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Mannheimer Zeitung — 1827

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Nro. 27 - Nro. 50 (1. Februar - 28. Februar)
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https://doi.org/10.11588/diglit.44353#0179

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rot. — Das Criminalgericht verurtbeitte denfelben
hierauf, nach S. 113 des Gefebes, zu T6jähriger Ketz
tenfirafe‘ und Äusffelung durch den Scharfrichter an
den Pranger; allein fein Vertheidiger, Herr Notarius
und Hdvocar Dieß appellirfe an die hohe AypeNationg:
Kammer, und bewies, dag der Vorfaß und die feind-
feefige Hbficht, Semand zu mißhandeln, überhaupt der
Wille hierzu, bei dem Veryrtheilten ganz fehlten, daß
er üt gevelztem, zornigem, zum Theil in trunfenem
Zuftande, ohne Fähigkeit irgend einer Yeberlegung, ges
handelt, und daß alle Milderungsgrüunde für ihn fra
den; daß er demnach, nach S. 33 des correctioneKen
SefeßeS, welcher ı Jahr SGefängnif verfügt, zu fra
fen feyz; ein anderes Gefeß fey nicht da, und wegen
der Lücke im Gefebe, zwifchen 16 SYabhr Ketten und
Ausftelung am Pranger, oder ı. Jahr Gefängniß,
fönne fein Client nicht büßen. Selbit der Bater des
Getödteten bat für den Angeklagten, und maß feinem
Sohue felbit feinen Zod zu, Der angegriffen und ges
fchlagen habe. Fin außergewöhnlich zablreihes Publiz
cum hatte. (ih verfammelt, um. die Nede des Vertheiz
digers, und die Schlüffe des Fiscal$ zu höreg. — Das
hohe Aypclations ; Sericht nahm das Urtheil Hr Bes
dacht, und es verlautet, es foll darlber ein rechtliches
Sutachten. eingeholt. werden — alle Nechtkichen,
alle Menfchenfreunde ehren diefes Urtheik des hoz
hen Gerichtshofes, und man erwartet mit Recht,
daß die Sache des Unokncklichen weit milder beurtheilt
werden werde, welche Fein Verbrechen, fondern nur
ein Vergehen -1t.— wenn man es auch aicht als Noth-
mehr Dder. Zufall betrachten will — ud man hofft,
daß diefer Fall die hohe Regierung auf die Harte
und . Strenge des Criminal z SGefeßbuchs im UN:
gemeinen, und auf die befonderen Fehler Ddars
in anfınerffam machen, und
felben daraus herleiten werde , obfhon Ddaffelbe erft
fünf Sabre dauert, und wenn es vecht fft, Daß der
Verbrecher beftraft wird, fo if auch die fharfe Linte
zwifchen. jenen und einem Vergehen zu bezeichnen,
SrLaRFTLELDO.

Paris, den 16, Febr. Z0ndS O. 15... 5 vCeL

Conf. 101 Fr. — 3 vEt. 68 8%. a5 Ct.

lebten Sonntag wurde im Minifterrathe der Bors.
Idlag gemacht, die Kammern nach Zours, Blois oder |

Dourges zu verlegen, um fie dem Einflufle der Tas
gesblätter und der Meinungsverfchiedenheit der HAaUpt-
adE zu entziehen ;
fcheint, daß man in der "nämlichen Berfammlung den
Borichlag Zur Ernennung von nenen Pairs, der vers
gangenen Mittwoch fehr günftig. aufgenommen wor
ben war, wieder rRenerfe, Doch fügt man hinzu, daß
jolder durch den Dauphin beftritten wurde, der e8 das
din gebracht, daß er ebenfalls vertagt murde.
(Courr.. fr.)

DerSourrier fr. hatte Unrecht als er anfunz

digte, dap Dr. Xauriol, dramatifcher Künfler, obne
in die Kirche gebracht WOrDen zu fenn, begraben wurde.
Hr. Lauriol verlangte einen Priefter, beichtete, wurde:

in bie Kirche gebracht und hierauf” feine

E fi Seiche von
dem Clerus auf den Sirdhof begleitet, U

eine Keviffon Ddefz -

die Motion wurde vertagt... GE

Angelegenheiten: eine

Sn Der. Municipalrath der Stadt Parig hat fo chen

eine außerordentliche Unterfüßung von 24,000 A
zur Vertheilung an die Dürftigen beftimmt, weiche

‚den Wohlthätigkeitsburenur überwiefen werden folen.

Sie war durch den Hrn. VPräfectenm der Seine in Zi
trag gebracht worden, und nachdem Se, Erc, der De
nijfter des Iinern fe gutgehetißen, gefchieht gegSiTIAT?
tig die BVertheilung.

Man hat Briefe ang Guayra v. 26. Nov, nach.

denen fich der Ger Daez auf Porto Cabelo in Marie.

gefeßt haffe, das fich weigerte, dem Beifpviele von Gars
raccas zu folgen; unterwegs8 erbielt er einen Brief
des Sen, Bolivar, der ohne fein Betragen zu berüb-
ren, ibn ale Chef befahl, auf der Stelle feine Bewwves
gungen bis zu neuen Orders von feiner Seite zu fu8-
pendiren.. DBaez hielt tr feinem Marie an und antz
Worfete er mcrde diefeın Befehle Folge ketften. Mebriz
gens war alles in. C®unayra vollkommen ruhig, die
Verbältniffe. diefer Stadt mit dem Gouvernement zu
Dogota hatten fich nicht. verändert, und. das Zufiröz
uzen der Kanfleute aus dem Innern machte den Hay
Del ehr Lebhaft. ; ;

Sro Fb LLLANN LEN.
tondon, den’ 13, Febr. Conf, 822 — 2, ;
Sn der Pairskammer fchlıa der Graf vo. Qiyerpook

eine Condolenz - Adreffe an den HOMg vor, wegen des
L0de8 des Herzogs. von. Nork. Herr Peel machte In
der Kanımer der Gemeinen den näamlichen Borfchlag,
Die. Adreife wurde einftinımtig. befchloffen.

Der Graf von Siverpool und Herr Peel machten
auch die Anzeige, daß in Folge der Krankheit des
Hrn, Cannings die. Discuffion uber das Sectreidegefeß
auf Montag den 26. Hebruar verfchoben fey, an welz
chem Tage fie aber fatt haben würde, wie auch der
SZufßand des Hrn. Canning fen. |

Sir Francis, Burdett verlangte die Vertagung der
auf die Cathofifen bezüglichen Discuffion bis ZUM 1.
Marz. AN Bene
Sn der Kammer der Semeinen wurden zum Dien(k
der Murine 30,000 Menfchen OQlnzahl im vorigen
Sahre), mit Snbeariff 51.9000 Marinefoldaten, vor:

gefchlagen und bewilligt. Sr. Maberly fagte,. da er

für die Einfhiffung der Truppen nach Portugal ges
ftimmt habe, fo müffe, er auch datlır Aimmen. Er.

jagt, eine Armee fteht in Portugal, und es if nöz
thig, daß wir auch bald eine in America haben, in
HOlge der Neckereien, die aus der Vage unferer Berz
bindungen mit diefem tande fich ergeben. — Sir
Seorge Clerk, der den Vorfchlag madte, bemerkte
dabei, daß das Aufhören der Seindfeligkeiten. In ndien
und dem mittdolichen Aınerica eine Verminderung der
Ervemacht‘ möglich mache, allein daß die Furcht vor
Heindfeligfeiten mn andern ‚Theilen der. Welt diefe
Berminderung vorzunehmen. unmöglich made. Sir
BSeorge ‚Clerf fügte hinzu, daß der Stand der griech.
Seemacht im mitteländifchen
Meere, zur Befhlbung des Handels. mit der Levante!

Wefentlich madıe,

Der englifche Sifhoff von Lincoln ff an den Fol
 
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