wird das graphische Oeuvre von Paul Hermann (Heran) versteigert.
Den Schluß der Auktion bildet eine umfangreiche Gavarni-Kollektion.
Der Katalog der ersten Buchversteigerung, die
Paul Graupe am 21. und 22. November abhält, trägt den Titel:
„Vom Manuskript zum Luxusdruck“. Sein Inhalt gibt einen Quer-
schnitt durch das schöne Buch aller Zeiten. Die erste Abteilung
enthält Handschriften, unter anderem eine französische Bibel-
handsohrift des 13. Jahrh. mit feinen Miniaturen, mehrere inhaltlich
wichtige Texthandschriften des frühen und späten Mittelalters,
einige „Livres d’heures“ des 15. und 16. Jahrh. mit reichem und
wertvollen Miniaturenschmuck, das berühmte, mit äußerst reichem
Bilderschmuck versehene „Dilher’sche Wappenbuch“ und einige
inhaltlich interessante und sehr dekorative Stammbücher. Es fol-
gen 50 Inkunabeln, z. T. in ihren ursprünglichen gotischen Ein-
bänden, zwei davon sogar in den vollständig erhaltenen Ketten-
einbänden. In der nächsten Abteilung sind die Holzschnitt- und
Kupferstichwerke des 16. und 17. Jahrh. gut repräsentiert. Beson-
ders gut sind weiter „Livres ä figures“ des 18. Jahrh. vertreten.
Spitzenwerke, wie der Oudry’sche „La Fontaine“, Longus’ „Daph-
nis und Chloe“ und der Londoner Boccaccio finden sich in schönen
gleichzeitigen Maroquinbänden. Die Deutsche Literatur enthält
dekorative Gesamtausgaben, die erste Ausgabe des „Götz“ und
andere Seltenheiten. Auch die moderne Buchkunst kommt in der
letzten Abteilung des reich illustrierten Katalogs zu ihrem Recht
und repräsentiert sich in den besten Erzeugnissen der vornehm-
sten deutschen und ausländischen Pressen, wie der Doves-Presse,
der Bremer-Presse, der Ernst Ludwig-Presse, französischen „Edi-
tions de grand luxe“, z. T. in schönen Einbänden der besten moder-
nen Buchbinder. Auch die literarische Moderne ist mit Erstaus-
gaben von George, Rilke, Hauptmann und anderen gut vertreten.
Graupe zeigt schon jetzt für den 12. Dezember eine Versteigerung
kostbarer Buchminiaturen des 12. bis 15. Jahrh. an.
*
Am 22. November versteigern Paul Cassirer — Hugo
Helbing neben dem von Otto v. Falke katalogisierten kunst-
gewerblichen Nachlaß von R. Ph. Goldschmidt, Berlin, der
unter anderem bedeutende Stücke aus den Sammlungen von Lanna
(Berlin, Lepke 1911) und Spitzer (Paris) enthält, die Porzellan-
Sammlung Andre Kirchberger, die ganz im stillen, auf der
Grundlage ererbten Besitzes, mit sichtlichem Verständnis und sicht-
licher Liebe zusammengebracht worden ist. Professor Dr. Ludwig
Schnorr von Carolsfeld sagt im Vorwort zum Katalog:
Andre Kirchberger hat als Süddeutscher begreiflicherweise den
Schöpfungen seiner engeren Heimat den Vorzug gegeben. Fran-
kenthal, Fulda, Höchst und Ludwigsburg bilden den Kern der
Sammlung, darum gruppieren sich Meißen, Wien, Ansbach,
Nymphenburg, Veilsdorf und Gotha. Die geringe Zahl von Geschir-
ren erklärt sich daraus, daß die süddeutschen Manufaktureji in
erster Linie die Figurenplastik gepflegt haben und daß qualitativ
hervorragende Porzellangeschirre süddeutscher Herkunft heute
im freien Handel kaum noch auftauchen. An Hand des Kataloges,
der die Mariufakturen unter Verzicht auf eine bestimmte Rang-
ordnung in alphabetischer Reihenfolge anführt, weist der Kenner
kurz auf die bemerkenswertesten Stücke hin. Das stärkste Kontin-
gent, nicht weniger als 39 Stück, stellt Frankenthal. Alle Phasen
der Entwicklung von der frühsten Zeit unter Paul Hannong bis
in die 80er Jahre lassen sich hier leicht verfolgen. Am bemer-
kenswertesten nächst Frankenthal ist die Fulda-Kollektion mit 11
figürlichen Arbeiten, eine stattliche Zahl bei der großen Seltenheit
der Fuldaer Figuren. Die Höchster Frühzeit ist durch die be'den
winzigen Komödienfiguren, die Miniaturengruppen „Sommer“ und
„Winter“ (61, 62), sowie durch den Porträtmaler (63) gut vertre-
ten, ebenso Johann Peter Melchior und sein Kreis durch die große
Gruppe des „Leiermann“, den Bilderhändler u. a. Neben Lud-
wigsburg eine unbekannte Variante der Spinettspielerin Wilhelm
Beyers, bietet die Sammlung schließlich noch eine Anzahl vorzüg-
licher Service und Einzelgefäße.
Am 23. November werden durch Paul C a s s i r e r und Hugo
H e 1 b i n g in Berlin gleichzeitig mit der Sammlung von Gemmin-
gen cine Anzahi bedeutsamer Gemälde alter Meister aus der Samrn-
CKunsi* und fMntiguitätenßandlung
cIJl. cfafomon
Qegründet 1834
Onßaber: öugenSafomon
beeidigter Sachverständiger bei dem jTmtsgericht j)resden
Celephon; 1*222 ‘Dresdeil, ofcßfoßstr. 26 relephon: 1*222
MODERNE GALERIE
HEINRICHTHANNHAUSJIR
Theatinerstraße 7
M 0 N C H E N
N E U AUSGESTELLT
Prof. Ad. Schinnerer / Gemälde und Graphik
GEMÄLDE ALTER MEISTER
BERLIN W 9
Friedrich Ebertstr. 1
I. Etage Ecke Lenn£str.
119
Den Schluß der Auktion bildet eine umfangreiche Gavarni-Kollektion.
Der Katalog der ersten Buchversteigerung, die
Paul Graupe am 21. und 22. November abhält, trägt den Titel:
„Vom Manuskript zum Luxusdruck“. Sein Inhalt gibt einen Quer-
schnitt durch das schöne Buch aller Zeiten. Die erste Abteilung
enthält Handschriften, unter anderem eine französische Bibel-
handsohrift des 13. Jahrh. mit feinen Miniaturen, mehrere inhaltlich
wichtige Texthandschriften des frühen und späten Mittelalters,
einige „Livres d’heures“ des 15. und 16. Jahrh. mit reichem und
wertvollen Miniaturenschmuck, das berühmte, mit äußerst reichem
Bilderschmuck versehene „Dilher’sche Wappenbuch“ und einige
inhaltlich interessante und sehr dekorative Stammbücher. Es fol-
gen 50 Inkunabeln, z. T. in ihren ursprünglichen gotischen Ein-
bänden, zwei davon sogar in den vollständig erhaltenen Ketten-
einbänden. In der nächsten Abteilung sind die Holzschnitt- und
Kupferstichwerke des 16. und 17. Jahrh. gut repräsentiert. Beson-
ders gut sind weiter „Livres ä figures“ des 18. Jahrh. vertreten.
Spitzenwerke, wie der Oudry’sche „La Fontaine“, Longus’ „Daph-
nis und Chloe“ und der Londoner Boccaccio finden sich in schönen
gleichzeitigen Maroquinbänden. Die Deutsche Literatur enthält
dekorative Gesamtausgaben, die erste Ausgabe des „Götz“ und
andere Seltenheiten. Auch die moderne Buchkunst kommt in der
letzten Abteilung des reich illustrierten Katalogs zu ihrem Recht
und repräsentiert sich in den besten Erzeugnissen der vornehm-
sten deutschen und ausländischen Pressen, wie der Doves-Presse,
der Bremer-Presse, der Ernst Ludwig-Presse, französischen „Edi-
tions de grand luxe“, z. T. in schönen Einbänden der besten moder-
nen Buchbinder. Auch die literarische Moderne ist mit Erstaus-
gaben von George, Rilke, Hauptmann und anderen gut vertreten.
Graupe zeigt schon jetzt für den 12. Dezember eine Versteigerung
kostbarer Buchminiaturen des 12. bis 15. Jahrh. an.
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Am 22. November versteigern Paul Cassirer — Hugo
Helbing neben dem von Otto v. Falke katalogisierten kunst-
gewerblichen Nachlaß von R. Ph. Goldschmidt, Berlin, der
unter anderem bedeutende Stücke aus den Sammlungen von Lanna
(Berlin, Lepke 1911) und Spitzer (Paris) enthält, die Porzellan-
Sammlung Andre Kirchberger, die ganz im stillen, auf der
Grundlage ererbten Besitzes, mit sichtlichem Verständnis und sicht-
licher Liebe zusammengebracht worden ist. Professor Dr. Ludwig
Schnorr von Carolsfeld sagt im Vorwort zum Katalog:
Andre Kirchberger hat als Süddeutscher begreiflicherweise den
Schöpfungen seiner engeren Heimat den Vorzug gegeben. Fran-
kenthal, Fulda, Höchst und Ludwigsburg bilden den Kern der
Sammlung, darum gruppieren sich Meißen, Wien, Ansbach,
Nymphenburg, Veilsdorf und Gotha. Die geringe Zahl von Geschir-
ren erklärt sich daraus, daß die süddeutschen Manufaktureji in
erster Linie die Figurenplastik gepflegt haben und daß qualitativ
hervorragende Porzellangeschirre süddeutscher Herkunft heute
im freien Handel kaum noch auftauchen. An Hand des Kataloges,
der die Mariufakturen unter Verzicht auf eine bestimmte Rang-
ordnung in alphabetischer Reihenfolge anführt, weist der Kenner
kurz auf die bemerkenswertesten Stücke hin. Das stärkste Kontin-
gent, nicht weniger als 39 Stück, stellt Frankenthal. Alle Phasen
der Entwicklung von der frühsten Zeit unter Paul Hannong bis
in die 80er Jahre lassen sich hier leicht verfolgen. Am bemer-
kenswertesten nächst Frankenthal ist die Fulda-Kollektion mit 11
figürlichen Arbeiten, eine stattliche Zahl bei der großen Seltenheit
der Fuldaer Figuren. Die Höchster Frühzeit ist durch die be'den
winzigen Komödienfiguren, die Miniaturengruppen „Sommer“ und
„Winter“ (61, 62), sowie durch den Porträtmaler (63) gut vertre-
ten, ebenso Johann Peter Melchior und sein Kreis durch die große
Gruppe des „Leiermann“, den Bilderhändler u. a. Neben Lud-
wigsburg eine unbekannte Variante der Spinettspielerin Wilhelm
Beyers, bietet die Sammlung schließlich noch eine Anzahl vorzüg-
licher Service und Einzelgefäße.
Am 23. November werden durch Paul C a s s i r e r und Hugo
H e 1 b i n g in Berlin gleichzeitig mit der Sammlung von Gemmin-
gen cine Anzahi bedeutsamer Gemälde alter Meister aus der Samrn-
CKunsi* und fMntiguitätenßandlung
cIJl. cfafomon
Qegründet 1834
Onßaber: öugenSafomon
beeidigter Sachverständiger bei dem jTmtsgericht j)resden
Celephon; 1*222 ‘Dresdeil, ofcßfoßstr. 26 relephon: 1*222
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I. Etage Ecke Lenn£str.
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