rung 1160 Pf. für ein Exemplar der Pariser Ausgabe von Homers
Odyssee, im Jahre 1538 erschienen. An Rosenbach gingen: ein
Sacrum Missale, Paris, vom 16. Mai 1498 datiert, in einem engli-
schen Einbande des 17. Jahrh. (470 Pf.), eine Pariser Ausgabe
vom Jahre 1718 von Longus „Amours Pastorales et Daphnis et
Chloe“ (260 Pfd.), sowie Lascaris Grammatices, Mailand 1476 er-
schienen (440 Pf.). Baer gab 400 Pf. für Huttichs „Imperiatorium
Romanorum Libellus“ vom Jahre 1526. Drei Ausgaben von Lafon-
taine fielen an Muelenaer (290 Pf.), Lardanchel (220 Pf.) und als
größter Leckerbissen das einst dem Marschall Junot gehörige Exem-
plar der Fabeln, 1802 auf Vellin gedruckt, mit zwölf Percier-
schen Vignetten an Eisemann (1150 Pf.).
Quaritch zahlte 600 Pf. für ein Exemplar des „Regulae Socie-
talis Jesu“ vom Jahre 1582, in einem Einband, der Padeloup zuge-
sprochen wird, wie auch Wicqueforts „Advis fidelle aux veritables
Hollandais“ vom Jahre 1673 (295 Pf.). Maggs gab 355 Pf. fiir
Tibullus „Elegia“, erste Sonderausgabe von 48 Seiten vom Jahre
1472, Venediger Druck, wie auch 350 Pf. fiir Valerius Maximus
„Dictorum“, ebenfalls Venedig, etwa 1534. Den gleichen Preis
zahlte Quaritch für Tristan de Leonis „Libro“, 1528, Sevilla, zweite
Ausgabe. Diese Firma erstand an den weiteren Tagen der Ver-
steigerung Petrarchs „Canzoniere“ vom Jahre 1472 (400 Pf.) und
„9 Trionfi“ ohne Datum (255 Pf.). Ein dritter Petrarch, „II
Petrarcha con l’expositione d’Alessandro Vellutello“ vom Jahre
1547 ging an Rosenbach (650 Pf.), wie auch Musaeus „Herone et
Leandro“ vom Jahre 1494 (440 Pf.). Wilmerding zahlte 600 Pf.
für Ovidis „Le Metamorphosi“ vom Jahre 1584, Venedig. Plinys
Epistolarum, 1518, ging an Eisemann (400 Pf.). Maggs kaufte „Liber
Psalmorum Davidis“ mit den Wappen der de Thou’schen Familie,
Paris 1546, für 790 Pf.
In der Sneydschen Versteigerung bei Sothebys kamen mehrere
Frühausgaben des St Hieronymus vor, von denen Quaritch ein
von de Pensis im Dezember 1499 zu Venedig gedrucktes Exemplar
der „Vita di Sancti Padri Vulgare Historiata“ für 265 Pf. erstand.
Von diesem sehr seltenen Werk ist kein Exemplar im Britischeti
Museum vorhanden, und der einzige Verkauf von dem man weiß,
war 1898, wo ein unvollständiger Band auf den Markt kam. Edwards
kaufte die Ferrara-Ausgabe vom Jahre 1497 des „Epistole de
San Hieronomo Vulgare“, ein wundervolles Frühwerk, reich
illustriert, aber ohne das erste Titelblatt, für 2000 Mark. Die
Korrekturbogen der Erstausgabe des englischen Standardwerkes,
Dr. Johnsons Wörterbuch vom Jahre 1755, mit vielen unveröffent-
lichten Korrekturen und Zusätzen sowohl von Johnson wie von
seinen Gehilfen, in drei Foliobänden, wurden nach hartem Ringen
yon Maggs mit 3250 Pf. erworben. Unterbieter war Rosenbach.
Johnson selbst erhielt für sein Lebenswerk nicht die Hälfte der
Summe, die seine Korrekturbogen heute brachten.
Dürers Anbetung der Heiligen drei Könige, 21 : 18 cm, wurde
für Christies von Sabin für 230 Guin. erworben. Ein wundervoller
Psalter aus dem 13. Jahrh. kam bei Sothebys aus dem Nachlaß des
Frl. Algerina Peckovers zur Versteigerung. Es ist nordfranzösi-
sche Arbeit und weist auf 104 Kleinfolioblättern sieben ganzseitige
Miniaturen und viele herrliche illustrierte Buchstaben und Ver-
zierungen auf. Mit 14 000 Mark begann das Bieten, aber mit 70 000
Mark erwarb ein unter dem hier sehr klangvollen Namen Coutts
sich verbergender Privatsammler den Psalter, der vermutlich bei
der französischen Revolution gestohlen wurde und über dessen
neuere Geschichte nichts bekannt ist. Ein römisches Missale von
199 illustrierten Seiten, etwa um das Jahr 1000 geschrieben, fiel
mit 1700 Pf. an Quaritch, der sie im Jahre 1877 in Italien erstanden
und weiterverkauft hatte. Diese Firma kaufte weiter eine sehr
schöne englische Handschrift, etwa vom Jahre 1200, des Cassio-
dorus „Historia Tripartita“, mit Inschrift des Ordens St. Austin zu
Cleveland-Yorkshire, der 1129 gegründet wurde (280 Pf.), ein ita-
lienisches „Ad usum Romanum“ auf 279 Oktavseiten mit reichen
Verzierungen (700 Pf.), sowie die aus der Pariser Sammlung des
M. Jean Blochs stammende Handschrift der Tristran-Sage „Roman
de Tristran, Chevalier de la Table Ronde“, um das Jahr 1300 von
drei Personen niedergeschrieben, für 520 Pf. Auf den 523 Seiten
befinden sich 52 Miniaturen auf goldenem Grunde aus der Sage
der Ritter vom Runden Tische, nebst den Wappen der Visconti.
fERSIElfiERiWG?
Donnerstag, den 23. Februar 1928
Graphik und Handzeichnungen
alter und neuer Meister
KATALOG AUF WUNSCH
MIjIlX PERl
BERLIN SW 19, LEIPZIGER STR. 89 Eing. Markgrafenstr.
ZlCunst* und ffl.niiquitätenßand[ung
CIR. ofafomon
Qegründet 1834
Onßaber: G u g e n <5 a [ o m o n
beeidigter Sachverständiger bei dem jVmtsgericht T)resden
Zetephon: 1*222 ’Dl'esden, ofcßloßstr. 26 Celephon: 1*222
„SeM Jahrzehnten und uls
«■«>■' beste in alleir Weli •■■■erKrmnl"
GIISTAV [StOCHLITI
GEMÄLDE ALTER MEISTER
BERUN W 9
Friedrich Ebertstr. 1
I. Etage Ecke Lenn6str.
255
Odyssee, im Jahre 1538 erschienen. An Rosenbach gingen: ein
Sacrum Missale, Paris, vom 16. Mai 1498 datiert, in einem engli-
schen Einbande des 17. Jahrh. (470 Pf.), eine Pariser Ausgabe
vom Jahre 1718 von Longus „Amours Pastorales et Daphnis et
Chloe“ (260 Pfd.), sowie Lascaris Grammatices, Mailand 1476 er-
schienen (440 Pf.). Baer gab 400 Pf. für Huttichs „Imperiatorium
Romanorum Libellus“ vom Jahre 1526. Drei Ausgaben von Lafon-
taine fielen an Muelenaer (290 Pf.), Lardanchel (220 Pf.) und als
größter Leckerbissen das einst dem Marschall Junot gehörige Exem-
plar der Fabeln, 1802 auf Vellin gedruckt, mit zwölf Percier-
schen Vignetten an Eisemann (1150 Pf.).
Quaritch zahlte 600 Pf. für ein Exemplar des „Regulae Socie-
talis Jesu“ vom Jahre 1582, in einem Einband, der Padeloup zuge-
sprochen wird, wie auch Wicqueforts „Advis fidelle aux veritables
Hollandais“ vom Jahre 1673 (295 Pf.). Maggs gab 355 Pf. fiir
Tibullus „Elegia“, erste Sonderausgabe von 48 Seiten vom Jahre
1472, Venediger Druck, wie auch 350 Pf. fiir Valerius Maximus
„Dictorum“, ebenfalls Venedig, etwa 1534. Den gleichen Preis
zahlte Quaritch für Tristan de Leonis „Libro“, 1528, Sevilla, zweite
Ausgabe. Diese Firma erstand an den weiteren Tagen der Ver-
steigerung Petrarchs „Canzoniere“ vom Jahre 1472 (400 Pf.) und
„9 Trionfi“ ohne Datum (255 Pf.). Ein dritter Petrarch, „II
Petrarcha con l’expositione d’Alessandro Vellutello“ vom Jahre
1547 ging an Rosenbach (650 Pf.), wie auch Musaeus „Herone et
Leandro“ vom Jahre 1494 (440 Pf.). Wilmerding zahlte 600 Pf.
für Ovidis „Le Metamorphosi“ vom Jahre 1584, Venedig. Plinys
Epistolarum, 1518, ging an Eisemann (400 Pf.). Maggs kaufte „Liber
Psalmorum Davidis“ mit den Wappen der de Thou’schen Familie,
Paris 1546, für 790 Pf.
In der Sneydschen Versteigerung bei Sothebys kamen mehrere
Frühausgaben des St Hieronymus vor, von denen Quaritch ein
von de Pensis im Dezember 1499 zu Venedig gedrucktes Exemplar
der „Vita di Sancti Padri Vulgare Historiata“ für 265 Pf. erstand.
Von diesem sehr seltenen Werk ist kein Exemplar im Britischeti
Museum vorhanden, und der einzige Verkauf von dem man weiß,
war 1898, wo ein unvollständiger Band auf den Markt kam. Edwards
kaufte die Ferrara-Ausgabe vom Jahre 1497 des „Epistole de
San Hieronomo Vulgare“, ein wundervolles Frühwerk, reich
illustriert, aber ohne das erste Titelblatt, für 2000 Mark. Die
Korrekturbogen der Erstausgabe des englischen Standardwerkes,
Dr. Johnsons Wörterbuch vom Jahre 1755, mit vielen unveröffent-
lichten Korrekturen und Zusätzen sowohl von Johnson wie von
seinen Gehilfen, in drei Foliobänden, wurden nach hartem Ringen
yon Maggs mit 3250 Pf. erworben. Unterbieter war Rosenbach.
Johnson selbst erhielt für sein Lebenswerk nicht die Hälfte der
Summe, die seine Korrekturbogen heute brachten.
Dürers Anbetung der Heiligen drei Könige, 21 : 18 cm, wurde
für Christies von Sabin für 230 Guin. erworben. Ein wundervoller
Psalter aus dem 13. Jahrh. kam bei Sothebys aus dem Nachlaß des
Frl. Algerina Peckovers zur Versteigerung. Es ist nordfranzösi-
sche Arbeit und weist auf 104 Kleinfolioblättern sieben ganzseitige
Miniaturen und viele herrliche illustrierte Buchstaben und Ver-
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der französischen Revolution gestohlen wurde und über dessen
neuere Geschichte nichts bekannt ist. Ein römisches Missale von
199 illustrierten Seiten, etwa um das Jahr 1000 geschrieben, fiel
mit 1700 Pf. an Quaritch, der sie im Jahre 1877 in Italien erstanden
und weiterverkauft hatte. Diese Firma kaufte weiter eine sehr
schöne englische Handschrift, etwa vom Jahre 1200, des Cassio-
dorus „Historia Tripartita“, mit Inschrift des Ordens St. Austin zu
Cleveland-Yorkshire, der 1129 gegründet wurde (280 Pf.), ein ita-
lienisches „Ad usum Romanum“ auf 279 Oktavseiten mit reichen
Verzierungen (700 Pf.), sowie die aus der Pariser Sammlung des
M. Jean Blochs stammende Handschrift der Tristran-Sage „Roman
de Tristran, Chevalier de la Table Ronde“, um das Jahr 1300 von
drei Personen niedergeschrieben, für 520 Pf. Auf den 523 Seiten
befinden sich 52 Miniaturen auf goldenem Grunde aus der Sage
der Ritter vom Runden Tische, nebst den Wappen der Visconti.
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