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Donath, Adolph [Hrsg.]
Der Kunstwanderer: Zeitschrift für alte und neue Kunst, für Kunstmarkt und Sammelwesen — 9./​10.1927/​28

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1./2. Dezemberheft
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Aus dem nordischen kunstleben / Londoner Kunstschau / Russisches Kunstleben / Majolika-Sammlung Schiff / Erinnerung an Picasso / Kunstausstellungen / Kunstauktionen / Zur Frage der Kölner St. Pantaleonswerkstatt / Ein wenig bekanntes Meisterwerk Giovanni Bellinis / Aus Amerikas Kunstleben / Die Welt der Kunstgelehrten / Veröffentlichung einer gotischen Handschrift aus dem 14. Jahrhundert / Neue Kunstbücher / Europäische Kunst der Gegenwart / Führungen in den Berliner Museen
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https://doi.org/10.11588/diglit.26239#0173

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mit Apollo und Diana die Schreibweise des Wortes Apollo — so
kommt man doch zu der Anschauung, daß für die rheinischen Künst-
ler des Grubenschmelzes die lateinischen Inschriften etwas Ver-
trautes und Geläufiges waren, d. h. also, daß es Geistliche waren.
Man könnte demgegenüber einwerfen, daß die Kölner Meister eben
sich von Geistlichen bei dem Arbringen der lateinischen Inschriften
beräten ließen. Einer gewissen Beratung, um nicht zu sagen Kon-
trolle der Geistlichkeit bedienten sich die Limousiner Schmelz-
arbeiter sicher auch bei ihren Arbeiten; das erforderten schon die
zahlreichen, oft gar nicht sehr bekanntenHeiligenlegenden, die sie auf
ihren Reliquienkästen zur Darstellung brachten. Trotzdem die man-
gelhaften Inschriften, weil die Limousiner eben eine ihnen fremde
Sprache nach Vorlagen kopierten, während die rheinischen Künstler
ein ihnen geläufiges Idiom zur Anwendung brachten, d. h. Geistliche
waren, die damals allein die iateinische Sprache vollkommen be-
herrschten.

Auch der ziemlich plötzliche Abbruch in der Verwendung die-
ser Schmuckform des Emails, der in den Rheinlanden um die Wende
des 12. zum 13. Jahrhundert erfolgt, scheint doch auch sehr für eine
Klosterwerkstätte als Verfertiger des Grubenschmelzes zu sprechen.
Denn durch das Erscheinen des Nicolaus von Verdun am Niederrhein
wurden anscheinend der kleinen Werkstätte ihre Auftraggeber ab-
spenstig gemacht, die Tradition des Werkverfahrens, die nur bei
wenigen Mitarbeitern ruhte, ging verloren und konnte nach dem
Weggang des Verduner nicht wieder aufgenommen werden. Laien-
goldschmiede hätte der freie Wettbewerb mit dem Lothringer Mei-
ster wohl genötigt, sich dessen fortgeschrittene Kenntnisse anzu-
e'gnen und ihre Werkstätten weiterzuführen; die Klosterwerkstatt,
nicht auf Erwerb angewiesen, stellte ihre Tätigkeit auf diesem
Gebiete der Schmelztechnik ein, nach einer über ein Jahrhundert
langen, glänzenden Wirksamkeit. Den weiteren Bedarf der Rhein-
lande deckte die Ausfuhrindustrie von Limoges.

W i 11 y B u r g e r.

6in lüenig bekanntes jyieitfevwevk
Qionanni Boütnis.

Marchesa lsabella von Mantua äußerte einmal Giovanni Bellini
gegenüber den lebhaften Wunsch nach einem mythologischen Ge-
mälde zum Sclunucke eines ihrer Gemächer. Der alte Meister bat
die Marchesa, ihm zu gestatten, an Stelle des mythologischen Gegen-
standes einen anderen, der einfachen Religiosität seiner Seele mehr
entsprechenden wählen zu dürfen: „Eine Nacht“ etwa (die Dar-
stellung der Geburt Christi). Das Feld mythologischer Malerei, auf
dem der hochverehrte Meister Andrea Mantegna sich unvergäng-
liche Lorbeeren gepflückt, schien Giambellino, dem Maler der zar-
testen Visionen himmlischer Mutterschaft, allzu gefährliches Ge-
lände zu sein.

Er scheint die Zustimmung zu eincr Aenderung des Sujets
nicht bekommen zu haben, wie ein bis vor kurzem in der Londoner
Gemäldesammlung Agnew befindliches (jetzt für zehn Millionen
italienischer Lire verkauftes) Gemälde, das zu den wunderbarsten
Offenbarungen der Kunst Giambelllnos gehört, beweist. Einst ein
Schmuckstück in den Gemächern Isabellas, befindet sich das Werk
nunmehr im Louvre. Es stellt die Sage von Orpheus dar. Die
Maße des Bildes, wenngleich etwas verkleinert, halten sicli an die
Gemälde Costas, Mantegnas und Ferugiftos. Uebrigens hat Giam-
bellino auf dem Gebiete der Mythologie noch eine andere Probe
seiner Meisterschaft abgelegt: im Schlosse Alnwich in England hing
das „Festmahl der Götter“, das später an die Galerie Widener in
Philadelphia verkauft wurde. Schimmernde Nymphen treten aus
dem Dunkel eines Waldes; die Gesichter der Götter sind von
knabenhafter Zartheit. Welch unschuldiger Traum, vergleichen mit
der heiter-derben Sinnlichkeit der „Bacchanale“ Tizians! Ein Tem-
Pel wie aus Alabaster und Kristall neben jener glühend leidenschaft-
lichen, prunkvollen Erdenschönheit!

Besonders zu bemerken ist, daß auf beiden Bildern, dem von
Agn ew und dem von Alnwich, dazu noch auf einem dritten, in der
Londoner National-Galerie befindlichen: St. Petrus der Märtyrer,

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