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Donath, Adolph [Editor]
Der Kunstwanderer: Zeitschrift für alte und neue Kunst, für Kunstmarkt und Sammelwesen — 9./​10.1927/​28

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1./2. Aprilheft
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Die Smamlung Huldschinsky / Londoner Kunstschau / Vom holländischen Kunstmarkt / Die Prager Rudolfinum-Galerie / Kunstausstellungen / Kunstauktionen / Neues aus dem Kunsthandel / Von der Dresdner Jahresschau / Neuerwerbungen der Dresdner Porzellan-Sammlung / Kunst und Technik / Künstler-Anekdoten / Neue Kunstbücher / Auktion der Sammlung Six
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https://doi.org/10.11588/diglit.26239#0368

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bis auf 3700 Pf., und Nelsons Memorandum der Schlacht von
Trafalgar, das sich im Besitze eines L.ondoner Omnibusschaffners
vorfand, brachte von 20 Jahren 3600 Pf. Die Tragödie der Hirn-
arbeit!

*

Zwei kleine M u r i 11 o aus dem Besitze von Lord Wemyss
wurden bei C h r i s t i e s verkauft. Qlen zahlte 640 Quin. für die
kleine „Flucht nach Aegypten“ und Asscher 520 Quin. für die
„L5egrüßung“. Letzterer erwarb auch eine Vanderveld’sche See-
schlacht für 160 Quin. Northcotes Bildnis der Miß Shephard ging
bis auf 800 Quin. (Ellis & Smith). Der Maler war der Lieblings-
schüler Reynolds und fängt an den internationalen Markt zu inter-
essieren. Sabin gab 350 Quin. für eine Rialtolandschaft von
Canaletto und 420 Quin. für ein kleines Porträt von Philipp IV.

von Spanien, einem Schtiier von Velasquez zugeschrieben.

*

In der Kunstgalerie zu Reading ist jetzt eine lebenswahre
Nachahmung der berühmten Bayeaux-Gobelins zur Aus-

bei der Rückkehr nach Erigland als politischer Qefangener im
Tower von London festgesetzt, wo er sowohl auf Sir Walter
Raleigh wie auf Lord Northumberland stieß und es ihm vom letz-
teren nahegelegt wurde, seine Erlebnisse niederzuschreiben. Der
Vorsicht halber hat Strachey wohl die erwähnten drei Abschriften
gemacht. Der heutige Besitzer der zum Verkauf gelangenden
Schrift ist ein Nachkommen des damaligen Lord Northumberland.

Dom boüändijcbcn Kun{!mat?kt

Mufßum van Sto(k.

Für die von uns bereits angekündigte Auktion des Mus6e
v a n S t o 1 k , Haarlem, die von Direktor Ant. W. M. M e n s i n g
(Frederik Muller & C i e.) am 8. und 9. Mai in Amster-
d a m durchgeführt wird, ist soeben ein reich illustrierter Katalog
erschienen. 491 Nummern werden hier vermerkt. Zunächst be-
schreibt der Katalog die italienisehen Skuipturen, darunter Selten-

F. Jonsson, Seestück. April-Ausstellung Isländischer Kunst in der Kunsthandlung A. Blumenreich, Berlin

stellung gelangt, die vor 40 Jahren von 35 Damen der Stadt Leak
in gemeinsarner Arbeit angefertigt wurden. Die Wolle wurde da-
mals besonders nach Aquarellen des Originals eingefärbt und jetzt
hat das Museum diese herrliche Handarbeit wieder hervorgezogen,
reinigen und in 25 Paneelen einrahmen lassen. IJas Original be-
findet sich in dem alten erzbischöflichen Palais zu Bayeux in der
Normandiie luind wird der Königin Matilida von England und ihren
Hofdamen zugeschrieben. In acht verschiedenen Wollgarnen auf
einer Leinenrolle von 80 m Länge versinnbildlichte die Königin
die Invasion Englands durch ihren Qatten Wilhclm des Eroberers
im Jahre 1066.

*

Mitte April wird Lord LeconfieLds berühmte Samm-
lung von Büchern und Handschriften bei Sothebys zur Ver-
steigerung gelangen. Eines der wertvollsten Stücke ist das sog.
Strachey-Manuskript, von der zwei weitere Exemplare sich itn
Britischen Museum und im Bodleian befinden. Von dem Schrift-
steller William Strachey etwa 1611 oder 1612 verfaßt, handelt die
Schrift von der im Jahre 1609 in Virginien gelandeten Expedition,
die mit dem Segelschiff „Sea Venture“ in den Bermuda-Inseln
Schiffbruch erlitt. Auf die Einzelheiten dieses Unglückes hat
Shakespeare sein Drama „Der Sturm“ aufgebaut. Strachey wurde

heiten des 12. und 13. Jahrhunderts, die schon von Rajmond van
Marie veröffentlicht worden sind. Frühe spanische Plastik des
12. und 13. Jahrhunderts, im ganzen weit über 50 Skulpturen,
schlicßt sich an die italienische Kollektion an. In der sehr inter-
cssanten und an Qualitäten reichen Abteilung der französischen
Plastiken deutet manches Exemplar auf elsässischen Ursprung hin.
Auch unter den deutschen und niederländischen Skulpturen des
14. und 15. Jahrhunderts stehen Stücke von Rang. Doch das
Musee van Stolk enthält daneben noch eine Kollektion von frühen
italienischen und niederländischen Qemälden. Eine von Oswald
Siren identifiziierte „Madonna“ des Compagno di Agnolo und eine
Madonna vou Jacomo del Pisano sind sehr respektablc Stücke.
Aus dem Kreis der altniederländischen Kunst stammt ein
Gosewinus van der Weyden, eine „Pomona“ van Balen und Jan
Brueghel, ein Jan Mostaert u. a. Auch an lustrierten spanischen
italienischen Majoliken enthält die bei Muller & Cie. ausgestellte
Sammlung manches schöne Stück. Der Katalog vermerkt schließ-
lich die Bronzen, Miniaturen und Emails des Musee van Stolk.

oer „Kunsiu/anderep“ uuirü in ner ganzen uiell geieseni

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