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Donath, Adolph [Editor]
Der Kunstwanderer: Zeitschrift für alte und neue Kunst, für Kunstmarkt und Sammelwesen — 9./​10.1927/​28

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1./2. Januarheft
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Aus dem nordischen Kunstleben / Londoner Kunstschau / Kunstauktionen / Kunstausstellungen / Aus der Museumswelt / Künstler-Anekdoten / Neue Kunstbücher
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https://doi.org/10.11588/diglit.26239#0224

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Kreise des Jan Brueghel, das in zahllosen Szenen und Figürchen
eine außergewöhnliche Fantasie entfaltet, die z. T. noch auf Hiero-
nymus Bosch zurückgeht.

Unter den späteren Bildern erwähnen wir holländische Ge-
mälde von Backer, Mierevelt, Both, Huysmans, Vonck und ein
kunstgeschichtlich interessantes „Sängerpaar bei Kerzenbeleuch-
tung“ mit der Bezeichnung Jan Vermeer 1693, dem Kreise des
Honthorst zugewiesen.

*

Im Frühjahr versteigern Cassirer-Helbing die Samm-
lung des verstorbenen Geheimrats Dr. h. c. Gustav S e 1 i g m a n n
in Coblenz. Selgimann war nicht der Begriinder dieser Sammlung,
sondern er hat bereits den größten Teil der Bestände aus der be-
kannten altrheinischen Sammlung seines Vaters Jakob Seligmann
aus Coblenz durch Erbschaft iibernommen. Er hat die väterliche
Sammeltradition angetreten und in diesem Gebiet die Sammlung
bereichert. Einen Hauptbestandteil der Sammlung bilden neben den
Gob elins aus der Zeit der Renaissance bis zum (1*8. Jahrhundert

Artur Loewental. Plakette auf Alfred Kerr, den gefeierten Berliner
Theaterkritiker und Dichter, zu dessen 60. Geburtstage (25. Dezem-
ber 1927) Joseph Chapiro ein „Buch der Freundschaft“ mit Bei-
trägen von Gerhart Hauptmann, Albert Einstein, Bernard Shaw,
Artur Schnitzler, Theodor Wolff, Tristan Bernard, F. Gemier, Her-
mann Struck, Bernhard Diebold u. a. bei S. Fischer herausgab.

die guten Möbel des 16. bis 18. Jahrhunderts, dabei nicht allein
die typisch rheinischen Schränke und Truhen, sondern vor allem
schöne Barock- und Rokoko-Sitzmöbel, teilweise mit Pointbezügen,
Kommoden, Tischen usw. Besondere Aufmerksamkeit wurde dem
Sammeln von Keramik zugewendet. Kreussen und rheinisches
Steinzeug ist durch vorzügliche frühe Erzeugnisse vertreten. Einen
breiten Raum nimmt das Porzellan ein. Hier vor allem neben
Meißen die Höchster, Ludwigsburger und Frankenthaler Manufak-
turen, dabei die berühmte Camargo mit ihrem Gegenstück. Ganz
wichtig (ist das Glas aus drei Jahrhunderten. Schweizer Scheiben
vertreten neben bedeutenden Gläsern, mit Emailmalerei, zum Teil
noch aus dem 16. Jahrhundert, die frühe Periode. Ueberaus reich
figuriert das 18. Jahrhundert. Hier finden sich ausgezeiichnete fein-
geschliffene Gläser, vorwiegend von böhmischer, schlesischer und
brandenburgischer Provenienz neben sehr guten Zwischengold-

FRITZSCHE

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Keramiken / Porzellane / Teppiche
Kleinkunst etc.

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TELEFON: ZENTRUM 1189

und Schapergläsern. Ein Unikum dürfte der durch die Literatur
bereits bekannte ungewöhnlich gute Elbinger Steinkamin sein. Der
Katalog dieser Sammlung soll bereits in nächster Zeit in Vorberei-
tung genommen werden; er wird von Geheimrat von Falke
bearbeitet.

Ftüncben.

Am 17. und 18. Januar fndet bei Hugo Helbing, München,
eine Versteigerung von Antiquitäten und alten Gemäl-
d e n aus deutschem und ausländischem Besitz statt. Der Katalog
beginnt mit Keramiken und Gläsern, daran schließen sich Silber-
gegenstände, darunter Gefäße der Spätrenaissance, jüdische Kult-
gegenstände des 18. Jahrh., Girandolen und. Tafelaufsätze des
Empire. Ein spätgotischer Bronzemörser, eine Sammlung von Zinn-
geräten, Arbeiten in Messing, Bronze und Kupfer, orientalische
Waffen und Knüpfteppiche, Pointbezüge, gewirkte und gestickte
Decken, chinesische Keramiken und Bronzen des 17. und 18. Jahrh.
leiten über zu den Möbeln, unter denen ein spanischer eingelegter
Kabinettschrank der Spätrenaissance, Barockschränke, Rokoko- und
Louis XVI.-Möbel besondere Aufmerksamkeit verdienen. Eine
Louis XVI.-Bronze-Wanduhr, Girandolen, Rahmen, Spiegel, kleine
Kabinettschränke ergänzen diese Bestände. Unter den zahlreichen
Gemälden der deutschen, flämischen und italienischen Schulen be-
finden sich gesicherte, zum Teil signierte Werke von Beschey,
Castiglione, Everdingen, Grimou, Heem, Huchtenburg, Kessel, Lys,
Molenaer, Vos u. a. m. Aus dem Kreise Herlins stammt ein Männer-
porträt; ebenfalls der schwäbischen Schule gehört ein Flügelaltar
mit der Darstellung des jüngsten Gerichtes an. Unter den spät-
gotischen Skulpturen sind neben deutschen Figuren vor allem eine
sitzende Madonna in alter Fassung und eine hl. Genoveva aus den
Niederlanden bedeutend; aus der Reihe der Barockplastiken ist ein
spanisches Wachsrelief, den hl. Antonius darstellend, ein hl.
Stephanus, ein hl. Nikolaus von Tolentino wohl die eindrucks-

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