LDten.
Der Nachlaß Viktor und Helene Mautner-Markhof, der vom
22. bis 24. November bei Glückselig versteigert wird, enthält
eine der besten Wiener, in der Gründerzeit angelegten Sammlun-
gen. Sie ist bezeichnend für die liebenswürdige österreichische
Art, Bilder womöglich zu dekorativer Verwendung und nicht aus
doktrinärer Veranlagung zu erwerben. So ist auch hier eine Galerie
prunkender Stücke aller Völker und aller Zeiten entstanden, Reich-
tum und Glanz der vergangenen Epochen und des Hauses wieder-
spiegelnd, das jene beerbte. Die frühesten Bilder der Sammlung
sind zwei charakteristische Temperaarbeiten der italienischen
Friihrenaissance, eine Madonna von Francesco Granacci und eine
Hochzeit der hl. Katharina von Giuliano Bugiardini. Zwischen letz-
terer, ihrer Malmethode nach schon der Mischtechnik angehörig,
und den Barockbildern des Luca Giordano liegt die Entwicklung der
Oelmalerei, die im Norden iliren Ausgang nahm. In die Zeit ihres
Anfanges gehört noch das Haupt Christi von Quentyn Massys, wohl
gleich der Antwerpener Beweinung aus dem Jahre 1511, und Jan
Mabuses Maria mit Kind. So wertvoll diese Bilder auch sind, der
Schwerpunkt der Sammlung liegt doch in der Reihe der hollän-
dischen Bilder, einer fast liickenlosen Spiegelung des damaligen
Kunstschaffens. Brouwer, Klaes, Molenaer, H. van Averkamp u. a.
sind charakteristisch vertreten. Auch der altfranzösischen Kunst
mit Philippe de Champagne und Nicolas Poussin begegnet man in
dieser Wiener Sammlung.
Kunffausßettungen.
Bcctin.
In der November-Ausstellung der Galerie Ferdinand M ö 11 e r ,
Berlin, wird eine Sammlung von 25 Gemälden Erich Heckels aus
den letzten fünf Jahren gezeigt; Aquarelle und Handzeiohnungen
ergänzen die wichtige Ausstellung. Seit der großen Ausstellung
im ehemaligen Kronprinzenpalais stellt Heckel züm ersten Mal
wieder kollektiv aus.
*
Die Söhne Auguste R e n o i r s haben Alfred F1 e c h t -
h e i m von den Biidern, die sie von ihrem Vater geerbt haben,
iiber 50 zur Verfügung gestellt, die Flechtheim Ende November
für eine vierwöchige Dauer in Berlin zeigt. Hierzu die Bronzen,
die Originalskulpturen des Meisters, die nunmehr von Flechtheim
und der Galerie Barbazanges in Paris verlegt werden. Die Aus-
steliung wird in der Hauptsache Spätwerke zeigen, da das Spät-
werk Renoirs in Deutschland noch ziemlich unbekannt ist; viele
Bilder, die bisher noch niemals öffentlich ausgestellt waren.
*
Die Galerie Goldschmidt-Wallerstein zeigt in
ihrer Novemberausstellung erstmaiig Gemälde und Graphiken vdin
Kurt Echtermeier.
*
Die Galerie J. C a s p e r eröffnete ihre Herbstausstellung
mit einer Kollektion von Bildern des Deutsch-Amerikaners Martin
K a i n z , der zum ersten Mal in Berlin seine Arbeiten zeigt; am
20. November folgt gleiohfalls zum ersten Mal eine Kollektiv-Aus-
stellung des Hoiländers Jan Eland.
*
Die Galerie Neumann-Nierendorf cröffnete ilire
Winterveranstaltungen mit einer Ausstellung des gesamten Werkes
von Christoph V o 11 : Holzskuipturen, Aquarelle, Zeichnungen,
Graphik.
*
Die M e d i c i - G e s e 11 s ch a f t m. b. H., Berlin, eröffnete
im Hotel „Der Kaiserhof“ am 6. November eine Sonder-Ausstellung
des jungen Malers Gustav V i d a 1, der nach einem erfolgreichen
Debut in Paris zum ersten Mal in Deutschland gezeigt wird.
*
In der Staatlichen Kunstbibliotliek in Berlin ist
eine Ausstellung neuer Arbeiten von Marcus B e h m e r eröffnet
worden.
Jan Seopel
Die
Galerie Ehrhardt & Co.
hat in
BERLINW9 und BADEN-BADEN
Lennestraße 6 A Luisenstraße 26
ständig eine große Auswahl erstrangiger
Qemälde der alten holländischen und
italienischen Schulen ausgestellt.
|U — J
NEUE GALERIE
SCIiÖNE/AANN & LA/AFL
SONDER-AUSSTELLUNG
PROF. THE0D0R BAIERL (MÜNCHEN)
1. BIS 31. NOVE/ABEK 1927
BERLIN W 9, BELLEVUE5TR. 5'
Kunstsalon Hermann Abels
WERNER PEINER
November*Ausstellung
Köln / Komödienstraße 26
124
Der Nachlaß Viktor und Helene Mautner-Markhof, der vom
22. bis 24. November bei Glückselig versteigert wird, enthält
eine der besten Wiener, in der Gründerzeit angelegten Sammlun-
gen. Sie ist bezeichnend für die liebenswürdige österreichische
Art, Bilder womöglich zu dekorativer Verwendung und nicht aus
doktrinärer Veranlagung zu erwerben. So ist auch hier eine Galerie
prunkender Stücke aller Völker und aller Zeiten entstanden, Reich-
tum und Glanz der vergangenen Epochen und des Hauses wieder-
spiegelnd, das jene beerbte. Die frühesten Bilder der Sammlung
sind zwei charakteristische Temperaarbeiten der italienischen
Friihrenaissance, eine Madonna von Francesco Granacci und eine
Hochzeit der hl. Katharina von Giuliano Bugiardini. Zwischen letz-
terer, ihrer Malmethode nach schon der Mischtechnik angehörig,
und den Barockbildern des Luca Giordano liegt die Entwicklung der
Oelmalerei, die im Norden iliren Ausgang nahm. In die Zeit ihres
Anfanges gehört noch das Haupt Christi von Quentyn Massys, wohl
gleich der Antwerpener Beweinung aus dem Jahre 1511, und Jan
Mabuses Maria mit Kind. So wertvoll diese Bilder auch sind, der
Schwerpunkt der Sammlung liegt doch in der Reihe der hollän-
dischen Bilder, einer fast liickenlosen Spiegelung des damaligen
Kunstschaffens. Brouwer, Klaes, Molenaer, H. van Averkamp u. a.
sind charakteristisch vertreten. Auch der altfranzösischen Kunst
mit Philippe de Champagne und Nicolas Poussin begegnet man in
dieser Wiener Sammlung.
Kunffausßettungen.
Bcctin.
In der November-Ausstellung der Galerie Ferdinand M ö 11 e r ,
Berlin, wird eine Sammlung von 25 Gemälden Erich Heckels aus
den letzten fünf Jahren gezeigt; Aquarelle und Handzeiohnungen
ergänzen die wichtige Ausstellung. Seit der großen Ausstellung
im ehemaligen Kronprinzenpalais stellt Heckel züm ersten Mal
wieder kollektiv aus.
*
Die Söhne Auguste R e n o i r s haben Alfred F1 e c h t -
h e i m von den Biidern, die sie von ihrem Vater geerbt haben,
iiber 50 zur Verfügung gestellt, die Flechtheim Ende November
für eine vierwöchige Dauer in Berlin zeigt. Hierzu die Bronzen,
die Originalskulpturen des Meisters, die nunmehr von Flechtheim
und der Galerie Barbazanges in Paris verlegt werden. Die Aus-
steliung wird in der Hauptsache Spätwerke zeigen, da das Spät-
werk Renoirs in Deutschland noch ziemlich unbekannt ist; viele
Bilder, die bisher noch niemals öffentlich ausgestellt waren.
*
Die Galerie Goldschmidt-Wallerstein zeigt in
ihrer Novemberausstellung erstmaiig Gemälde und Graphiken vdin
Kurt Echtermeier.
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Die Galerie J. C a s p e r eröffnete ihre Herbstausstellung
mit einer Kollektion von Bildern des Deutsch-Amerikaners Martin
K a i n z , der zum ersten Mal in Berlin seine Arbeiten zeigt; am
20. November folgt gleiohfalls zum ersten Mal eine Kollektiv-Aus-
stellung des Hoiländers Jan Eland.
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Die Galerie Neumann-Nierendorf cröffnete ilire
Winterveranstaltungen mit einer Ausstellung des gesamten Werkes
von Christoph V o 11 : Holzskuipturen, Aquarelle, Zeichnungen,
Graphik.
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Die M e d i c i - G e s e 11 s ch a f t m. b. H., Berlin, eröffnete
im Hotel „Der Kaiserhof“ am 6. November eine Sonder-Ausstellung
des jungen Malers Gustav V i d a 1, der nach einem erfolgreichen
Debut in Paris zum ersten Mal in Deutschland gezeigt wird.
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In der Staatlichen Kunstbibliotliek in Berlin ist
eine Ausstellung neuer Arbeiten von Marcus B e h m e r eröffnet
worden.
Jan Seopel
Die
Galerie Ehrhardt & Co.
hat in
BERLINW9 und BADEN-BADEN
Lennestraße 6 A Luisenstraße 26
ständig eine große Auswahl erstrangiger
Qemälde der alten holländischen und
italienischen Schulen ausgestellt.
|U — J
NEUE GALERIE
SCIiÖNE/AANN & LA/AFL
SONDER-AUSSTELLUNG
PROF. THE0D0R BAIERL (MÜNCHEN)
1. BIS 31. NOVE/ABEK 1927
BERLIN W 9, BELLEVUE5TR. 5'
Kunstsalon Hermann Abels
WERNER PEINER
November*Ausstellung
Köln / Komödienstraße 26
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