Donath, Adolph [Hrsg.]
Der Kunstwanderer: Zeitschrift für alte und neue Kunst, für Kunstmarkt und Sammelwesen
— 9./10.1927/28
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https://doi.org/10.11588/diglit.26239#0554
DOI Heft:
1./2. Augustheft
DOI Artikel:Baltzer, Ulrich: Ein Museum der Ostmark: Kunstsammlungen der Stadt Königsberg
DOI Artikel:Pazaurek, Gustav Edmund: Wiener Kameenschätze
DOI Seite / Zitierlink:https://doi.org/10.11588/diglit.26239#0554
Räumen des Schlosses zeitgenössische Kunst gezeigt,
eine Ausstellung moderner Porträtkunst, Haeckel u. a.
Die Besucherzalil stieg zeitweilig bis auf über 5000.
ln kurzer Zeit ist also in der Hauptstadt der Ost-
mark eine künstlerische Tat vollendet, die sich in die-
sem Land abgeschnürter deutscher Kultur bemerkbar
machen wird. Deshalb sollten Stadt und Staat in glei-
cher Weise, sowohi ideell wie finanziell das junge viel-
versprechende Reis pflegen. Es wird sicli bezahlt
machen.
Wiencr KamccnfcbäLc
oon
öutfao 6. PaEaucek s Stuttgattf
Jie unermesslichen Schätze von kostbaren Kunst-
^ werken aller Art, die das Habsburgische Kaiser-
haus in Jahrhunderte langer Tradition zusammen-
gebracht hat, bilden einen Stolz der Wiencr staatlichen
Sammlungen, um den sie die Welt beneidet. Aber die
Zeit der großen Erwerbungen ist schon lange vorüber;
auch die Frage der Aufstellung ist in den letzten Jahr-
zehnten so ziem'lich zur Ruhe gekommen. Jetzt sind
wir in die Periode der planmäßigen, wissenschaftlichen
Durcharbeitung eingetreten.
Eigentlich mußte man sich wundern, daß Wien im
Besitze des herrlichsten Materials mit der grtindlichen,
wissenschaftlichen Arbeit lange nicht recht ernst
rnachen wollte. Die Generation von Ilg — von seinen
Vorläufern gar nic'ht zu reden — hat es sich doch etwas
zu leicht gemacht und im Anschlüß an herausgegriffene
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eine Ausstellung moderner Porträtkunst, Haeckel u. a.
Die Besucherzalil stieg zeitweilig bis auf über 5000.
ln kurzer Zeit ist also in der Hauptstadt der Ost-
mark eine künstlerische Tat vollendet, die sich in die-
sem Land abgeschnürter deutscher Kultur bemerkbar
machen wird. Deshalb sollten Stadt und Staat in glei-
cher Weise, sowohi ideell wie finanziell das junge viel-
versprechende Reis pflegen. Es wird sicli bezahlt
machen.
Wiencr KamccnfcbäLc
oon
öutfao 6. PaEaucek s Stuttgattf
Jie unermesslichen Schätze von kostbaren Kunst-
^ werken aller Art, die das Habsburgische Kaiser-
haus in Jahrhunderte langer Tradition zusammen-
gebracht hat, bilden einen Stolz der Wiencr staatlichen
Sammlungen, um den sie die Welt beneidet. Aber die
Zeit der großen Erwerbungen ist schon lange vorüber;
auch die Frage der Aufstellung ist in den letzten Jahr-
zehnten so ziem'lich zur Ruhe gekommen. Jetzt sind
wir in die Periode der planmäßigen, wissenschaftlichen
Durcharbeitung eingetreten.
Eigentlich mußte man sich wundern, daß Wien im
Besitze des herrlichsten Materials mit der grtindlichen,
wissenschaftlichen Arbeit lange nicht recht ernst
rnachen wollte. Die Generation von Ilg — von seinen
Vorläufern gar nic'ht zu reden — hat es sich doch etwas
zu leicht gemacht und im Anschlüß an herausgegriffene
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