Donath, Adolph [Editor]
Der Kunstwanderer: Zeitschrift für alte und neue Kunst, für Kunstmarkt und Sammelwesen
— 9./10.1927/28
Cite this page
Please cite this page by using the following URL/DOI:
https://doi.org/10.11588/diglit.26239#0069
DOI issue:
1./2. Oktoberheft
DOI article:Weber, S.: Ein Gemälde des Piemonteser Malers Grammorseo in Schwedischem Privatbesitz
DOI article:Kohlhaussen, Heinrich: Das neueröffnete Focke-Museum in Bremen
DOI Page / Citation link:https://doi.org/10.11588/diglit.26239#0069
Farbeng:ebung gleicht die Anbetung der Könige dem-
nach am meisten der Madonna mit Heiligen in Vercelli,
während das Gemälde in Turin im allgemeinen tiefere,
dunklere Töne aufweist.
Von den drei bekannten und bezeichneten Bildern
des Grammorseo ist das in Stockhoim jedenfalls das
reichste in der Komposition, das vom Ktinstler den
größten Fleiß und die größte Arbeit erforderte wegen
des gewaltigen, aus der unendlichen Zahl von Figuren,
Reit- und Lasttieren bestehenden Königszuges. Es
mag das Hauptwerk von Grammorseo gewesen sein,
das ihn als einen trefflichen und durchgebildeten Mei-
s.ter der Piemonteser Schule jener Zeit erkennen läßt,
als einen Künstler, der alle Beachtung verdient.
Wasserverkäufer
Straßburg, tun 1750
Blaumarke: P. H.
Höhe 18 cm
Auktion der Sammlungen
Rüttgers und Sönksen
bei
Hugo Helbing, München
Fischhändlerin
Straßburg, um 1750
Blaumarke: P. H.
Höhe 18 cm
Auktion der Sammlungen
Riittgers und Sönksen
bei
Hugo Helbing, München
Das neueüöffnete poeke^|vlufeum tn Bt?emen
oon
fieinvicb Ko f) tbaußen s )iambut?g
| ie aus so grundverschiedenen Absichten ins Leben
gerufenen Bremer Sammlungen: das 1873 als
Vorbildersammlung für Gewerbetreibende gegründete
Gewerbemuseum und die 1896 von Syndikus Dr. Focke
begonnene Sammlung Bremischer Altertümer sind vor
wenigen Tagen unter dem Namen Focke-Museum end-
gültig vereinigt worden.
Natürlich mußte jedes der beiden vereinigten Mu-
seen etwas von seinem Charakter aufgeben: „Die
Mustersammlung für Kunstgewerbe“ darf nicht weiter-
liiii örtlich allzu Entlegenes sammeln und umgekehrt
muß die Focke-Sammlung den Begriff Heimatmuseum
weniger eng begrcnzt und mehr auf Qualität gerichtet
verstchen. Dadurch ergab sich als Ziel des neuen
Focke-Museums Verbildlichung der Kultur- und Kunst-
geschichte der alten Hansestadt Bremen, ilires nord-
westdeutschen und niedersächsischen Hinterlandes, ein-
schließlich aller Kulturwerte, die durch die weitreichen-
den Handelsverbindungen in Bremische Wohnräume,
Eest- und Sitzungssäle gelangt sein konnten, eine Auf-
gabe, die für Lübeck seinerzeit mustergültig durch Karl
Schäfer mit der Neuaufstellung im St. Annenmuseum
gelöst wurde. Der seit etwa 15 Jahren die Focke-
Sammlung beherbergende Bau, das im 18. Jahrhundert
crbautc Bremer Altenheim an der Weser, hat — neu
hergerichtet — beide Sammlungen aufgenommen. Der
große zweigeschossige Backsteinbau mit niedrigen
Räumen um einen herrlichen, jetzt mit Blumenbeeten
und Gebiisch bestandenen Innenhof, ist dank der
schmucklosen Schlichtlieit seiner selbst und seiner
Räumlichkeiten und nicht zuletzt dank der mit großem
Geschick und Takt durchgefiihrten Ncuordnung durch
den Leiter Dr. Grohne zu einem vorbildlichen Museum
umgestaltet worden. Die Neuaufstellung erfolgte in
61
nach am meisten der Madonna mit Heiligen in Vercelli,
während das Gemälde in Turin im allgemeinen tiefere,
dunklere Töne aufweist.
Von den drei bekannten und bezeichneten Bildern
des Grammorseo ist das in Stockhoim jedenfalls das
reichste in der Komposition, das vom Ktinstler den
größten Fleiß und die größte Arbeit erforderte wegen
des gewaltigen, aus der unendlichen Zahl von Figuren,
Reit- und Lasttieren bestehenden Königszuges. Es
mag das Hauptwerk von Grammorseo gewesen sein,
das ihn als einen trefflichen und durchgebildeten Mei-
s.ter der Piemonteser Schule jener Zeit erkennen läßt,
als einen Künstler, der alle Beachtung verdient.
Wasserverkäufer
Straßburg, tun 1750
Blaumarke: P. H.
Höhe 18 cm
Auktion der Sammlungen
Rüttgers und Sönksen
bei
Hugo Helbing, München
Fischhändlerin
Straßburg, um 1750
Blaumarke: P. H.
Höhe 18 cm
Auktion der Sammlungen
Riittgers und Sönksen
bei
Hugo Helbing, München
Das neueüöffnete poeke^|vlufeum tn Bt?emen
oon
fieinvicb Ko f) tbaußen s )iambut?g
| ie aus so grundverschiedenen Absichten ins Leben
gerufenen Bremer Sammlungen: das 1873 als
Vorbildersammlung für Gewerbetreibende gegründete
Gewerbemuseum und die 1896 von Syndikus Dr. Focke
begonnene Sammlung Bremischer Altertümer sind vor
wenigen Tagen unter dem Namen Focke-Museum end-
gültig vereinigt worden.
Natürlich mußte jedes der beiden vereinigten Mu-
seen etwas von seinem Charakter aufgeben: „Die
Mustersammlung für Kunstgewerbe“ darf nicht weiter-
liiii örtlich allzu Entlegenes sammeln und umgekehrt
muß die Focke-Sammlung den Begriff Heimatmuseum
weniger eng begrcnzt und mehr auf Qualität gerichtet
verstchen. Dadurch ergab sich als Ziel des neuen
Focke-Museums Verbildlichung der Kultur- und Kunst-
geschichte der alten Hansestadt Bremen, ilires nord-
westdeutschen und niedersächsischen Hinterlandes, ein-
schließlich aller Kulturwerte, die durch die weitreichen-
den Handelsverbindungen in Bremische Wohnräume,
Eest- und Sitzungssäle gelangt sein konnten, eine Auf-
gabe, die für Lübeck seinerzeit mustergültig durch Karl
Schäfer mit der Neuaufstellung im St. Annenmuseum
gelöst wurde. Der seit etwa 15 Jahren die Focke-
Sammlung beherbergende Bau, das im 18. Jahrhundert
crbautc Bremer Altenheim an der Weser, hat — neu
hergerichtet — beide Sammlungen aufgenommen. Der
große zweigeschossige Backsteinbau mit niedrigen
Räumen um einen herrlichen, jetzt mit Blumenbeeten
und Gebiisch bestandenen Innenhof, ist dank der
schmucklosen Schlichtlieit seiner selbst und seiner
Räumlichkeiten und nicht zuletzt dank der mit großem
Geschick und Takt durchgefiihrten Ncuordnung durch
den Leiter Dr. Grohne zu einem vorbildlichen Museum
umgestaltet worden. Die Neuaufstellung erfolgte in
61