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Mannheimer Zeitung — 1827

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Nro. 156 - Nro. 181 (1. Juli - 31. Juli)
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https://doi.org/10.11588/diglit.44353#0651

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Marfeille auf der Goelette Einhorn angekommen 3 fein
Dheim IHikft ıhn, um Borrathe, Geld u. f. w., 3 hOs
fen. Gr im Ende Mal aus den GSGemwäflfern von
YUthen abgegangen; feine Nachrichten find bei weitem
nicht fo verzweifelt, als die, welche man In die Zei»
zungen einrücken ließ. Er hält nun feine Quarans
gaine; diefen Ybend befuchen ihn Mitglieder des Örtes
Hhencomite nnd einige Vbilhekenen, und wahrfcheinlich

wird man auf diefe Art genauer erfahren, wie e$ um

die arınen Griechen fteht.‘“ )

Su Cambrat war am 27. D. ein fonderbarer Muftritk,
Bei Andruch der Nacht hörte man ein {chreckliches Ges
heul auf einem Dacdhez und bald darauf erfchien eUF

weißes SGefpenfk mit jhmarzem Schnauzbart und {chrie

aus vollem Halfe: die Börfe oder das Leben! Als man
um Hülfe rief, drohte er, die Ziegeln nach den Leuten
zu werfen ; aber als man ff feiner bemächtigte, erfannte
man, daß e8 ein Soldat war, Der im Schlaf wandelte,
un5 beim Erwachen fich fehr erftaunte, wie er mitten auf
ber Straße bei der Nacht ganz ohne Kleider da fand.

De Dugat LI yo ll:

Ziffabon, den 16. Yuni. Die Hofzeitung bat
erit Ddiefen Morgen die beiden Decrete der Prinzeffimn
RKegentin publicirt, durch welche der Marineminifter
Don Y.ı M. de Noronha ad interim mit dem Porkes

feuille der Finanzen, und der Kriegsminifter General.

Saldanha Daun, ebenfalls yroviforifch mit dem Pors
tefenille der augmärtigen Angelegenheiten beauftragt
wird. ES Icheint, daß lektere Ernennung einige dis

yiomatifche Debatten veranlaßt hat; die wenn auch

nur vorläufige Bereinigung des Minifteriums des
Kriegs und des der augwärtigen Angelegenheiten, HE
in der That ein unter den jeßigen Umftänden {ehr
merfwärdiges SEreigniß. Gen. Saldanha, hat erft ges
Gern feine Functionen alg Minifier der auswärtigen
Yugelegenheiten angetreten. Unmittelbar nachher it

eine engliidge Kriegsbrigg nach Plymouth unter Segel

und. eine Stafette der {nanifchen SGejandtfchaft abge
gangen, weiche leßtere bereits am Tage vorher eine
ad Madrid abgefertigt hatte. Es ift Leicht vorauss
zujehen , daß das fyanifhe Cabinet die Ernennung
des Generals Saldanha höchft ungern fehen wird. Der
Mojudant diefes Generals, Major De Lima Berredo
Draca {ft diefen Morgen nach Rio-Saneiro abgereiff.
Diefer Dfficier if MVeberbriuger von Depefchen und
mit einer vertraulichen DMiffkon des neuen Minifkers,

feines Chefs, an den König Don Pedro IV. beaufs

itagt. Man glaubt, daß diefe Depelchen zum Zwe
haben, Se. Maj. von. dem großen Nußen und der Aus
Bernrbentlichen Nothmwendigkeit Shrer fhlenntgenunfunit
ur Portugal zu überzeugen. , Dieje, wichtige Mittheis
hung wird der mit einer großen Unzahl Unterfhriften
ad) imugewürdiger. Derfonen verjebenen Note, Die Im
Icßren Vonat auf drei verfchiedenen Iegen an Don
Pedro gerichter wurde, zur Unterküßlung dienen, Man
werfichert überdies, daß die Kennen 8 des Iuhaltes
DIN AN die miniferiene Grifis, welche Die YreuNDde
der YNatipnalfadhe jo frhr herbeifennten, jehr beichleus
migt Dat, } LSonft.)

ionen find, gar zu fehr.

Man hat einen Geiftlidhen in die Kerker von Bras
ganza abgeführt, der mit lauter Stimme auf dem
Plage zu Billa de Dieiro „Tod dem Don Pedro und
der Conkftitution! ES lebe der König Don Miguel!”
auggerufen hatte.

Stakltkten

Rom, den 16. Juni, S. NK. H. der Prinz Leopold
von Sachfert-Coburg it vorgeftern hier angefommen.
— Nicht nur im ODber-SItalien, fondern auch in bieffger
Gegend wie nicht minder In Sicilien, haben. anhaltende
Kegengüffe und rauhe Witterung dem Landbau Cohas
den gefhan, befonders Kaben die Trauben und Die
Oliven gelitten.

Turkek

Der an der Stelle des vormaligen Spectateur Driens
talk in Smyrna nun erfcheinende Dbfervateur ıms
partial vom ı. Suni fagt: „Der Serasfier, Kus
tay Dafcha, äußerte naiv gegen den Major Corner:
die Griechen befißen vielen Eigendünkel, und veradh-
ten im Allgemeinen. die Türken, wenn file fern von
Sie hielten mich für einen
Blödfinnigen , und doch habe ich fe auf ganz einfache
Art in die Falle gebracht, die ich ihnen geftellt hatte,
Sie glaubten, indem fe meine Truppen fh zujamı-
menziehen fahen, daß der Schreden in meinem Cager
herrfche, während fte hätten einfeben folen, daß 1
durch diefe Maßregel. mich zu verftärken fuchte.‘

Bermifhte NadHrichten,

Die große Mauer um Peking it 26 Zuß bo
und ı4 Fuß breit, und befteht. eigentlich aus zwei
Mauern, deren Zwifchenraum mit Erde und Kıes
ausgefüllt if. Man hat berechnet, daß die zur Er.
richtung Dderfelben gebrauchten Materialien. hinreichen
würden, eine Mauer aufzubauen, die fich zweimal
rund um die Erde erffrecken wiirde. Die Beuslkerung
von Peking (hlägt man auf mehr als 2 Mill. Seelen
an, und Ddiefenige von China auf 155,000,000, —
Su den. Niederlanden wird jet die fehr ges
{(häßte Darifer Zeitfchrift „Le CIobe‘ Mie befonders
auch bemübt if, der deutfchen Literatur in Frankreich
immer mehr Eingang zu verfchaffen), vom ı. Sul dD.
SS. an, nachgedruckt. Das Abonnement Foftete bisher
im den Niederlanden 39 A. hof, , für diefen Nach:
druck aber wird es uur 15 fl. often. — Sn der
nachften Sndufrie-Yusftelung zu Darts fol ein Ge:
genfand zur Schau fommen, der die ganze StuBer-
welt. befhäfftigen wird — ein Dberroc nämlich, mit
dem man 5 big 6 Koiletten machen Kann. Daffelbe
Kleid joll ein Yeberileid,. Sradrod, Spencer und
Sagdwefte vorftellen. — Den Vernehmen nad
it ber föniglid) Bhannsverifhe Gcheime Math vor
Sohmtdf-Dbifeleuk auf Unordnung eines nevelt Hatı-
Hergwerföhaushalts, beauftragt und mird fi zur Und.
richtung biefes michtigen Auftrages nächftens nach dem
Harze begeben. — Der Zimmermann’fchen Hirchenzeis
tung droht ein gefährlicher NMebenbuhler, nämlich eine
von Deriin ausgehende „Evangelifche Kirchenzeitung,‘”
zu deren Herausgabe 1ec) Neander, Strang, Sholuf 2
verbunden haben, ) }



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