Sets und ganze Zimmereinrichtungen. Besondere Beachtung ver-
dienen Holzvertäfelungen in schönster Arbeit deutscher Renaissanoe
(ein ganzer Saal), Schnitzerei und Jntarsia, datiert 1576 und 1579,
dazu Ernzelstücke gleicher und späterer Zeit. Aus den Tapis-
serien heben wir hervor die.fünf französischen Wandbehänge
nach Oudry, darstellend „Lä Chasse de Monsieur Lafayette“ und
den feinen, großen Gobeiin mit Lilienwappen „Die beiden Stiere“, ein
Hauptstück der Indien-Folge von Despertes.
Unter den 240 G e m ä 1 d e n sind große und kostbare Samrn-
lerobjekte: van Dyck, Frans Hals, Rubens, Rembrandt, Jordaens,
Potter, Jan Victoors, Flinck, Hondecoeter seien genannt, neben
Ilans von Kulmbach, Jacopo Bassa.no, Paris Bordone, Palma
Vecchio, Bronzino, Tintoretto, Murillo. Französische Kunst ist mit
typischen Porträts trefflich vertreten, wir nennen: Corneille de
Lyon, Pliilippe de Champaigne, N. de Largilliere, Baron Gerard,
Roslin, de Troy. Neben solchen Hauptwerken ifinden sich viele gute
Bilder namhafter Mcister, die für den Kunstfreumd als Wandschmuck
verlockend sind, so holländische Stilleben, Interieurs, Gesellschafts-
szenen von Codde, A. Cuyp, Dou, Üroochsloot, Molenaer, Gael,
dc Ring, Roerstraten, denen sicli anschließen sehr dekorative
venezianische Landschaften von Zuccarelli, Pastorale von Boucher,
cin neu entdeckter, graziöser Vannini, eines der besten Porträts
von Anton Graff. Manche dieser Bilder sind von Gutachten erster
Fachleute begleitet.
Eine Abteilung „Neuere Kinnst“ briingt Bilder und Studien von
Delaeroix, F'romentin, Dufeu, Monticeili, Boudin, Castan. Unter
Plastik f.inden wir Holzfiguren des 15. und 16. Jahrhunderts,
beachtenswerte große Bronzen des 18. Jahrhunderts, Kopien nach
der Antike. Eine Anzahl silberner teilvergoldeter Deckelkannen,
Platten, Tafelaufsätze leitet die mehr kunstgewerbliche Abteilung
ein. Unter den Silbermarken des 17. Jahrhunderts sind Augsburg,
Breslau, Leipziig, Danz,ig vertreten. Auch die Porzellan-Kollektion
weist die geschätztesten Manufakturen auf in Dutzenden von Vasen,
ganzen Services, Tellern, Tassen, worunter Museumsstücke, die in
wenigen Exemplaren fiir Fürstlichkeiten besonders angefertiigt wur-
den. Die Abteilung „Stoffe und Teppiche“ dst mit Stücken aus der
Renaissance-Zeiit bis zum 18. Jahrhundert reich versehen. Neben
kirchlichen Textilien und Teppich-Sam.melstücken sind Dutzende von
orientalischen Gebrauchsteppichen da. Die ostasiaitische Kunst ist
reichhaltig an Vasen aus Cloisonnö-Email und buntem Porzellan, an
Kleinkunstwerken aus Blfenbein, Jade und Halbedelsteinen.
Unter den Antiquitäten finden sich kostbare Bronzeplaketten
der italienischen Renaissance, eine Kollektion fridericianischer
Tabakdosen und ähnliche historische Dokumente nebst zahlreichen
Nippsachen und Seltenheiten. Zu erwähnen sind noch Gläser des
18. und 19. Jahrhunderts (viel Baccarat), Fayencen uind Steingut,
Eisen, Zinn und Kupfer. Das Kunstgewerbliche kommt meist am
dritten Auktionstage zum Ausruf, die Möbel und Täfellungen werden
am zweiten Tage versteigert, die Bilder umd Tapisserien am ersten
Tage, dem 23. August.
Kündlet? und Kunfeelcbt’te.
Carl Langhammer, der viele Jahre lang die Große
Kunstausstellung lin Berlin geleitet hat, beging am 26. Juli seinen
60. Geburtstag. Er ist ein Landschafter von hohem Rang und
zähilt zu den wenigen Künstlern, die bescheiden im Hintergrund
bleiben und sich nur ihrer Kunst widmen. Viele öffentliche Galerien
und Privatsammlungen besitzen Langhammers stimmungsvolle,
koloristisch aparte Landschaften. Als Leiter der Großen Kunst-
ausstellung hat Professor Langhammer mit strengster Objektiviät
seines Amtes gewaltet. Hierfür wissen ihm auch unzäh'lige von den
jungen Künstlern Dank.
*
Im Alter von liur sechzig Jahren ist der Maler und Graphiker
Hans M ü t z e 1 in Berlin g e s t o r b e n. In den vom Schöneberg-
Friedenauier Künstlerbui-d im Neuen Rathaus zu Schöneberg veran-
stalteten Ausstellungen sah man regelmäßig seine ernsten, tüchtigen
Bilder und Graphiken. Aber Mützels Stärke war sein Wissen um
die Kosttimkunde. Auf diesem Gebiete schrieb er zwei Bücher, die
LUDWIGS GALERIE / OTTO H. NATHAN
Ludwlgstr. 6 MÜNCHEN Telefon 20970
GEMÄLDE ERSTEN RANGES
insbesondere des 19. Jahrhunderts
Katalog auf Wunsch kostenfrei
ANKAUF VERKAUF
China-Bronze-Opfergefäß für Feldfrüchte
aus der Alt-China-Aussieiiung
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iinn^SElolilsi^n
Berlin W 9 / Potsdamer Str. 16
1
547
dienen Holzvertäfelungen in schönster Arbeit deutscher Renaissanoe
(ein ganzer Saal), Schnitzerei und Jntarsia, datiert 1576 und 1579,
dazu Ernzelstücke gleicher und späterer Zeit. Aus den Tapis-
serien heben wir hervor die.fünf französischen Wandbehänge
nach Oudry, darstellend „Lä Chasse de Monsieur Lafayette“ und
den feinen, großen Gobeiin mit Lilienwappen „Die beiden Stiere“, ein
Hauptstück der Indien-Folge von Despertes.
Unter den 240 G e m ä 1 d e n sind große und kostbare Samrn-
lerobjekte: van Dyck, Frans Hals, Rubens, Rembrandt, Jordaens,
Potter, Jan Victoors, Flinck, Hondecoeter seien genannt, neben
Ilans von Kulmbach, Jacopo Bassa.no, Paris Bordone, Palma
Vecchio, Bronzino, Tintoretto, Murillo. Französische Kunst ist mit
typischen Porträts trefflich vertreten, wir nennen: Corneille de
Lyon, Pliilippe de Champaigne, N. de Largilliere, Baron Gerard,
Roslin, de Troy. Neben solchen Hauptwerken ifinden sich viele gute
Bilder namhafter Mcister, die für den Kunstfreumd als Wandschmuck
verlockend sind, so holländische Stilleben, Interieurs, Gesellschafts-
szenen von Codde, A. Cuyp, Dou, Üroochsloot, Molenaer, Gael,
dc Ring, Roerstraten, denen sicli anschließen sehr dekorative
venezianische Landschaften von Zuccarelli, Pastorale von Boucher,
cin neu entdeckter, graziöser Vannini, eines der besten Porträts
von Anton Graff. Manche dieser Bilder sind von Gutachten erster
Fachleute begleitet.
Eine Abteilung „Neuere Kinnst“ briingt Bilder und Studien von
Delaeroix, F'romentin, Dufeu, Monticeili, Boudin, Castan. Unter
Plastik f.inden wir Holzfiguren des 15. und 16. Jahrhunderts,
beachtenswerte große Bronzen des 18. Jahrhunderts, Kopien nach
der Antike. Eine Anzahl silberner teilvergoldeter Deckelkannen,
Platten, Tafelaufsätze leitet die mehr kunstgewerbliche Abteilung
ein. Unter den Silbermarken des 17. Jahrhunderts sind Augsburg,
Breslau, Leipziig, Danz,ig vertreten. Auch die Porzellan-Kollektion
weist die geschätztesten Manufakturen auf in Dutzenden von Vasen,
ganzen Services, Tellern, Tassen, worunter Museumsstücke, die in
wenigen Exemplaren fiir Fürstlichkeiten besonders angefertiigt wur-
den. Die Abteilung „Stoffe und Teppiche“ dst mit Stücken aus der
Renaissance-Zeiit bis zum 18. Jahrhundert reich versehen. Neben
kirchlichen Textilien und Teppich-Sam.melstücken sind Dutzende von
orientalischen Gebrauchsteppichen da. Die ostasiaitische Kunst ist
reichhaltig an Vasen aus Cloisonnö-Email und buntem Porzellan, an
Kleinkunstwerken aus Blfenbein, Jade und Halbedelsteinen.
Unter den Antiquitäten finden sich kostbare Bronzeplaketten
der italienischen Renaissance, eine Kollektion fridericianischer
Tabakdosen und ähnliche historische Dokumente nebst zahlreichen
Nippsachen und Seltenheiten. Zu erwähnen sind noch Gläser des
18. und 19. Jahrhunderts (viel Baccarat), Fayencen uind Steingut,
Eisen, Zinn und Kupfer. Das Kunstgewerbliche kommt meist am
dritten Auktionstage zum Ausruf, die Möbel und Täfellungen werden
am zweiten Tage versteigert, die Bilder umd Tapisserien am ersten
Tage, dem 23. August.
Kündlet? und Kunfeelcbt’te.
Carl Langhammer, der viele Jahre lang die Große
Kunstausstellung lin Berlin geleitet hat, beging am 26. Juli seinen
60. Geburtstag. Er ist ein Landschafter von hohem Rang und
zähilt zu den wenigen Künstlern, die bescheiden im Hintergrund
bleiben und sich nur ihrer Kunst widmen. Viele öffentliche Galerien
und Privatsammlungen besitzen Langhammers stimmungsvolle,
koloristisch aparte Landschaften. Als Leiter der Großen Kunst-
ausstellung hat Professor Langhammer mit strengster Objektiviät
seines Amtes gewaltet. Hierfür wissen ihm auch unzäh'lige von den
jungen Künstlern Dank.
*
Im Alter von liur sechzig Jahren ist der Maler und Graphiker
Hans M ü t z e 1 in Berlin g e s t o r b e n. In den vom Schöneberg-
Friedenauier Künstlerbui-d im Neuen Rathaus zu Schöneberg veran-
stalteten Ausstellungen sah man regelmäßig seine ernsten, tüchtigen
Bilder und Graphiken. Aber Mützels Stärke war sein Wissen um
die Kosttimkunde. Auf diesem Gebiete schrieb er zwei Bücher, die
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