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Verein für Historische Waffenkunde [Hrsg.]
Zeitschrift für historische Waffen- und Kostümkunde: Organ des Vereins für Historische Waffenkunde — 3.1902-1905

DOI Heft:
Heft 10
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Wegeli, Rudolf: Inschriften auf mittelalterlichen Schwertklingen, [4]
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https://doi.org/10.11588/diglit.37714#0306

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290

Zeitschrift für historische Waffenkuude.

III- Band.

Inschritten auf mittelalterlichen Schwertklingen.
Von Rudolf Wegeli, II. Assistenten am Schweizerischen Landesmuseum.
(3. Fortsetzung.)

d) Inschriften, die sich
nicht unter a—c e i n r e i h e n
lassen.
ig. 47 ist durch die drei-
malige Wiederholung der
Buchstaben HEXFR mit der
DIC = Gruppe verwandt.
Das Schwert befindet sich
im Museum von Helsing-
fors.101) Die beiden schräge
gestellten S am Anfänge
und am Schlüsse der In-
schrift dürften nur ornamentale Bedeutung haben
Das Kreuz mit den verlängerten Horizontalbalken
4i^5x Mi’ h exrR°o4

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NtSNIßN

Fig. 48.


Fig. 49.

ist uns schon bei Fig. 34 begegnet. Dort kommt
auch das X und die Verbindung HE vor.
Die in Fig. 48 abgebildete Inschrift steht auf

bung: „Das Schwert wurde anfangs der siebziger
Jahre (1873 —1875) bei den Baggerungen in der
Zihl zwischen Nidau und Büren gefunden. Wahr-
scheinlich durch die Baggermaschine entzwei ge-
brochen, wurde es durch ein breites Eisenband
zusammengenietet und dabei vielleicht ein Teil der
Schriftzeichen verdeckt. Das schräge Eisenband
könnte ohne Zerstörung der Klinge nicht mehr entfernt
werden." Die silbertauschierte Inschrift ist, allerdings
in ungenügender Weise, im „Anzeiger für Schweize-
rische Altertumskunde" publiziert worden.102)
Ein Bruchstück im Kgl. Zeughause in Berlin
(AB 7355) trägt die in Fig. 50 wiedergegebene
Inschrift, welche auf der einen Klingenseite nur
vier Buchstaben in sehr weiten Abständen enthält.
Die Linien sind mit Silber ausgelegt und so fein
gezogen, dass sie mit einer scharfen Lupe kaum
zu erkennen sind. Die Doppelbalken sind schraffiert.
Auffallenderweise sind zwei Schlusskreuze vorhan-
den. Ganz verschieden ist die andere Klingenseite.
Hier steht, dicht gedrängt, eine lange Inschrift,
welche trotz äusserster Sorgfalt nur bruchstück-
weise zu lesen ist. Die schmalen Buchstaben haben
einige Ähnlichkeit mit der mittelniederdeutschen
Inschrift in Fig. 25. Die Gruppe SOS haben wir
schon zweimal getroffen. — Das Schwert gehört
dem 13.—14. Jahrhundert an.
h-fri f\l I 0 I M 1 0
Fig. 51.
Aus der gleichen Sammlung stammt das folgende
Fragment (Fig. 51). Es befindet sich auf einem



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1




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Fig. 50.

einem Schwerte des 13. Jahrhunderts im Bernischen
historischen Museum in Bern. (Fig. 49.) Wir verdanken
Herrn Direktor Kasser die nachfolgende Beschrei-
be1) Abgebilclet: Finsk Museum. 1896. Seite 71, Fig. 8.
Vgl. ferner Handbücher der Königlichen Museen in Berlin.
Die Konservierung von Altertümern, von A. Rathgen. Berlin
1898. Seite 101, P'ig. 34. — Himmel und Erde. Illustrierte
naturwissenschaftliche Monatsschrift, herausgegeben von der
Gesellschaft Urania. Berlin. XIV. Jahrg., 1902. Heft 10.

in Rheinsberg bei Ruppin gefundenen Torso (00,194)
mit Spuren von Silbertausia. Ein Rautenmuster
schmückt die andere Klingenseite.
Drei A sind auf einem bei Berneuchen ge-
fundenen Schwerte des 14. Jahrhunderts (IV, 2227)
im Märkischen Provinzialmuseum jederseits in gelber
Metallkomposition eingelegt (Fig. 52). Die Buch-
102) Anzeiger f. Schweizer. Altertumskde. 18S4. S. 517—518.
 
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