Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Mannheimer Zeitung — 1827

DOI Kapitel:
Nro. 103 - Nro. 129 (1. Mai - 31. Mai)
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.44353#0495

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
gefchiet, um unferer Regierung die Vorfälle in Eluas
zur berichten, Ss fcheint, das Sefecht fey febhr Lebbhaft
gewefen ; e$ hat vom 29. bis auf den 30. ApKil YbendSs
gedauert, Die Sonftitufionellen hatten Verffärknng
aus Syrumena erhalten, und frugen num den Sieg das
won; anı Hbelften Famen dabei die Leute vom Volke
weg, die ich. zu Den rebellifhen Coldaten gefchlagen
hatten. Man fhäßt die Zodienr und VBerwundeten
auf beiden Seiten auf mehr als tanfend, und darıms
fer Derfohen von Bedeutung aus der Stadt, Nach
den Gefechte befahl der Gouverneur von E[vas, mehs
tere Derfonen in VBerhaft zu nehmen.

Man it einer Bande vor Räubern anf die Spur
gefommen, welche die Kirchen plündern, und das
Silber durch einen Zöaling Ser cHirurgifhen Schule
ein mehzen Meßem,

SWL PR

Sun den uns zugefommenen zwei neuUefeN Nummern
Des. Spectkateur ortental vom 0. UND. 13,
MHyril Aaden fich faßk nur Betrachtungen über die Ankunft
des Lord Cochrane. Darin. heißt c6S unter Underm.:
„Bisher hat man den Griechen. Kandvfiktcieve gefehiekt,
„unter Denen einige gefchifte Veute waren; Munition
und Geld ließ man nachfolgen. Betr allen diefen Des
mühungen wurde die tage Sriemenlands Immer
jclecdhter. Sebt nimmt man: feine Zuflucht zu einem
Seemann , der durch Muth uud Kırhnheit befannt HE.
Diefer folk nun, fo hört man allerwärts ausrufen,
Sriechenland retten, UYfein diejenigen , welche am
Aauteften fchreien, glauben am wenigen daran, weil
‚fie die Hınderniffe, die bisher allen. Combinationen
widerffanden haben, amt beften fennen, weil fie wifz
jet, Daß fle’ mit einem widerftrebenden Stoffe zu hun
haben, und daß die Wiedergeburt eines Holfes nicht
mit Hülfstruppen, mir Yiunition und mit Geld zu
Stande gebracht wird. Sie Icheinen In ihrer Eigenz
liebe nur auf jenen Ausfpruch des Hın, v. Pradt zu
bauen, daß man einer Revolution nichts als die
Dauer fichern müffe; dann würde fie fchon am Ende
jiegen. Man vergißt aber, daß die Menjchen , mit
benen man e8 zu tun hat, nicht zu ändern find...
Welches Schaufpiel erbliet Lord Cochrane in Siriez
denland? Eine regierende Commi‚fion ohne alle mo-
‚ralılde und materielle RAraft; einen Soldaten, der
fein Anfehen über Ddieje Commiffion erhebt, und fe
nur deßwegen noch zu fchonen fcheint, weil er. ffe zu
jebr verachtet, um die fürchten zu Eönnenz den Kopf
Dourbafie über dem Zelte des Seraskier8, als furcht:
bare Abarnung für alle ungllclidhen Potlhekenen , die
den ÖSricchen als Beifpiel mit ihrem DMuthe voranges
hen möchten, aufgepflanzt; Fabvier in höchfter Noth
in der Yeropolis eingerchioffen, mobhin er fich begeben
hat, um jeinen Kummer zu verbergen, Ruhe zu fu
N feine Soldaten zu zwingen, wenigltens fein
$ mit ihm zu theilenz; eine zur Plünderung bes
mwafinete Bevslferung, ohne alle Ordnung, Manns
zudt und Unterbaltsmittel, die nicht Im Stande il,
fi in en Armeecorps zu fammeln, und wie eine
Schnar Raudvozel auf dem Leichnam des von allen

Fommen,

Ylagen verbeerten Landes lebt; den gäuzlihen Mans
gef an Seld, außer dei den Chefs, die ich allein. Uut
die Sendungen aus dens Auslande fheikfen; dies fAırdet
Cochrane in Öriedenland ar. fi w.‘ An einer ans
dern Stelle jagt der Spectateur: „Wenn Cochrane
einmal feine Feindfeligkeiten begonnen, und einen aufs
fallenden Schlag gemacht hat, welche Nole- folen al6-
danız die vermittelnden Machte fielen? Welche Spraz

he werden fe gegen die Pforte führen? KHKomten fe

wohl fagen, man müffe dem Frieden aus dem Grunde
gewähren, weil der Feind der Pforte, der Unterthan
derfelben, den Krieg mit größerem Feuer und YKache
druck allg jemals organifire? Kann man wohl mit
Recht der Türkei Vergleichsvorfchläge in einem us
genblig aufdringen, wo man Öriecchenland geitatker,
Mes zu thun, um Ddiefes zu verhindern? Hofft mar,
die Pforte werde nicht endlich zur Einficht der großen
Vaztheilichkeit in Siefem Verfahren. Fommen ?. Die
Xrage der griechifchen Unabhängigkeit Fanır nicht mit
den Waffen in der Hand entfchieden werden. . LäBt
unın Diefen Streit durch das Necht des Stärkern und
Gewandtern ausmachen, fo verfeßt man fich auf eine
fehlüpfrige Bahr, auf der e8 fchwer feyn dürfte, IQ
feltzuhalten.. Cochrane fann ınm Griechenland ganz
Curdpa in Brand feßen. Sr hat die Brandfagel in
der Hand. Mur noch einte kurze Zeit möchte es ge
ftattet feynm, fie ibm zu entwinden. Sekt ficht jeder
nur die erfien Flammen des Brandes, wer Fkanıt aber
werburgen, wo Diefer Brand aufhören wird 2 —
Sn der Leßten. Nummer benachrichtigt der. NMedacteur
die Lefer, daß die Herausgabe feines Blattg vorerft
ugpendirt fey, bis die fihon am 15. März zu Mars
feifle eingetroffenen neuen Druckfchriften und Seber
an Snyrua angefonımnen fen wurden,

Bermifdhte Nadrihienm

Iie man hört, Mt jebt Durch ein föntgl. Decret der
Stadt CöLln das Mecht, eine Meffe zu Halten, womit
bedeutende Privilegien verbunden find, verliehen worz
den. — Das batertfche Megierungsblatt vom 16,
Mat enthält ein mit Franfreich anı 10, März abges
hloffenes Militär-Cartef. — Für die. nachften. Dctobers
feite wird eine Nusitellumg der mländifchen Kunfk- und

ndufßtrie-Erzeugniffe in München von der Verwaltung

des baterifchen polytechnifchen Bereits veranffaltets —
Dei der Feuerverficherungsbanf in Gotha it dem
Werthe nach ein Capital von 74 Mil, Thaler, verfis
chert, — Die zur Yufbringung der altherfömmlichen
und verfafungsmäßigen Primzeffin - Steuer für Shre
Durchlaucht die Fran Erbprinzeffin zu Schwarzburgs
Sondershanfen, geborne Prinzeffin zu Schwarzburg:
Rudolftadt, erforderlichen Steuer - Termine werden 31
möglicher Schonung der Unterthanen in vier etwas
verlängerten Friften ausgefchrieben werden. — Das
Sriechencomite in Genf hat feit dem Monat Ayrik
1826 bis zum 31. Dec. 221,181 Fr., und feit dens
1. Sanıar 1827 big zum 31. März 16,000 Fr. ers
halten. Yußerdem hat Herr Eynard 699,000 Fr. bes
Diefe beiden Summen zufammen find beis
 
Annotationen