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Donath, Adolph [Hrsg.]
Der Kunstwanderer: Zeitschrift für alte und neue Kunst, für Kunstmarkt und Sammelwesen — 9./​10.1927/​28

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1./2. Juliheft
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Vom holländischen Kunstmarkt / Shakespeare in Amerika / Kokoschka in London / Schweizerische Kunstchronik / Die Welt der Kunstsammlers / Neues vom Kunsthandel / Aus der Museumswelt / Kunstauktionen / Kunstausstellungen / Neue Kunstbücher
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https://doi.org/10.11588/diglit.26239#0528

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Eremitage und verschiedener Schlösser. Es handeit sich in
erster Linie urn signiente französische Meistermöbel des 18. Jahr-
hunderts, um eine Samimlung kostbarster Dosen, um große Beauvais-
Tapisserien u. a. In der Serie der Bilder befinden sich primitive
Italiener, Holländer des 18. Jahrh. und Franzosen des 18. Jahrh.,
unter ihnen eine „Veras“ des Boucher. Diese Auktion wird die
zweitausendste Auktion des Hauses Lepke bilden.

*

Der Firrria Jac. H e c h t ist es gelungen, fiir den Herbst d. Js.
die Saimmlung A. H. Wätjen, Bremen, zur Versteigermng zu
übernehmen. Unter der über die Grenzen Bremens bekannten
Semmlung fändet sich in der Hauptsache eine Fo'lge von Gobelins
und Gemälden erster moderner Meister. Die Gobelin-Serie, aus
zwei Stücken bestehend, zeigt den über die Nubier siegreichen

der deutschen, insbesondere der Münchner Schule auf. Vorweg ist
Andreas Achenbachs weltbekannt gewordenes Bild „Der Untergan.g
des Dampfer Präsidenten“ zu nennen, ein Galeriewerk ersten Ran-
ges, ihm schließt sich die „Ausfahrt eines Lotsenbootes“ an. Auch
Oswald Achenbach ist mit einem fein gestimmten „Italienischen
Volksfeste“ kleinen Formates zu erwähnen. Anton Braiths
„Rivieraesel“, F. Bambergers „Griechische Landschaft“, Dcfreggers
„Tiroler Bauer“ aus dcm Jahre 1902, der dem berühmten Franzl
ebenbürtiig, seien besonders erwähnt. Karl Häiders „Bauern-
mädchen“ gehört den 83er Jahren an. Von Hugo Kauffmann ist ein
„Bursch“ und ein „Mädchen“ zu nennen. Wilhelm von Kobslls
„Gaisalpe“ wird die Sammler sehr in.teressier.en. Von Adolf Lier
ist ein toniges Bild, „Heimziehende Schafherde am Abend“, und
eine Naturstudie zu erwähnen. Gabriel Max war mit drei Gemälden,

Karl Blechen

Badende Mädchen im
Park von Terni

Oel auf Leinwand

Kunsthandlung
Carl Nicolai
in

Berl.'n

Masinlssa und die Bekrönumg Masinissas aus der Folge der Ge-
schichte der Stadt Rom. Beide Gobelins entstammen der Brüsseler
Manufaktur des Heinrich van Assche (vergl. Göbel, Bildteppiche,
I. Band, Seite 378, Verlag Klinckhardt u. Biermann, Leipzig), dessen
Webermarke sich noch auf dem einem der beiden Stücke befindet.
Besonders auiffallend durch die reiche Figuren-Staffaige in einer von
Landschafts-Medaillons und Barock-Kartuschen durchsetzten Bor-
düre dürften die Bildteppiche vom Sammler- wie vom Liebhaber-
standpunkte von größtem Interesse sein, Von den Gemälden mögen
der prachtvolle 0. Achenbach, den Monte Pindb im Frühling zei-
gend, und der vielfjgüirige große Vautier genannt sein. Die Ver-
steigerung ist für Ende September vorgesehen.

Müncben.

Mit der am 10. Juli bei Hugo Helbing, München, statt-
gefundenen Auktion moderner Gemälde, AquareHe und Handzeich-
nungen aus ausländischem und miitteldeutscbem Besitz, so-wiie dem
Nachlaß eines Miinchener Sammlers schloß der erste Teil des dies-
jährigen Kunstauktionsjahres, dessen zweite Hälfte gegen Ende
September beginnt. Die jüngste Auktion wies beste Namen

einem Affenbiide und einer Blondine sowie einern „Mädchen mit
Hosen“ vertreten. Leopold Rottmanns Studien, Spitzwegs „Blick
auf München“ gehörten zu den Hauptstücken. Die Preise folgen.

KutiiTausücllungen.

Aacbs n.

Der Museumsverein Aachen veranstaitet vom 1. August bis
15. Sepetmber in seinen Sälen im Städt. Suermondt-Museum eine
Sonderauisstellung „R e i t - und Fahrkunst im Bilde“.
Anlaß zu der Ausstellung ist das in diesem Jahre besonders groß-
zügig aufgezosgene internationale Reit- und Fahr-Turnier, das hier
im Anschiluß an die Amsterdamer Olympiade in der zweiten Auguist-
hälfte stattfindet. Die tiefere Absicht aber ist, vermiittels des inter-
essierenden Gegenstandes auch solche Kreise für gute Malerei der
Gegenwart zu gewisnnen, bei denen zwar d'ie finanziellen, nicht aber
iimmer in gieichem Maße die kulturellen Voraussetzungen für die
Erwerbung -eines Runstwerkes gegebsn sind. Die besten d&utschen
Maier des Faches sind vertreten: aus Berlin Adolf Dahle, Gino von
Finetti, Professor Herm. Junker, Professor Kaul Koch und Wilh.

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