
miteinander verbinden, weil beide das Ziel verfolgen die beliebte
Form populärwissenschaftlicher Monographien auf Gebiete zu über-
tragen, wo sie bisher wenig benutzt wurde, aber unzweifelhaft
mit Vorteil zu verwenden ist: Baukunst und Bildnerei. Auch im
Aufbau sind die Bände beider Reihen einander ähnlich: sie bieten
einen stattlichen, auf Tafeln sauber gedruckten Bildstoff, aber sie
sind nicht bloße Bilderbiicher, sondern die durchweg in gute Hände
gelegten Texte haben Eigenwert und verdienen Beachtung. So
liat Ernst Benkard, der die Bände iiber Bernini und
S c h 1 ü t e r herausgegeben hat, es sehr gut verstanden in seinen
Einleitungen einen solchen Stoffreichtum zu verarbeiten, daß sie
wie Grundrisse umfassenderer Darstellungen wirken, ohne doch in
grundrißhafte Trockenheit zu verfallen. Vielmehr sind diese Studien
sehr lebendig geschrieben und geben festumrissene Bilder der Per-
sönlichkeiten und gute Analysen der künstlerischen Form. Wir
begrüßen es besonders, daß dem zu lange vernachlässigten Schlüter
eine Monographie gewidmet und daß Permoser für eine weitere in
Aussicht genommen ist; was für fruchtbare Themata bietet nicht
eine Reihe iiber Meister der Bildnerei die Zeit zwischen 1600 und
1800! — Die Bände der „Baukunst“ wählen sich nicht Einzelmeister,
sondern Bau- und Problemgruppen zum Gegenstande; sie wollen
die Einsicht in die architektonische Form erschließen oder vertiefen.
Am weitesten ausgreifend ist der Band, den M. L. G o t h e i n , die
verdiente Verfasserin der „Geschichte der Gartenkunst“, tiber
„I n d i s c h e G ä r t e n“ beigesteuert hat. Recht ausführlich und
unter reichlicher Ausnutzung der literarischen Urkunden werden
die berühmten Gartenschöpfungen Indiens in ihren Zusammenhän-
gen mit Lebensführung und Religion, vor allem aber als Bestand-
teile einer großen architektonischen Gesamtform dargestellt, die
Typen werden gekennzeichnet, die Linien der Entwicklung gezogen.
Wenn Christian Hülsen „F o r u m und P a 1 a t i n“ und Her-
mann Schmitz „Preußische Königsschlösser“ be-
handelt, so weiß der Kundige, daß er auf genaueste, aus eigenen
Studien erwachsene, mit den Problemen der Aufgabe wohlvertraute
Kenntnis rechnen darf; gediegene Darstellungen dieses Schlages,
die Ueberblick und Ausblick gewähren, sind immer willkommen
und schätzenswert. Der problematischste Band der Reihe ist der
CALERIE HEINEMANN
IVl Ü N C H E N Lenbachplatz 5 u. 6
MEISTERWERKE
ALTER UND MODERNER MALEREI
GALERIE HANSEN A. Q.
L U Z E R N Schweizerhofkai 5
von Adolf B e h n e über den „Modernen Zweckba u“, in-
sofern hier Fragen zur Erörterung stehen, iiber die die Auffassun-
gen vielfach auseinandergehen. Aber mag man auch den Ideen
des Verfassers nicht immer zustimmen, so soll doch der Wert seines
Buches nicht verkannt werden: er bestrebt sich mit Erfolg die
Grundprobleme des weiten und schwierigen Gebietes klar heraus-
zustellen und in Ordnung zu bringen; er gibt den Grundriß einer
geschichtlichen Entwicklung des modernen Zweckbaus; er hat einen
wertvollen Bildstoff gesammelt. Er ist anregend und fördernd, und
wo er zum Widerspruch herausfordert, nicht am wenigsten. Dan-
kenswert sind die Literaturangaben, die die Bände der „Baukunst“
enthalten. Auch hier erweckt das Programm gute Erwartungen:
die französischen und die englischen Kathedralen z. B„ über die
Monograpliien angekündigt werden, sind merkwürdigerweise in
unserer Literatur in dieser Form bisher noch nicht behandelt worden.
A. Dr.
*
Paul B r a n d t : Schaffende Arbeit und bildende Kunst irn Alter-
tum und Mittelalter. Mit 460' Abbildungen und 2 Farbentafeln.
Leipzig 1927. Alfred Kröner.
Der Verfasser setzt sich die Aufgabe, „die Arbeit als Gegen-
stand der bildenden Kunst zu erfassen und im Zusammenhange dar-
zustellen“ und versucht diese Aufgabe dadurch zu meistern, daß er
Fischotter von Prof. Max Esser
STAATLiCHE
PORZELLAN MANUFAKTUR
MEISSEN
Gegründet 1710
Gegründet 1710
Geürauctis- und Kunstpegenstände aus eclttem lYteissnerPorzellan
*
Dresden-A. 1
Schloßstraße 36
Le ipzig C 1
Goethestraße 6
Werk und weltberühmte Schauhalle
MEISSEN:
Führungen durch den Betrieb finden statt: Montags bis
Freitags 7V2-11, 2-4 Uhr, Sonnabends 71/2-H Uhr
Die Schauhalle ist geöffnet Werktags von 7V2-5 Uhr
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