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Mannheimer Zeitung — 1827

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Nro. 209 - Nro. 234 (1. September - 30. September)
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https://doi.org/10.11588/diglit.44353#0899

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fareıt bloß anbielt, dem Capitan KennedH das Sohiffse
miethaeld zu bezahlen, ohne die von diefem In Trieft
übernommene Ladung zu rveclamiren. Diele von der
Mriadne geduldete Berleßung der englifchen Flagge, dies

{eg Preisgeben einer ihr. anvertrauten Ladung hat hier

allgemeines Auffehen erregt, und jene Flagge fehr in
Mißcredit gefeßt. Da Ulerandrien nicht in Blocade-
itand erflärt ift, fo hätte die dem englifchen Schuße
anvertraute Ladung felbit dann , wenn ffe turfilches
Eigenthum gewefen wäre, was fie Indeffen nicht war,
yon dem Cayitan der Ariadue gefchußt werden mil
fen; umtd fein Benehmen rechtfertigt Die Reckamatio-
nen, welche von den Ergeuthumern der Vadung um
Sntereffe des ganzen Handelsjitandes werden erhoben
werden.

Saffg, den 6. Ang. Sejftern brach) bier eine zweiz
te Feuershrung aus, die abermals gegen 500 Häufer
in Afche gelegt haf, Man giebt den Schaden, den die
beiden Fenersbrunfe vom 31. Inlt und s..D. ange:
- gichtfet haben, auf 20 Mil. Rubel an.

Nermifdte Nachricdhtem

Sin Engländer hat Fürzlich die bi8 jeßt zu Stande
gebrachten fehrffen Bayınm ofk-Gefpinfte unterfucht, und
gefunden, daß ans einem Pfund Bayınwolle ein 75
Stunden langer Zaden gefponnen werden fanın, wäbhs
end ein Pfund Des feinften Damen-Haares, nicht über

So Chunden Fäuge einzelner Haare, enthält. — Sn

Deinchen. befindet fich gegenwärtig ein Somnambule
(Shlafwmandler), welcher fomwmohl für die Berekrer des
thieril hen Magnetismus , als für jene, melde daran
zweifeln, ein Segenftand ihres häufigen Befuchs und
DBeobachtens if, — In Dalermo werden die. Trauben
in geffoffenen, mit Ralf überzogenen Körber, fogfeich
nachdem fie vom Stocde gelchnitten fEnD, aufbewahrt,
wobdurd) fie fich ein ganzes Sahr lang frif erbalten.
— Die Darifer dentfche Zeitung if durd das ganze
Königreich Preußen, wie (hon ermähnt worden,
‘ verboten, und In Berlin wird diefes Verbot fo !charf
genommen, daß die Dolicer ber allen Buchhandlern,

Zeitungsbürenur, Antiquaren 26. darnach fuchen läßt,

um fe megzunebhmen. — Um 13, Sept. murden zu
CGrünitadt (in NRheinbayern) durch eine im Safthaus
ZH Cupwanen ausgebrochene Yeuersbrunf, bei far:
fem Binde, 10 Häufır in Ylche gelegt. — on
b On enthält Dermalen 380 Kirchen, und. eine
no. arößere. Ynzahl BayeYen, — Die YDari-
jer wollen Kritiken aus Bertitt erhalten haben, nach
welchen die (höne Sängerin Sonntag, während ibres
dafigen Yufenthalts an Unmuth und Ruf Verloren habe.
— Das dur das Frankfurter Hans NMothfchtlkd
negocirife herzogl. parmıafche Anleihen in 5 pe Dblie
gafühen, wird von diefem Haufe zu 90 pCt. ausge:
boten: — Bor einigen Monaten find In ben Bereinig:
FE SEAAleR DON Horbamerien eine Menge Eichhorn

heit erfchienen. Sie follen von Canada kommen, und
man will fe den St. Lorenzo - Siuß zu Hunderten
durch [chwimmen gefehen haben





Kaufmann,

Ve

Das Müncdhuer Unterhaltungsblatt FLora enthält
in der Kr. 180, unter der Rubrik „Correfpondenz,“
folgende Bekanntmachung :

Mannheim Die. Bemerkungen, des: Bere
falers der. Yuffaße ‚U „ers, 53 URD. 154: DEF
Flora, das Hhydraukifche AYusfhöpfwerk am hiefts
gen Stadt-Canal betreffend, machen wegen Ihrer Zweis
dentigkeit, Verlegung der Wahrheit, und Kurzfichtige
Feit eine Berichtigung northwendig.

Zur Zeit al8 Mannheim noch Fefkung war, Aoß
das füch In den Straßenrinnen fammelnte Waffer 1ır die
Heltungsgräben. Wer fich jener Zeiten noch erinnert,
Fennt dem nachtheiligen Einfluß diefer, aus der Locas
Hität heruorgefretenen Einrichtung auf die Gefundheit
der Einwohner, Allg die Feftungswerke gefchletft wurs
den, war e8 der damit beauftragten Commiffion eine
der ‚wichtigen Angelegenheiten, die Nufgabe zu köfen,
wie Das unreine Kandelwmalfer auf die zwecmäßigite
Weile abgeleitet werden füönne, wober die Senußung
des vorhandenen SGefälles und die relative Lage des
Wafferfpiegels des Rheins und des Neckarg8 bei den verz
febiedenen Wafferftänden entfheidend war und Mets
bleiben wird. E86 murden deßwegen nicht nur die Boys
feläge der Demolitions - Comuriffion reiflich erwogen,
fondern auch Sutachten von auswärtigen Technikern
erhoben, weiche in der Haupffache dahin glengen, daß
das durch Schlamm verdichtete Kandelwaffer durch here
beizuleifendesg reines Waifer verdünnt, und dafıtr eine
Ubleitung aufgefucht werden miuffe. Diefemnach mura
de befchloffen, einen Nbzugs-Canal anzulegen, welcher
füudoflich aus derr Hhein Zufluß erhalten, und nörde
lich fich In den Neckar entleeren fonne. Diefer erbaus
te Canal zieht vom Mbhein In einer ziemlich gleichförs
mig gebogenen inte durch eine Strefe von 3000 Fuß
bis unterhalb der Necdarbrücke in den Neckar, if 18
Kuß breit und 8 Fuß tief, zu beiden Seiten ausge:
manert, hat den größtmöglidhen Fall von ız Fuß, 2
folide waiferfelte Schleußen, und bildet gleichfam einen
feinen Nhein-Urm, der fh die größte Zeit des Yahres
hindurch mit größerer Gefchwindigkeit wie der Rhein
felbit, in ben ihn aufnehmenden Neckar ergießet, In
denfelben fließt durch fünf verfchiedene NMinnen das.
Kandelmwaffer des Oftlich und nördlich niedern Cheils:
der Stadt, und die Yufaabe ift vollfiommen für den
Hall geldietf, daß der Wafferfand des MeckarsS eine Yb-
leitung zufäßt, nein wenn diefer Siuß zuweilen 0is
ze folde Höhe erreicht, wodurch das SGefäll des Cas

als aufgehoben wird, wenn der Nhein feine hoben

Sommerfuthen abführt und. den Nedar auffchwellt,
muß nofhwendbig ein Zufand eintreten, Welcher una
moolich auf natürlichem Wege, fondern mit Hülfe mes
anlıcher Cinrichtung gehoven werden fann, Diele
 
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