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Donath, Adolph [Editor]
Der Kunstwanderer: Zeitschrift für alte und neue Kunst, für Kunstmarkt und Sammelwesen — 9./​10.1927/​28

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1./2. Juniheft
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Die Ereignisse des Kunstmarktes / Um Dürers "Rosenkranzfest2 / Aus der Museumswelt / Wallraf-Richartz-Gesellschaft / Die Musikbibliothek Wolffheim / Kunstausstellungen / Sächsischer Kunstverein zu Dresden / Ein amerikanisches Buch und die deutschen Kunstgewerbemuseen / Raffaels große Cowper-Madonna
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https://doi.org/10.11588/diglit.26239#0475

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Stuttgact.

Kunsthaus Schaller: Juni und Juli: Strich-Chapell, Ge-
mälde, Egon Hofmann-Linz, Gemälde; Carl Knappe, Miinchen,
Plastik; Hans Otto Schönleber, Graphik.

Säcbfticbet’ Kunßüet?cin zu Dt?csdcn.

Das Preisgericht zur Erlangung ein.es Plakates für die
zweite Jubiläumsausstellung „Sächsische Kunst unserer Zeit“, die
vom 21. Juli bis Oktober dauern wird, hat kürzlich statitgefun-
den. Eingegangen waren 75 Entwürfe. Das Predsgericht ergab in
drci Wahlgängen: 1. Preis von 500 Mark, Entwurf Nr. 62, Kenn-
wort „Ei Wei“, Urheber Maier Fr.itz Haberkorn, Hellerau bei
Dresden; 2. Preis von 300 Mark. Entwurf Nr. 10, Kennwort „Kraft“,
Urhebcr Maler Professor Ottolange, Dresden; 3. Preis von
200 Mark, Entwurf Nr. 36, Kennwort „Jubiläum 1928“, Urheber
Mater Professor Arno Drescher. Der Entwurf Nr. 9, Kennwort
„Sachsen“, Urheber Maler Professor Ottolange, erhielt lobende An-
crkennung. Zur Ausführung bestimmt wurde der mit dem 1. Prcis
gekrönte Entwurf.

€tn amet?ikani{cbes Bucb und die
deuticben Kunßgemet’bemufeen.

Herr Charles R. Richards, Vizepräsident des Amerikanischen
Museumsverbandes, hat unter dem Titel „Industrial Art and the
Museum“ (New York 1927) ein Buch über Kunstgewerbemuseen er-
scheinen lassen, das auch für den deutschen Leser Interesse bietet;
schon dadurch, daß in dem den europäischen Museen gewidmeten
Tel'l des Buches das weitaus größte Kapitel die deutschen Anstalten
behandelt. In amerikanisch einfacher und klarer Weise ist der liisto-
rische Werdegang und die psychologische Struktur des Begriffs des
Kunstgewerbemuseums entwickelt und die Besonderheit der ein-
zelnen Anstalten charakterisiert.

Richards unterscheidet vier Stufen: d!as romantische Museum,
die technologisch geordnete Vorbildersammlung, die kulturhistorische
Milieuaufstellung, die moderne Anordnung, die mehrere Zwecke kom-
biniert; diese Entwicklung führt zu einer Situation, deren kritische
Ziige dem Autor nicht entgangen sind. Gerade in Deutschland, dem
Lgtnde konsequenter Aubsibldung eines Problems, scheint ihm die
Prinzipienfrage des Kunstgewerbemuseumis überhaupt aufgerollt zu
sein: hat das Kunstgewerbemuseum heute: noch eine Sonderaufgabe
zu erfüllen oder gehört es in den Rahmen eines allgemeinen Kunst-
museums hinein?

Tatsächlich scheint die überkommene Scheidung zwischen
freier und angewandter Kunst dem heutigen Bedürfnis nicht mehr
zu entsprechen; wir wissen, daß auch die Bilder und Skulpturen
in allen großen Kunstzeiten einem außerhalb ihrer gelegenen Zweck
dienten, also angewandte Kunst waren und wir fühlen die Unlogik,
Gegenstände, in denen der ästhetische Gestaltungstrieb höchste
Oualitäten hervorgebracht hat, aus Gründen des Formats, des
Materials oder der Technik in eine mindere Klasse zu verweisen.
Diese Scheidung ist von beiden Seiten brüchig geworden, und damit
auch die Abgrenzung von Kunstmuseum und Kunstgewerbemu.seum
revisionsbedürftig. In beiden stehen einander polare Tendenzen,
eine qualitative und eine quantitative, gegenüber; ein Streben, die
höchsten ästhetischen Werte zu isolieren und durch entsprechende
Aufsteilung in ihrer Wirkung zu steigern und eine Bemühung, die
verschiedenen anderen Aufgaben des Museums — als Konservie-
rungsanstalt, Vorbildersammlung, wissenschaftlicher Materialanhäu-
fung, historischer Ouellensammlung usw. — darüber nicht außer acht
zu lassen. Auf der einen Seite scheint eine Konzentrierung der
höchsten künstlerischen Leistun.gen — die aber den Dreikönigs-
schrein nicht vom Dreikönigsaltar abtrennen würde — das Ziel zu
sein, auf der anderen Seite eine Uebersichtlichmachung des wei-
teren Materials nach anderen, nicht ästhetischen Gesichtspunkten.
Ob dabei das speziell technologisch-kunstgewerbliche Interesse sich
anderen konkurrenzierenden Standpunkten gegenüber behaupten
wird, erscheint zweifelhaft. Jedenfalls ist es bemerkenswert, daß

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