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Donath, Adolph [Hrsg.]
Der Kunstwanderer: Zeitschrift für alte und neue Kunst, für Kunstmarkt und Sammelwesen — 9./​10.1927/​28

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1./2. Juliheft
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Vom holländischen Kunstmarkt / Shakespeare in Amerika / Kokoschka in London / Schweizerische Kunstchronik / Die Welt der Kunstsammlers / Neues vom Kunsthandel / Aus der Museumswelt / Kunstauktionen / Kunstausstellungen / Neue Kunstbücher
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https://doi.org/10.11588/diglit.26239#0525

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van Ruisdaels „Wasserfälle“ für 1350 Guin., wie auch Etienne
Aubrys „Besuch der reichen Verwandten“ (10001 Guin.), das erste
Mal, daß eiin Werk dieses Frühverstorbenen bei Christies erschienen
ist. Die zweite der Ruisdaei’schen Wasserfallandschaften gin an
Asscher (1100 Guin.).

Sechs Walnußstühle, Epoche Georg I., gingen bei Sothebys
auf 2000 Pf. St. und wurden von Harris angekauft. Vier Gobelins
aus dem 17. Jahrhundert kaufte Durlacher für 1020 Pf. St.

Ein Vollporträt des Karls I. von England von Daniel Mytens
d. Ä. ginig an Gooden & Fox für 680 Guin. Zwei venezianiische An-
sichten des Canaletto brachten 1900 Guin, (Bellisi), während eäne
römische Straßenansieht von Canalettos Neffe Belotto von Croa!
Thompson für 720 Guin. gekauft wurde.

Für einzelne der väelbegehrten „London Cries“ gab es bei
Sothebys rege Nachfrage. Vendraminäs farbiger Stich der „Messer,
Scheren zum Schleifen“ kaufte Stern für 260 Pf„ wie auch ,prd-
beeren, rote Erdbeeren“ desselben Künstlers (255 Pf.). Sabin nahm
den dritten Stich „Süße China-Orangen“ von Schiavonetti ('LSO Pf.).
Alle Stiche sind nach den 13 Originalbildern von Wheatley, die das
alte Straßenleben in Farben festhalten.

Am Tag darauf kam an derselben Stefle >ein vollständiger
Satz der „Cries“ aus dem Nachlasse des Majors Sir Edward Coates
zur Versteigerung. Mit 3300 Pf. St. (über 66 00'0 Mark) kaufte
Sabin auch diese farb'ige Seräe, die man vor 30 Jahren für wenige
hundert Mark und darunter hätte erstehen können. Mät dieser
großen Summe wurden die Rosenbach’schen 1700 Guin. vom Jahre
1924 für einen Satz übertrumpft. Weiter kaiufte Sabin für 1000 Pf.
zwei Ward’sche Kinderstiche in Farben nach Ho>ppner. Eänen
dritten Ward, „Fangspiel“ erstand Maggs für 230 Ff.

Eine Gruppe der Colmore-Famiilie von Zoffany zeigte die
wachsende Beliebtheit dieses Künstlers, dia der Preis, den Kno>ed-
ler dafür bezahlte, 5000 Pf. St. betrug. Ein Raeburn, Bildnis des
Obersten St, Paul, ging an Croal Thomson (1000 Pf. St.). Gurney
kaufte ein Paneel der irühflorentiner Schule mit Motiv aus dem
Leben Kallistos für 1900 Pf. St„ sowie Cuyps „Heiliiger Philip tauft
den Eunuchen“, früher im Besitz der Pariser Rothschilds.

Im Zusammenhang mit der Bizentenarfeier Gainsboroughs hat
die F'irma Aignew eine Ausstlelung von 25 seiner Gemälde
arranigiiert, die fast alle aus Privatbesitz stammen. Es befmdet sich
darunter das halbfertige Werk der „Diana rnit Actaeon“, das der
König geliehen hat, sowie sieben seiner schönsten Ganzporträts
der Herzogin von Richmond, Frau Villebofs, Lord Vernon, Lord
Belfast, Gräfin Sefton, Margaret und Mary Gainsborough und1 das
als sein bestes Werk anerkannte Bild der La>dy Sheffield.

St. B.

Scbt-oei£ct?i(cbe Kun{fcbt?omk.

Der „Kunstwanderer“ hat in sieinem Juni-Doppelheft eine Reihe
von graphiischen MeisterMättern reproduziert, die jetzt bei G u t e -
k-unst u. Klipstein in Bern auisgestellt sind. Für diese
Ausstellung gibt das internationale Berner Kunsthaus einen außer-
ordentlich schönen, mit viielen IHuistratiionen gezierten Katalog her-
aus, der nicht bloß über seine reichen Bes-tände an alter und moder-
ner Graphik orientiert, sond'ern auch über die Preis-e der einzelnen
Blätter. Der Katalog gliedert sich in diie Griuppe „Altdeutsche
Meister“, in der D ü r e r mit mehr als hundert Arbeiten vertreten
ist, unter denen sich Drucke von höchster Qualität und Seltenheit
befinden, ferner in die Grup-pe „Alte niederländische Meli'ster“ mit-
Rembrandt a>n der Spitze, und in die Gruppe „Italienische,
französische und englische Meister“. Und ani diie Abteilung alter
Meister, die im ganzen übcr 700 Graphiken umfaßt, schließt sic-h eitiie
stattlic-he Kollektion moderner R a >d i e r u> n g e n , die bis zu
Matisse, Derain und der Laurencin reicht.

Die Neue Hamburger Zeitung schreibt: „Der Kunst-
wanderer“ hat sich zur führenden Sammler-
xeitschrift gemacht . . .

China-Bronze-Opfergefäß für Feldfrüchte

«t;

ous öer Ali-China-Aussiellung

innea'lßclilm ICtl

Berlin W 9 / Potsdamer Str. 16

1

Dte lÜolt dev Kunßfammlci’.

Maximiitian Freiiherr von Gold'tschmidt-Rothschild
beging am 20. Juni sednen 85. Ge'burtstag. Er gehört zu den
passioniertesten und kenntnisre-iicihsten deutschen Sammlern und hat
jederze-it auch die musealen Bestrebungen unterstützt, >in aUe-r
Sti.lle, wfe dies, um nar ein markantes Belispiel zu nennen, Geheim-
rat Dr. Georg Minden igetan ihat, dessen Witwe Franka Mind-en im
Gei-ste ihr-es unverigessenen Mannes wirkt. Und der 85jährige
Ba-ron Goldschmidt-Ro'thschiildt widmet sich iheute in voller Rüstäg-
keit der Kunst. Er -hat schon 1873 mit dem Sammeln begonnen,
interessiierte sich für die frühen Liimoges-Arbeiten, ifür di-e Meister-
werke -der alten deutschen Goldscihmiie-dekunst, für die das Haus
RothschiW li-mmer si'ch begeistert hat, trug eine Kollektäon hervor-
ragender ätalfenischer Majoliken zusammen und schwärmte, durch
seine Fraui anigeregt, auch für -d-ie frühen Seltenh-eiten des Medßner
Porzellans. Un-d der Frankfurter S-ammler betrachtete es als

LUDWIGS GALERIE / OTTO H. NATHAN

Ludwlgstr. 6 MÜNCHEN Telefon 20970

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