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Mannheimer Zeitung — 1827

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Nro. 130 - Nro. 155 (1. Juni - 30. Juni)
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https://doi.org/10.11588/diglit.44353#0594

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Mutterfreuden entgegen, und ohne ihr? Begleitung
wird der Kaifer nicht Letcht‘ mit dem Könige von Dreuz
Ben zufammentreffen wollen.

Yatürkich fühlt man auch tim Königreich VYolen die
Werthlofigfeit der Setreidevorräthe und die Erftar-
tung allc8s Gewerbs- und Handels&verfehr8 auf das
I erfchmerzlichfte.
au noch fo febhr beengten neuen englifchen Kornges
‚ Yeße einigen Abzug Aber Danzig. Denn wenn man
den Berliner Scheffef Weizen nur zu 2 Tbalern ver:
Fauft‘, fo. Tann Damit bei dem wohlfeilen Zransport
zu Baffer in England noch etwas gemacht werden.
Uebrigen8 wird der größte Theil der aus dent Her.
arten. Kande ‚erhobenen Steuern und Abgaben zur
Unterhaltung des aropen VMilitäretats verbraucht. Grit
hatte‘ Polen in feinen füdlichen Drovinzen den! Morz
EhAil, die Nemonre vom nördlichen Europa durch feine
Dferdejucht zu beftreiten. Das hat natürlich fon zu
Ende des Lekten Sahrbundertg eine ganz andere Cie
alt gewonnen. Das jeßt fo verkleinerte Dolen muß
faflt alle feine Vferde Kaufen, Uber jene nod) wor
Kurzem. 10 einfrägliche Pferdezucht Rußlands in der
Mframe and In Volhoniem if felbft auch nicht mehr,
was fie mar. Höchft nachtheilig wirkte auf fe das
vor fünf Sabre noch vom Kaifer Alerander erkaffene

ftrenge Verbot. alles Pferdeverkaufs n’8 Yursfand.-

Denn die volmichtigen Prämien, weiche das Ausland
für die beffern Racenpferde und Remonten zahlte, falz
lei mun ganz weg, und damit zugleich uf und Eifer
für die Erzeugung: Man bat von Seite der ruffifchen:
Regierung dies jeßt wohl eingefehen, und auch hier
bat fich der Nachtheil des eifernen Probhibitiv(yfktems
ermiefen. Dagegen haben ftich“die preußifchen Stutes
reien, befonders- im Königreiche Preußen, diefem für

die Pferdezucht in feinen Niederungen an der Weichfel -

und In feiner Küftenlage fo Vorzüglich geeigneten Lande,
feit wenigen Sabren Yerdoppelt ad‘ verdreifacht. Die
große fönigliche Stuteret in Treken zählt jebt an 2000
Pferde, Es find’ herrliche Thiere.‘ Biele geben nad
Polen und Rußland, Indem an der Sränze das efnz
gebrannte preußiflche Zeichen durch ein zweites Eins
brennen vertilgt wird. ;

Bon der polnifchen Sränze, den 7, Juni.
Wie man Vernimmt, würden die bei Wijäsma von
Sr. M. dem Kaifer gemufterten Corps nicht nach ih:
ven fritbern Cantonnirungen zurücfehren, fondern
ihren Rıtmarfh von jenem Duncte aus in einer mehr
fidkichen Nichtung nehmen, um (ich den SGränzen von
Defjarabien zu nähern. Zu diejem Ende-mwird hınzuz
fügt, wären in Bolhynien, Podolien 20. bedeutende
Magazine DON Konrage und andern Vebensbedurfnifs
fem errichtet WOrden, was denn Unlap zu allerlei
Muthmnaßungen ‚geben dürfte , deren. Grund de ffen
die. Zeit unfeblbar aufflären: moird. — Alan fagt ießt,
daß bald ‚nach der, Ruckkunft Sr. Mal in Ihre Hanpta
ftabt das fo ie Lefprochene Manifelt zur Sffentlichent
Kenntniß gebracht werden wird. — Sn den Gewehrz
fabrifen zu Tula fol, mie Verfichert Yoird, eine gang
augerrdeniliche Zhätigfeit ich bemerfiich machen.

Sndeß bofft- man doch durch die

N Preußen

Nicht nur die Pferder und die Schaafzucht, fondern
auch die Riündvrehzucht if In Citthauen fo weit VOrges
fchritten , daß auch davon feit mehreren Sabhren {con
bei den Sceneralverfammlungen der (ittb. Fandmwirth.
{chaftiichen Sefelfchaft Vroben VOorgezeigt werden fonn-
ten, welche: den Beifall der Kenner erhielten; doch
fein Mal war die Ermartung fo übertroffen Wordert,
als bei der am 26. Mat d. SS mit der Generalverz
fammfung verbundenen Zhierfchan , wo ein Mitglied
diefer Gefellfchaft , ein Mühlenbeflßer hei Sumbinnen,
einen felbft erzongenen Dchfen von ganz ungewöhnlicher
Sröse zur Scham Reflte, Diefer OS il 6FuB 4
Zoll hoch, ı2 Fuß lang, ungefähr 2000 Yfd. fchwer,
nur 5 Sabhr alt, und fann, zumal wenn er zur Mat
aufgeltellt wird, noch viel fchmwerer und fehr leicht
noch 7 Fuß hoch werden. Ungeachtet feiner fo ganz
gewöhnlichen Größe fehen doch alle‘ Theile feines
Körpers in fofcdhem Ebhenmaß, daß er ein wirffich
fhönes Thfer if, und er ff eS werth, daß der Sigenz
thümer ibn als Seltenheit bezablt erhält.

N reie Stabi rang,

Hrantfurt, den 1. SUM, Privatbriefe aus
Wien v. 13. d. bringen heute Die wichtige Nachricht,
„daß Admiral Cochrane die ganze türfifche N lotte
vernichtet habe. Die öffentlichen _ Fonds in Wien
alııgen in die Höhe. Mit der nächften Pol aus die:
fer Parferffadt wird nun die Beftätigung diefes Er-
eigniffes ermarter. :

Me Der LaN De, }

Um fferdam, den 12, Sun; Seftern wurde hfer
bei Trommelfchlag verfündigt, daß noch unter den
nämlichen Bedingungen wie früher Hreiwillige zum
Heeresdrenft unter den fönigl. Truppen in Ofkindien
Cbhefonders Militärs) angenommen mürden.

Hachrichten aus Yava. bis zum. 14, Sebr. Jauten
ganz günftig. gE

Zr amiret a

Varts, den 18, Sum. Unter dem verfeckten Ti
tel ,, Detlaration‘ if ein Vertrag zwifchen Frankreich n
und den mericanifchen Bundesftaaten bekannt gemacht
mwörden, E€8 Icheint, man wollte, um ‚Spanien 3
{cbonen, die förmlidhe Anerkennung vermeiden ; allein
die erfte Zeile der Declaration jagt genug: „Es foll
zwilchen Frankreich und den vereinten Mericanifhen
Staaten, Freundfchaft, gutes Cinverfandnig and gez
gelifeitige HandelsSfretheit befiehen. | .
"Sun der diefer Tage zu Paris erfhienenen zweiten
Lieferung der „„Sfograyhie berühmter Yanuter,/ Wels
ches Werk arößtentheils aus Fac-Simife’s, Unterfchriften
und dergleichen befteht, fAündet man folgendes Billet
von Herauft de Scchelle8 an den damaligen Öiblio»
thecar der framıofifgen Nepublik, Abbe Defanlnayg’s s
Darıs r707. - Sur 6. Jahre der Republik, Sieber
Mitbürger! Da ich mit vier meiner Collegen beauf-
tragt bin, big Montag einen Conftituttons - Entwurf
vorzubererten, fo bitte id Sie Im meinem und ihrem
Namen, uns fogleich die Gefeße des Minds gu vers
fchaffen, die Ach in einer Sammlung griechifcher Ges
jc6r vorfinden anıffenm. Wir bedürfen ihrer dringend:
jc62 vorfinden anıifen [

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