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Mannheimer Zeitung — 1827

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Nro. 103 - Nro. 129 (1. Mai - 31. Mai)
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https://doi.org/10.11588/diglit.44353#0492

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Briefe eines Griechen.) Die zweite Abtheilung der
Siotte hat num den hieffgen Hafen ebenfalls verlaffen.
— Mus dem Archipel HL Nachricht eingegangen, daß
die zwei griechifchen Nationalvrrfammlungen fi vers
einigt haben. Sin aus uemmr Mitgliedern beftehender
YHusfchuß bernaheı die Lertung der Gefchäffte bis zur
gebofften Ankunft des zum Vräftdenten gewählten
Brafen Cayo d’SIfirias, Lord Cochrane ft zum Groß:
admiral ernannt, und alle griechifchen Kriegsfchiffe
- find für Nattonaleigenthum erklärt worden. Fünfzig
davon wurden fogleich unfer Das Commando des
Sroßadmiralg geftelt. — Die neueften. Nachrichten
aus Smyruna behaupten, daß die UYcroxolis von Athen
endlich entfeßt fey. MNachitehende Proclamation. des
Lord Cochrane feheint wenigitens auf diefes, für die
Griechen (0 wichtige ESreignig hinzudeuten! „‚Oriez
den! - Euer gefährlichfter. Feind, die Imietracht,
wurde beffegt. Nun {ft euer Werk leichter. Oriechenz
[ands Sunglikgefirdmen von allen Seiten zu den Wafz
fen. Das Schiekfal der Barrg von Athen. if nicht
mehr zweifelhaft, denn da die Belagernden belagert,
da der Transport der Lebensmittel gehindert und die
Engpäffe befeßt And, fo Ud der Rückzug der Feinde
unmöglich. Schon if Die Befreiung des claffifchen
Bodens von Athen, den die Vorfehung abermals zum
Sige der Freiheit, der Kunfte und der Wiffenfchaften
beitimmt bat, gefichert. Uber Griechen ! ihr dürft
nach Bolldoringung diefer hat nicht ruhen! Steckt
eure Schwerter nicht. im die Scheide, fo Jange der
wilde Turfe noch eine Spanne des heiligen Bodens,
der einft ein Eigenthum eurer VBorältern war, In felz
ner Gewalt bat. Mögen die Helden der See mit je:
nen des Landes bei gleichen: Rubhme wetteifern, und
fnell auf ihre Schiffe eilen. Sollte man euch exre

Unabhängigkeit und GSGerechtfame nicht zugeftehn , fo

mögen fie den Hekefpont fperren, und den Krieg In
die Staaten des Zeindes tragen. Dann wird der
atmen (chliche Sultan, der gefeßlofe Moürder feiner
- Anterthanen, der blutdürftige Zwingherr der Gries
ben, vor feinen eigenen Veuten vernichtet werden 3
dann wird die mufelmänutfche Macht von felbit fallen,
uud Kur: dann wird die heilige Fahne des Kreuzes
micher auf dem Tempel der Heiligen Sophia wehen,
und ein neues. Grietenland auf den Grund der Unz
"abhängigkeit und Gefekmäßigkeit erbaut werden. Die
ber hinten: Städte werden wieder aufgerichtet und Der
Slanz der Fünftigen. Zeiten jenem der Vergangenheit
aletch gebradt“mwerden. Haffet aber nicht, ihr Ortes
chen, daß euer BaterlanDd- diefes Ziel-erreichen. wird,
wenn ihr nicht alle zu feiner=Bertheidigüung herbei eis
Jef,, Den ı2. AMpril nm. St. W827. : Um Bord der
griechifchen Fregatte. Hellas. Mnteig.) Cochrane, ers
(ter. Admiral und Oberbefehlshaber "d- griechifchen
Marine.”

YBermischte Nachrichten,
Milaby Church, Semabhlin des eitglifchen Generals
Shure iu griechtfchen Dienften, befindet fich gegen

Drucerei von SF. Kaufmanns Wiecwe

wärtig in Genf, und wird dort die fhöne Sahrözeit
zubringen. — Die Leipziger Meffe hat den gehegs
ten Hoffnungen Bieler nicht entfprochen; fie ik un:
Ganftig. ausgefallen, wie fich diefes von Yedem , der
weiter fah, nicht anders erwarten Iieß ; da die Bors

‚Tälhe von rohen und Yndulrieproducten den Bedarf

bei weicent. Überftiegen , daher nur zu fehr niedrigen
Preifen verkauft werden konnte. Su Züchern wurden
zwar ziemliche Sefchäffte ‚gemacht, aber nur zu febhr
billigen VPreifen. — Am 25, April ift zu Genua Sbhre
Durdyl. die Zrau Herzogin Charlotte von Sachfen»s
Sotha und Altenburg, Wittwe des Herzogs Ernft IL
and Mutter der beiden leßten Herzoge Augulk und:
Friedrich, vom Schlagfkuffe getroffen, gefforben. ‘ Sie
war eine Tochter des Herzogs Anton Ulrich zu Sachs
fen- Meiningen, am 11, September 1751 geboren, und
feit. dem 20. Mprif 1804 Wittwe. Seit mehr als 20
Sahren Iebte fie in Frankreich und Italien. — Herr
Nloys Schreiber hat eine Aufforderung an Kunfts
freunde zum Behufe. eines badifchen Küunfkikerlericons
erlaffen.



/ Raufmanne

ankunDdigumnmae nn.

1641.
Mannheim. (Wohnungsveränderung.) Un:
terzzichneter hat feine Wohnung in Lit. N. 4. Mr. 18.
verlaffen, .uhd fein neu erbautes Haus Lit. O. 7. Nr. 2,
am ehemaligen Sießhaus, dem Kammerftall gegenüber,
bezogen. Ev empfiehlt fi im Baufacdh feinen Gönner n
gegen billige und prompfe Bedienung wie zuvor.
; Fr” Schmitt, Werkmeifter. |
1638, ;



Beidelberg. (Rücruf eines vermifßten Sohe

nes.) Der SHüngling, welcher in Hebereilung Freitags
den 18. d. um 8 Uhr Morgens, ohne hinterlaffene Nach-
vicht das elterliche Haus ‚verlaffen hat, wird, unter Zufl-
derung der“ VBerzerhung feines jugendlichen Schrittes vom

Yeinem Freund und der tiefbeklimmerten Mutter bei der

Ruhe feiner Seele aufgefordert, durch die eiltgf te Ruücks
Fehr dem Schmerze der Auffordernden ein Ende zu feßen.
FTreundes- und Muttertreue, weiche In diefer von Liebe
und Sorge für fein Wohlergehen eingegebenen Aufforderung
feinem Herzen fic ausfprechen muß, nehme er al$ Unterpfand
an, daß in dem elterlichen Yaufe eine vorwurfslofe Aufnahme
feiner wartet ;
‚Heidelberg, den 19. Mai 1827.

Tr 1639.
Sinsheim. (Verfholkle nheits:Cr£1Tärung.)
Da der unterm 58, April vorıgen Sahrs Sffentlich vorge:
ladene Jonas Brenneifen von Reihen fih nicht
gemelder hat, fo wird er als verfhollen erf{ärt, die mif
feiner Ehefrau beitandene Sütergemeinfchaft aufgehoben
und demnächft uber feinen Nachlaß das weiter Mechtlicde
werfülgt. 7 VAR ;

Sinsheim, den 18, Mai 1827.
Oroßherzo0gl. Bezirks: Amt.
VER ÜSLARGEN
. vdt, Sommer.

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