82
Zeitschrift für historische Waffenkunde..
III. Band.
Im Meissnischen Kreiss.
Ein paar verziente Biegel . . . . .. 14. 15. Gr.
Unverziente.8. 9. 10. Gr.
Vor ein paar Messing Biegel ... 2. fl., 2. fl. 6. Gr.
Ein paar schwartze Sporn.8. 9. 10. Gr.
Verziente.. 12. bis 15. Gr.
Im Beipzigisehen Kreiss.
Ein paar Biegel verzienet.12. in 15. Gr.
Ein paar schwartze Biegel . . . . . 10. in 12. Gr.
Ein paar verziente grosse Sporen . . . 9. in 10. Gr.
Ein paar schwartze Sporn.6. 7. in 8. Gr.
Im Ertzgebürgischen Kreiss.
Vor ein paar verziente Biegel.12. 13. Gr.
Vor ein paar schwartze Biegel. 8. Gr.
Vor ein paar Sporn, darnach sie gross oder
kleine Räder haben.6. 7. 8. 9. Gr.
Im Voigtländischen Kreiss.
Ein paar Steigbiegel überzient . . . . 12. Groschen
Ein paar Sporen.6. J. Groschen
Pergamentirer.
Ein grosses Feld Trommelspiel, mit einem
Büchenen Laufft, Schlägel mit Riemen,
und aller Zugehörung gemacht . . 4. fl., 4. fl. 12 Gr
Eine gemeine Trommel, mit einem Tännen
' Laufft.. . . . . . . . 2. fl. 3. fl.
Alphons Schönberg-Dienef
auf Pfaffroda.
Zur Biographie des Nürnberger Plattners Wil-
helm von Worms d. J. Von Albert Gumbel-NiirnV
berg.
Während wir über die Lebensverhältriisse Wilhelms
des Älteren von Worms dank dem Kommentar Lochners *)
zu den Angaben Neudörfers über diesen hervorragenden
Nürnberger Plattner ziemlich gut unterrichtet sind, ist
dies bezüglich seines Sohnes, Wilhelm des Jüngeren, nicht
ebenso der Fall. Lochner wusste der 1 kurzen Notiz
Neudörfers über ihn nichts hinzuzufügen und Boeheim 2)
der in Bezug auf sein künstlerisches Schaffen reiches
Material beibringt, fand nur noch eine weitere archiva-
lische Angabe in einem »Catalogus familiae totius aulae
Caesareae«, wonach er im J. 1547 und 1548 als kaiser-
licher Hofplattner erscheint.
Diese wenige Notizen kann Verfasser nunmehr auf
Grund einiger Urkunden des k. Kreisarchivs Nürnberg
ergänzen, wobei freilich vorausgeschickt sei, dass hier-
durch Neues zur künstlerischen Thätigkeit des Meisters
nicht beigebracht wird.
Zunächst ist es möglich, aus. diesen Aktenstücken
festzustellen, dass der Familienname dieses bedeutenden
ff Des Johann Neudörfer Nachrichten von Künstlern etc.
hfsgg. von Lochner. Wien 1875, pag. 54 ff.
2) Nürnberger Waffenschmiede und ihre Werke etc. in
Jahrbuch der kunsthist. Sammlungen des Allerh. Kaiserhauses.
Bd. XVI, p. 364 ff.
Nürnberger Plattnergeschlechtes Fürss oder Vorss3) war.
Unsere Nachrichten setzen sodann mit dem J. 1556 ein,
in welchem Kaiser Karl V. seinem Hofplattner, unserem
Wilhelm von Worms d. J., eine lebenslängliche Rente
von 50 Gold gülden Rheinisch auf die Nürnberger Stadt-
steuer anwies. Dass Wilhelm damals nicht mehr in
seiner Vaterstadt, sondern, wie es scheint, schon dauernd
in Brüssel ansässig war, ergibt die daselbst am 24. Mai
L557 ausgestellte Vollmacht für seinen Bruder Sebald,
gleichfalls Plattner zu Nürnberg, zum Empfang dieser
alljährlich am Martinitag fälligen Leibrente, da er (Wil-
helm) wegen anderer seiner Dienste und Geschäfte diese
nicht persönlich einnehme könne. In der That liegen uns
Quittungen Sebalds aus den Jahren 1557—1560, 1565
und 1566 vor; am 24.'November 1567 starb dieser4)
und quittiert Wilhelm in den Jahren 1568—1572 selbst,
seit 1570 unter Anfügung einer Lebensbestätigung durch'
den königlichen Rat und Sekretär Urban Scharberger.
Im Monat Juni 1573 ist unser Meister verschieden, wie
aus dem (nicht abgedruckten) Mandat Kaiser Maximilians II.
an den Nürnberger Rat vom 3. Februar 15745) ersicht-
lich ist, in welchem letzterer angewiesen wird, die durch
das Ableben Wilhelms von Worms heimgefallene Stadt-
steuer von 50 Gulden nunmehr an den . Hofkanzlei-
schreiber Veit Stoss auszuzahlen. Der Tod des Meisters
wird in diesem kaiserlichen Schreiben mit den Worten
erwähnt: »nachdem gedachter Wilhelm vonWormbs
im monat Junio des nechstverschinen 73. jars
mit tod verschiffen«. Aus Gnaden wurde den Erben
Wilhelms noch die im November 1573 fällige Leibrente
für das Jahr 1572 —1573 bewilligt; zum Empfang dieser
letzten Rate bevollmächtigte die Witwe des Meisters,
Katharina, wie wir dem von seiten der Stadt Brüssel
nach Nürnberg gerichteten Schreiben entnehmen, den
Andreas Imhoff. Mit der Quittung ebenderselben über
den richtigen Empfang der Summe schliessen unsere
Aktenstücke, welche nun nachstehend mit ihrem Wort-
laut folgen sollen:
I.
Schadlosbrief Kaiser Karls V. für den Rat der Stadt
Nürnberg wegen der Anweisung von 5° Goldgulden auf
die Nürnberger Stadtsteuer zu Gunsten Wilhelms von
Worms. 1556, 7. August. (K. Kreisarchiv Nürnberg, Urk.
des sog, siebenfarb. Alphabets V 85/2 Nr. 609)
ff Auch die Namensform Voerss erscheint einmal. Einen
C. und R. Foersch oder Vortsch, Flaschenschmiede, nennen
die Nürnberger Meisterbücher zu Ausgang des 14. Jahrhunderts.
Es wäre wohl denkbar, dass ein Glied der Familie nach dem
Rheine ausgewandert wäre und Wilhelm der Ältere .nur den
ursprünglichen Wohnsitz seines Geschlechtes wieder aufge-
sucht hätte. Bürger wurde er in Nürnberg zu Ende des Jahres
1498, als Meister beim Plattiierhandwerk wurde er 1499 e’n~
getragen (Bürgerbuch von 1498: Sabato Via Katherine Wil-
helm von Worms, plattner, [dedit] 4 fl. wrerunej; Meisterbuch:
1499 Wilhelm von Wernitz [’]}.
ff Totenbuch von St. Sebald im k. Kreisarchiv Nürnberg:
1567/24. Nov. Sebaldt von Wurmbs, plattner, am platten-
marckft], hat zwen Mündige sone hinterlassen. Die haben
Christina, ir eheleibliche Mutter, des Inventirns vatterlichen
guts vberhebt». Nach Lochner hatte Sebald Christina, Casper
Schmids’ Rechenmeisters sei. Tochter zur Ehe.
ff K. Kr. Arch. Nbg. V 85/2 Nr. 696. Urk. des siebenf.
Alphab.
Zeitschrift für historische Waffenkunde..
III. Band.
Im Meissnischen Kreiss.
Ein paar verziente Biegel . . . . .. 14. 15. Gr.
Unverziente.8. 9. 10. Gr.
Vor ein paar Messing Biegel ... 2. fl., 2. fl. 6. Gr.
Ein paar schwartze Sporn.8. 9. 10. Gr.
Verziente.. 12. bis 15. Gr.
Im Beipzigisehen Kreiss.
Ein paar Biegel verzienet.12. in 15. Gr.
Ein paar schwartze Biegel . . . . . 10. in 12. Gr.
Ein paar verziente grosse Sporen . . . 9. in 10. Gr.
Ein paar schwartze Sporn.6. 7. in 8. Gr.
Im Ertzgebürgischen Kreiss.
Vor ein paar verziente Biegel.12. 13. Gr.
Vor ein paar schwartze Biegel. 8. Gr.
Vor ein paar Sporn, darnach sie gross oder
kleine Räder haben.6. 7. 8. 9. Gr.
Im Voigtländischen Kreiss.
Ein paar Steigbiegel überzient . . . . 12. Groschen
Ein paar Sporen.6. J. Groschen
Pergamentirer.
Ein grosses Feld Trommelspiel, mit einem
Büchenen Laufft, Schlägel mit Riemen,
und aller Zugehörung gemacht . . 4. fl., 4. fl. 12 Gr
Eine gemeine Trommel, mit einem Tännen
' Laufft.. . . . . . . . 2. fl. 3. fl.
Alphons Schönberg-Dienef
auf Pfaffroda.
Zur Biographie des Nürnberger Plattners Wil-
helm von Worms d. J. Von Albert Gumbel-NiirnV
berg.
Während wir über die Lebensverhältriisse Wilhelms
des Älteren von Worms dank dem Kommentar Lochners *)
zu den Angaben Neudörfers über diesen hervorragenden
Nürnberger Plattner ziemlich gut unterrichtet sind, ist
dies bezüglich seines Sohnes, Wilhelm des Jüngeren, nicht
ebenso der Fall. Lochner wusste der 1 kurzen Notiz
Neudörfers über ihn nichts hinzuzufügen und Boeheim 2)
der in Bezug auf sein künstlerisches Schaffen reiches
Material beibringt, fand nur noch eine weitere archiva-
lische Angabe in einem »Catalogus familiae totius aulae
Caesareae«, wonach er im J. 1547 und 1548 als kaiser-
licher Hofplattner erscheint.
Diese wenige Notizen kann Verfasser nunmehr auf
Grund einiger Urkunden des k. Kreisarchivs Nürnberg
ergänzen, wobei freilich vorausgeschickt sei, dass hier-
durch Neues zur künstlerischen Thätigkeit des Meisters
nicht beigebracht wird.
Zunächst ist es möglich, aus. diesen Aktenstücken
festzustellen, dass der Familienname dieses bedeutenden
ff Des Johann Neudörfer Nachrichten von Künstlern etc.
hfsgg. von Lochner. Wien 1875, pag. 54 ff.
2) Nürnberger Waffenschmiede und ihre Werke etc. in
Jahrbuch der kunsthist. Sammlungen des Allerh. Kaiserhauses.
Bd. XVI, p. 364 ff.
Nürnberger Plattnergeschlechtes Fürss oder Vorss3) war.
Unsere Nachrichten setzen sodann mit dem J. 1556 ein,
in welchem Kaiser Karl V. seinem Hofplattner, unserem
Wilhelm von Worms d. J., eine lebenslängliche Rente
von 50 Gold gülden Rheinisch auf die Nürnberger Stadt-
steuer anwies. Dass Wilhelm damals nicht mehr in
seiner Vaterstadt, sondern, wie es scheint, schon dauernd
in Brüssel ansässig war, ergibt die daselbst am 24. Mai
L557 ausgestellte Vollmacht für seinen Bruder Sebald,
gleichfalls Plattner zu Nürnberg, zum Empfang dieser
alljährlich am Martinitag fälligen Leibrente, da er (Wil-
helm) wegen anderer seiner Dienste und Geschäfte diese
nicht persönlich einnehme könne. In der That liegen uns
Quittungen Sebalds aus den Jahren 1557—1560, 1565
und 1566 vor; am 24.'November 1567 starb dieser4)
und quittiert Wilhelm in den Jahren 1568—1572 selbst,
seit 1570 unter Anfügung einer Lebensbestätigung durch'
den königlichen Rat und Sekretär Urban Scharberger.
Im Monat Juni 1573 ist unser Meister verschieden, wie
aus dem (nicht abgedruckten) Mandat Kaiser Maximilians II.
an den Nürnberger Rat vom 3. Februar 15745) ersicht-
lich ist, in welchem letzterer angewiesen wird, die durch
das Ableben Wilhelms von Worms heimgefallene Stadt-
steuer von 50 Gulden nunmehr an den . Hofkanzlei-
schreiber Veit Stoss auszuzahlen. Der Tod des Meisters
wird in diesem kaiserlichen Schreiben mit den Worten
erwähnt: »nachdem gedachter Wilhelm vonWormbs
im monat Junio des nechstverschinen 73. jars
mit tod verschiffen«. Aus Gnaden wurde den Erben
Wilhelms noch die im November 1573 fällige Leibrente
für das Jahr 1572 —1573 bewilligt; zum Empfang dieser
letzten Rate bevollmächtigte die Witwe des Meisters,
Katharina, wie wir dem von seiten der Stadt Brüssel
nach Nürnberg gerichteten Schreiben entnehmen, den
Andreas Imhoff. Mit der Quittung ebenderselben über
den richtigen Empfang der Summe schliessen unsere
Aktenstücke, welche nun nachstehend mit ihrem Wort-
laut folgen sollen:
I.
Schadlosbrief Kaiser Karls V. für den Rat der Stadt
Nürnberg wegen der Anweisung von 5° Goldgulden auf
die Nürnberger Stadtsteuer zu Gunsten Wilhelms von
Worms. 1556, 7. August. (K. Kreisarchiv Nürnberg, Urk.
des sog, siebenfarb. Alphabets V 85/2 Nr. 609)
ff Auch die Namensform Voerss erscheint einmal. Einen
C. und R. Foersch oder Vortsch, Flaschenschmiede, nennen
die Nürnberger Meisterbücher zu Ausgang des 14. Jahrhunderts.
Es wäre wohl denkbar, dass ein Glied der Familie nach dem
Rheine ausgewandert wäre und Wilhelm der Ältere .nur den
ursprünglichen Wohnsitz seines Geschlechtes wieder aufge-
sucht hätte. Bürger wurde er in Nürnberg zu Ende des Jahres
1498, als Meister beim Plattiierhandwerk wurde er 1499 e’n~
getragen (Bürgerbuch von 1498: Sabato Via Katherine Wil-
helm von Worms, plattner, [dedit] 4 fl. wrerunej; Meisterbuch:
1499 Wilhelm von Wernitz [’]}.
ff Totenbuch von St. Sebald im k. Kreisarchiv Nürnberg:
1567/24. Nov. Sebaldt von Wurmbs, plattner, am platten-
marckft], hat zwen Mündige sone hinterlassen. Die haben
Christina, ir eheleibliche Mutter, des Inventirns vatterlichen
guts vberhebt». Nach Lochner hatte Sebald Christina, Casper
Schmids’ Rechenmeisters sei. Tochter zur Ehe.
ff K. Kr. Arch. Nbg. V 85/2 Nr. 696. Urk. des siebenf.
Alphab.