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Mannheimer Zeitung — 1827

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Nro. 209 - Nro. 234 (1. September - 30. September)
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https://doi.org/10.11588/diglit.44353#0902

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drei Ubr Nachmittags begonnen. Zwei Pferde z0gelt
eine Ladung von zweihnndert fünfzig Wiener Centz
Nern gemeinfchaftlidh 4% Meilen weit bis Halkaı, wo
übernachtet, und am 8. früh nach 6 Uhr die Reife

2

mit denfelben Pferden bi& Bubweis TOrigefeßt wurde,

wo die Wagen um 9 Uhr früh eintrafen. Die Neuz
beit der Sache, die zwechmäßige und einfache Bauart
der Wagen und die Leichtigkeit des Zuges erregten
das Stamnen der zahlreich herbeigeeilten Zufchauer.
Die Verführung der Güter auf der Baht wird nun
ungehindert fkatt finden, und da binnen Kurzer Zeit
auch die. weitere Strecke der Bahr bis zu dem Schefiz
dungspuncte in Dberöfterreich fahrbar bhergeftellt
fen wird, fo fol, um e8 Reifenden zu erleichtern,
diefe große vaterländifche Unternehmung ganz fennen
Zu lernen, vom erften Detober diefes Sahres an eine
regelmäßige Beförderung von MKeifenden zwifchen Bud
weis und Freiftadt anfangen. An dem Gelingen dies
fer Unternehmung, melche durch die allerhöchlte Ent»
fOließung v. 7. Sept. 1824 fanctionirt wurde, If fo:
nach iicht mehr zu zweifehn,

Yrz uw Den

Aachen, den 13. Septbr. Hier if folgende Bes
Fanntmachung erloffen worden: „Des Königs Maje-
tät haben in Crfabrung gebracht, daß aug den rheiz
nifch-weftpbhälifchen DProvinzen junge Leute von ihren
Angehörigen in auswärtige Fefuiten-Schulen gefandt
worden find, um Ddafelbft Ihre Studien. fortzufeßen.
Ulerhöchftdiefelben haben daher in einer Cabinetsors
dre vom 13. Suli d, % Sich veranlaft gefunden,
Dierlber Sor Mipfallen zu erkennen zu geben, weik
bei der Fuürforge, welche Se. Maj. allen. Zweigen des
Öffentlichen Unterrichts widmet, und da die vaterlänz

bilchen Yehre- und Erziehungs-Anftalten auch für die

catbolifche Sugend auf einen Standpyunct gebracht
worden find, der dem Beduürfniffe In religiöfer und
wilfen|chaftficher Hinficht entfpricht, der Vorzug, der
folchen. ausfändifhen SHnfituten gegeben wird, uur
hat befremden fönnen, S8 ft daher Sr. Maj. ernits
tcher Wille, daß junge Leute des dieffeitigen Staats
von dem Hefuchen ausmwärtiger Sefuitenfchulen zurück
gehalten werden. Sundem wir das Publicum, hiervon
in Kenntniß feßen, beanftragen wir Die einfchlägigen
amtlichen Behörden zugleich, uus Anzeige zu erffatten,
wenn fich wider Bermuthen Falle ereignen möchten,
daß fich junge Leute auf augländifdhe Sefuiten[huten
begeben.“

Se. Exc, der Hr. General - Poftmeifler v. Nagler,
anßerordentl, Gefandter und bevollmächtigter Minifter
Sr. N. am hoben Bundestage zu Frankfurt, if bier
angefommen. ) / .

Die zur diesjährigen Badekur eingetroffenen zahle
reichen Sremden beginnen feit Anfang d. M. unfere
Stadt zu verlaffen, '

Ba HR EN

Nürnberg, den 15. Sept. Se. H. der Herzog

Daul. von Dürtemberg find ang Carlgruh in Schlee
fen vorgeftern hier angefommen, und find ges
fern weiter nad Schloß Tarıs zu Hoüchflihrer Frau

Schwiegermutter, der verwittweten Fürfin von Thurn

und Zarts f. NH. gereitft. ES KA
AngsSburg, den 13. Sept. Die Neife Sr. Majf.

des Königs nach Weimar, und die Art und Beife,

e r

wie dort der König dem Dichter-Sreife eine Meberraz

‚fchung an feinem Geburtstage machte, indem er Ihn

das Großfreuz des Ordens der baterifchen Krone felbft
überreichte, hat, wie wir hören, im ganzen nördlichen
Deuffchlande, wo Göihe, wie überall, einer außerorz
demtfichen Verehrung genießt, eine höchft angenehme
Cenjation gemacht, und wo möglich die hohe Achtung
für den. Monarchen uo0ch vermehrt, der Wiffenfchaft -
und Kunft auf fofde Weife belohnt und audjeicdneft.
— Wan verminumt zugleich, daß der König an feinem
verfloffenen Geburts; und Namensfeite noch einen bes
fondern Orden, den baierifchen Uudwigsorden, für
GCtantsdiener geftiftet hat, weiche 5o Sahre in Hof-,
Staats, Kriegs: oder FKirchiichen Dienften geftanden
haben, Det den Militärperfonen wird jedes HYahr ei
nes mitgemachten Feldzugs doppelt gerechnet. Das
Drdenszeichen befteht aus einem goldnenu, mit der Kos
nigefrone bedeckten Kreuze, mit dem Brußtbifde des
Königs auf meißen Email und dem Namen Sr. Mai.
diuf der Ruckfeite befindet fich ein grün emallirter
Sichenfranz, Die Mitglieder des Ordens von einem
niederern Range erhalten eine goldene: Chrenmünze. |
Cowobhl das Kreuz als diefe Munze werden an einem
carmoifinrothenm und himmelblau eingefaßten Bande
im Knopfloche getragen.
NM üurtembera.

Fangenburg, den 12, Sept. Seftern wurde
die ehelicdhe VBerbindug Sr. H. des Herrn. Herzogs
Eugen von Würtemberg, Faif. ruf. Seneral en Chef
mit der durchlauchtigen Prinzeffin. Helene zu Hobhens
Iohe-Cangenbura, jüngften Prinzeffin Schhweflter Sr,
Durchl. des Fürfen Ernft zu. Hohenlohestangenburg,
im. brefigen fürf. Schloffe vollzogen, )

: S S Oh mel 3. .

Aın Bettag brach uber Bern ein heftiges Gewitter
aus; Der Bliß fhlug auf die franzößflfhe Kirche, da
eben der Nachmittagsgottesdienft gehalten wurde. Die
Strabhlableiter wurden von demfelben zerriffen und ein
Zweig des furchtbaren Strahlg drang durchs offene
Henfter in die Kirche, Mehrere Perfonen wurden an
die: Erde geworfen, einige befehaädigt. Sm Hof, an
den Mauern, veranlaßte er manche Sefchadigung,
Zwanzig. Schritte von der Kirche Ingen 64,000 Par
fronen zu einer: bevorftehenden Truppenkbung aufs
bewahrt. Welche Sefabhr Ihwebte hiebel Uber der
Stadt ! ; ; ;

Sn der Bernerfchen Gemeinde Oberhipp, bei Wans
gen, ereignete e8 fich vorige Woche, daß ein 50jähris
ger Hansvater, der auf feinem Acker arbeitete, an eis
nigen Stauden Beeren fand, die er nicht kannte und
nad) Herzensluft davon aß. SE waren die giftigen
Tolltirfhen, und fe fhmecten ihm fo gut, daß er des
ren mit nach Haufe nahm und den, Seinigen anbot.
Gein Alterer Bruder warnte die Anwefenden , 1udem
er fie auf die Gefahren des unvorfichtigen Senulfes
 
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