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Verein für Historische Waffenkunde [Hrsg.]
Zeitschrift für historische Waffen- und Kostümkunde: Organ des Vereins für Historische Waffenkunde — 3.1902-1905

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Heft 7
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Fachnotizen
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Vereins Nachrichten
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https://doi.org/10.11588/diglit.37714#0224

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208

Zeitschrift für historische Waffenkunde.

III. Band.

gehörige der Familien Kirschbaum seit der Mitte des
17. Jahrhunderts in den Solinger Handwerksrollen nicht
mehr verzeichnet, wohl aber als Härter und Schleifer.
Aus dieser Brüderschaft sind die Kaufleute und späteren
Klingenfabrikanten Kirschbaum hervorgegangen.
Zu Nr. 1643/44. Die Firma Alexander Coppel
(nicht Koppel) fertigt Waffen und Messerwaren an. Sie
ist nicht dem Handwerk entsprossen und zählt zu den
Fabrikanten, nicht aber zu den Klingenschmieden.
Albert Weyersberg, Solingen.
Fälschung. Ich mache aufmerksam, dass ein
Wiener Fälscher, welcher besonders in Harnischen sehr
Tüchtiges leistet, die Marke des Nürnberger Plattners
Valentin Siebenbürger nachahmt. Von dem echten
Plattnerzeichen (vergl. W. Boeheim, Handbuch der
Waffenkunde, S. 652, v. Lenz in dem II. Bande dieser
Zeitschrift, S. 157) dieses Meisters unterscheidet sich die
gefälschte Marke durch die plumpere Zeich-
nung des Helmes, ferner hauptsächlich da-
durch, dass die drei Federn des Helmschmuckes
hier in ein Kreuz abgeändert erscheinen, dessen
Balken in Kugeln auslaufen. Auch fehlt an
den mit dieser gefälschten Marke versehenen Objekten
das Nürnberger Beschauzeichen. Derselbe Fälscher
bringt übrigens in neuester Zeit Tartschcn für das
Realgestech in den Handel, deren Rautenfelder form-
vollendete Ätzungen zieren. Die geätzten Muster in den
einzelnen Feldern weichen voneinander ab; in einem
erscheint jedoch zwischen Rankenwerk das Bild der
Sonne. Dr. Potier.
Anfrage betr. ein Schwert Karls des Kühnen.
Im Anzeiger für schweizerische Altertumskunde 1903
bringt Dr. Kaiser eine interessante Notiz über die
„Waffenschenkung eines Schweizers an Kaiser Maximilian“.
Eine Urkunde im K. K. Staatsarchiv, Rubrik Einsiedeln,
besagt: „1494, 3. Mai: Albrecht von Bonstetten, Dechant
zu Einsiedeln, schenket dem K. K. Maximilian das
Schwert, welches Fierzog Karl von Burgund im Streite
zu Nancy, ferner ein Paar Sporen, die vor zweihundert
Jahren ein Graf von Habsburg getragen.“
Ist jenes Schwert in Wien noch vorhanden?
R. Forrer.
Zu Münstereifel, Rheinland, wurde im Brunnen des
dortigen Schlosses ein schweres gotisches Kanonen-
rohr für Hinterladung gefunden. Dasselbe wiegt
nahezu 100 Kilogramm und besteht aus Gusseisen. Seine
Form deutet auf den Anfang des XV. Jahrhunderts und
macht damit das Stück zu einem der ältesten Zeugen
der mittelalterlichen Eisengicsserkunst.
Das Rohr hat 96 cm Länge, einen grössten
Durchmesser von 20 cm und ein Kaliber von io1^ cm-
Die seltene Bombarde ist am LIintcrteil verbreitert und

der ganzen Länge nach durch mitgegossene Ringe ver-
stärkt. Das Stück ist für die Forrer’sche Sammlung
gotischer Feuergeschütze erworben worden. R. F.

Literaturberichte wurden wegen Raummangels
für das nächste Heft zurückgestellt.


Einige Mitglieder wünschen Heft 3 des I. Ban-
des dieser Zeitschrift zu erwerben. Ist jemand ge-
neigt es abzugeben und zu welchem Preise? An-
gebote werden an die Schriftleitung erbeten.
Die Nachrichten über die Züricher Versamm-
lung können, da der Druck des Heftes zu weit
vorgeschritten war, als sie stattfand, erst im
Oktober-Heft veröffentlicht werden.
Berichtigungen:
Herr Bequin in Neuchatel heisst Beguin.
„ Oberleutnant Dr. Hopfer heisst Hopfen.
„ Oberleutnant Beneke ist nach Leipzig zum 7. Inf. Rgt.
No. 106 versetzt worden.
„ von Cederström in Stockholm ist Direktor der Kgl. Leib-
rüstkammer.
„ Dr. Forrer, Strassburg wohnt Universitätsstr. 4.
„ Rittmeister a. D. von Gruben wohnt im Sommer auf
Zabeltitz bei Grossenhain.
„ k. u. k. Oberst d. R. von Roskiewicz, Graz, jetzt Spar-
bersbachgasse 11.
Dem Verein neu beigetreten sind die Herren:
Boeddinghaus, jr., Paul, Leutnant d. R. des 2. Westfäl.
Husaren-Regts. No. 11, Elberfeld, Platzhoffstr. 11.
Ouverleaux, Emile, Conservateur honoraire des manus-
crits de la Bibliotheque royale de Belgique, Paris, ißrue
Cortambert.
Edgar de Prelle de la Nieppe, Conservateur du Musee
d’Armes et le Armures de la Porte de Hall, Brüssel.
Reubell, Jacques, Paris, 23 rue de Marignau.
Schmidt, Peter, Durlach, Sofienstr. 5.
Werner, O. M. Hofjuwelier, Leutnant d. R., Berlin, Fried-
richstr. 173.
White, Conrad, New-Castle, Kensington Terrace.
Kriegsarchiv, Kgl. sächs., Dresden, N., Marienallee 3.
Schlesisches Museum für Kunstgewerbe und Altertümer in
Breslau.



Ilerausgeo-eben vom Verein für historische Waffenkunde. Verantwortlicher Schriftleiter: Dr. Karl Koctschau, Dresden
ö Druck von August Pries in Leipzig.
 
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