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Donath, Adolph [Editor]
Der Kunstwanderer: Zeitschrift für alte und neue Kunst, für Kunstmarkt und Sammelwesen — 9./​10.1927/​28

DOI issue:
1./2. Novemberheft
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Professor Ludwig Darmstaedter † / Kunsthistorisches Institut Florenz / Aus Hollands Kunstleben / Londoner Kunstschau / Kunstauktionen / Kunstausstellungen / Bode über flämische Malerei / Sammlerwelt und Kunsthandel
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https://doi.org/10.11588/diglit.26239#0137

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R T H

I

Antiquitäten

Gemälde

alter Meister

GIOVANNI MANSUETI

das Lebenswerk Böcklins unter Hugo v. T s c h u d i die erste
Heimstätte gefunden hatte, eine umfassende Schau der Gemälde
und Zeichnungen zusammenzubringen. Geheimrat Dr. Ludwig
Justi, dem Leiter der Nationalgalerie, gelang es, mehr als 250
Werke aus musealem und privatem Besitz in Berliti zu vereinen
— sein Mitarbeiter Dr. Thormaehlen unterstützte ihn in dan-
kenswerter Weise — und als der 16. Oktober die Eröffnung der
Ausstellung brachte, staunte man über die großartige und iiber-
sichtlich angeordnete Schau. Geheimrat Professor Heinrich
W ö 1 f f 1 i n hielt bei der Ausstellungseröffnung, an der der Reichs-
kanzler Dr. Marx, der preußische Kultusminister Dr. Becker,
der schweizerische Gesandte und zahlreiche andere Vertre.ter des
Diplomatischen Corps teilnahmen, die Festrede und er sprach, als
Landmann Böcklins und im Namen der Schweiz, Geheimrat justi
für die aufopferungsvolle Leistung den Dank aus.

Ueber die Bilder- und Zeichnungsschätze dieser großen Aus-
stellung der Nationalgalerie, die uns noch stärker als die Aus-
stellung in Basel das Werk des eigenartigen und einsamen Baseler
Malers vorführt, orientiert der Katalog der Schau. Justi ver-
breitet sich hier in einem Essay iiber das Wesen des Maler-Poeten
Arnold Böcklin. „Seit Giorgione“, sagt er arn Schlusse seiner Dar-
stellung, „ist nie leichter, zarter, reicher, dichter, lebendiger, blühen-
der gemalt worden.“

Bodc übeü ftämifcbe Naleüei.

Fiir den Katalog der „Flämischen Ausstellung“, die jetzt in der
Galerie Dr. Gottschewski — Dr. Schäffer in Berlin
zu sehen ist, hat Wilhelm v o n B o d e nachstehende Einführung
geschrieben: Die Kunstforschung ist dem Berliner Kunsthandel
zu besonderem Dank dafür verpflichtet, daß eines seiner jüngsten
Geschäfte, die Firma Dr. Gottschewski und Dr. Schäffer, den Plan
gefaßt u.nd in kürzester. Zeit zur Ausführung gebracht hat, durch
eine möglichst umfassende Ausstellung die Entwicklung der flämi-
schen Landschaftsmalerei im 16. und 17. Jahrhundert zur Anschau-

ung zu bringen. Die Landschaftskunst im verflossenen Jahrhundert
war auf der holländischen Landschaftsmalerei des 17. Jahrhunderts
aufgebaut; sie hatte auch die Forschung nach dieser Richtung
orientiert, und Außerordentliches ist darin geleistet, nicht am
wenigsten auch durch Künstler. Daneben ist das Studium der
fiämischen Landschaftsmalerei, für die bei unserer holländischen Ein-
stellung nur geringes Interesse war, arg vernachlässigt worden.
Die Leistung der führenden Meister hat man w'ohl anerkannt: daß

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