Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Mannheimer Zeitung — 1827

DOI chapter:
Nro. 182 - Nro. 208 (1. August - 31. August)
DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.44353#0779

DWork-Logo
Overview
loading ...
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
Privatbriefe aus Caraccas erzählen, das Volk habe
ftatt der Proclamation Solivars Folge zu leiffen, dies
jelbe nebft feinem Biidniffe verbrannt. ve

Niele der Dberhäupter im den birmannichen Kulftens
Jändern And jeßt Im Aufitande gegen ihren Oberherrn
begriffen und haben fich für unabhängig erfiärt. Ei
ger derfelben, ein Schwager Des Kaijer8 , jeboch ein
unverföhnlicher Feind der birmannifchen Nation, hat
fi zum König aufgeworfen, Das erniedrigende Gere
moniell der aftatifhen Höfe abgerebafft und (cheint fi
den europdifchen Sitten nähern zu wollen, Die Kriegs
famme bat fih febom bis unter die Mayern von Nanz
goon verbreitet.

Dr U De

Ziffabon, den 21. Juli. Die offic. Zeit. macht
bie Namen von 36 Derfonen bekannt, welche auf die

Ymneftie v. 13. YprH Lebrbin Anlpruch zu machen haz

8. ;
ri 10. {ft im Tajo eine engl. Sscabre eingelaufen.
Sie beftebt aus den Schiffen Salathea, Chalkenge,
Tine und Shaybhire und den Coyvetten Wolf , Alerke,
Satellite, Colombine und Aiorn, befhligt von dem
Sontreadmiral Sir Thomas Hardy. Dan Fennt Ihre
* Beftunmung nicht, uud weiß felbft nicht, ob fie Zrup-
pen mit an Bord haben.

Ss geht das Serucht, Sir W. WCourt folle als
britt,. Selchäfftsträger durch Sir Charles Stuart er»
feßt werden, und jedermann münfcht, Diefe Beränderung
möge fo bald alg möglich Matt finden. (Mem. Bord.)

Kiffabon, den 28. Ink. Als Beranlaffung der
geitern erwähnten Unruhen in bieflger Hauptftadt,
wird folgendes angegeben: In Fokge eines. Minifter-
raths begab fich der Minifter Caldanha nach Caldos
da Reynha zu der Regentin. Bei feiner Ankunft ftellte
er der Prinzeffin vor, wenn fie fi mweigere., die Im
Minifterrath befchloffenen Decrete zu unterzeichnen, fo
beweife (fie dadurch, dag fe andere Räthe habe, denen
fie mehr Bertrauen fchenkfe, als den Miniftern, mithin
Fönnten leßtere fich nicht mehr mit der Berantworte
lichfeit belaften, die die Charte ihnen auflege, und er
jebe fich genötbigt, feine Entlafung uachzufuchen. Dies
fes Sefuch murde angenommen, und fein Portefeuille
proviforifdh dem DOberften Grafen von Aponte gene;
ben. Diefer wurde auch geftern zum Minifter der
außm. Angel. ernannt. Der Graf v. VillaFlor wur
de Militär-Chef von Liffabon., Das Kriegeminifterium
wird vermuthlich dem Marineminifer Hu. v. Noronha
anvertraut werden. Die Volksverjammlungen haben
bi heute nod) fortgedauert. Man verlangt den Mis
nifter Saldanha wieder. Bisweilen hört man repu-
blicani{dhes Gefchrei. Das 16. Inf.-NReg, fatt die
UAnfwiegler zu zerfirenen, nahm Darthei mit ihnen.
Mehrere militär. Befehlshaber, Deputationen von ganz
zen Negimentern, fo wie auch die Handwerfszunfte ha-
ben die Prinzeffin Regentin um Wiedereinfegung dies
fe Minifters gebeten, N

zZ Hr FE QM

Buchareft, den 24, Suli. Sin am 16, Suli aus
Wien abgefertigter englifdher Courrier paffirte vor

Kurzem hier durch nach Conftantinoyel, und feitbem
werbreitet fich die Nachricht, daß er der Ueberbriuger
eines, Griechenlands Pacification betreffenden Bertrags
der. Höfe von England, Zranfkreich und Rußland
fen. Man feht daher mit Ungeduld den nächften
Briefen aus Conftantinopel entgegen, nachdem alle
früßere Berichte darauf hindeuten, daß der Sultan
felt entichloffen fey, fd allen Vermittelungsanträagen
zu miderfeBßen.

“Semltin, den 1. Augufl, Zataren au Seres
bringen die Kunde, daß. ein neu organifirtes Trup-
pencorps durch die dortige Gegend zieht, um dem
Serasfier zur Unterdrücung der Yufurrectton beizwe -
frehen. Sm ganzen ottomannifhen Reiche werden die
Rüfungen zur Idunellen Bezwingung der Griechen
yerdoppell.

YermithHke NadridHten.

Die diesjährige Hopfenernte fällt in England fehr
qüutig aus; die Speculanten in Ddiefem Yrtikel follen
große VBerlufte erleiden. — Zu Drgan (Frank) hat
man in einem fei£ 150 Sahren verfchltteten Brunnen
einen Srofd und 2 Schnalkthiere lebendig gefunden, —
m 8. b. wurden zu Würzburg bei dem Hefte des
heiligen Cyriafus, welches jährlich Im einer diefem
Heiligen gewidmeten Hauscapelle auf dem Marfkte ge-
feiert wird, nad) uralter Sitte ganze Reben mit volle
Fommen zeitigen Trauben am Altare aufgehängt, und
dergleichen fon 4 Tage zuvor von Sommerhaufen
hierher zu Markt gebracht, movon dag Stück um 3
bis 6 fr. gefauft wurbe. — Sn Berlin find Seit
Kurzem mehrere Duelle unter den Studirenden vorge«
fallen, welche fehr ernftbafte‘ Maßregeln dagegen vers
anlaßten. — Als Napoleon bet feiner erften Sefans
genunchmung am Bord des engalifchen Schiffes Undauwe
ted mar Cerzählt Sir W. Scott), fuchte er ih dur
aYerhband Feine Zuvorfommenbheiten bei den englifchen

Catrojen beliebt zu machen. Dies gelang ihm bald,
und die Matrofen, die ihn Anfangs mit Berwunde-
rung, mit einem. gewiffen Argwohn gemifcht, betrach-
tet hatten, murden bald durch feine Freundlichkeit ge
wonnen, bis auf den Huchbootsmann, Hınton, einen
Eeemann aus der alten Schnle, der nie den Kaifer
loben hören fonute, ohne das gemeine, aber fehr aus-
drucsvolle Wort humbug! dummes Zeug!) In den:
Bart zu murmeln. Indejfen war er gegen das, was
Napoleons BVerdienfte Klingendes hatten „ nicht uns
empfindlich, und als er, im Namen der Schiffemanıte
jchaft, dem Kaifer für die 200. Louisd’or danken
mußte, welche diefer Ihr zum SGefden? machte, wunfchte.
er „Seiner Sıftrengen gute Sefundheit , und das
nächfte Mal beffer GihFk! — Das Mufikcorps des
in Yandau garnifonirenden baierifchen 2. Yagerbas
tailkong ift auf einer Urlaubsreife begriffen, und har.
allenthalben, befonders zu Stuttgart, Augsburg und
München, durch fein vortrefflidhes und genbte8 Enfemnte.
blefpiel großen Beifall eingeerndtet. Daffelde ift von
Münden abgereift, um fich über Landshut, Straubing,
 
Annotationen