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Verein für Historische Waffenkunde [Hrsg.]
Zeitschrift für historische Waffen- und Kostümkunde: Organ des Vereins für Historische Waffenkunde — 3.1902-1905

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Heft 8
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https://doi.org/10.11588/diglit.37714#0253

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8. Heft.

Zeitsschrift für historische Waffenkunde.

37


Berichtigung der Druckfehler
im Aufsatz „Die Handfeuerwaffen der Sächs. Armee“.
Heft VII:
Seite 191 Zeile 17 von oben: statt Thouvercin lies Thou-
venin.
„ 197 Zeile 20 von unten: statt Herrn Hohenbruch lies
Baro n.
„ 197 Anmerkung, Zeile 4 von unten: statt Kenka lies
Krnka.
„ 197 zweite Spalte, Zeile 23 von oben: statt Kauf lies
V erkauf.
„ 198 Zeile 7 von unten: statt minderwichtig lies vorder-
wichtig.
Heft VI:
Seite 165, 2. Spalte, Zeile 12 von oben: statt Ivochlinski lies
Kochlizki.
„ 165, 1. Spalte, Zeile 2 von unten: statt Becken lies
Backen.

liehe Darstellung illustriert wird, eine Aufzählung von
Waffen enthält und dabei den Schild als „targe“ (Tartsche)
bezeichnet, ein Beweis, wie unbestimmt dieser Begriff
schon damals war. Vgl. Zeitschr. f. hist. Waffenkunde
Bd. II S. 216. Bei dieser Gelegenheit möchte ich er-
wähnen, dass mir inzwischen ein weiterer Originalschild
des 14. Jahrhunderts mit umlaufender Randschrift in
Majuskeln bekannt geworden ist. Es ist eine rechteckige
Tartsche der Sammlung Bardini. (Nr. 168 des Christie-
schen Auktionskatalogs von 1899.) Die der beigegebenen
Abbildung entsprechende Beschreibung lautet: Grande
targe, en bois couvert en cuir, peint aux armes de la
famille Buonamici. Elle est decoree d’une demi-figure
representant le Bien-heureux Buonamici chef de la fa-
mille. Sur les bords de la targe 011 lit l’inscription sui-
vante: „Come consorto delle mie radici I’ porto el Capo
di noi Buonamici.“ Florence, 14 sc. H. 1,37 m. Die
Buchstaben sind durchweg Majuskeln. Die ganze Fläche
der Tartsche wird von einem Vollwappen ausgefüllt,
dessen Helm einen wachsenden Mann trägt, der heral-
dische Schild ist eine Renntartsche mit Speereinschnitt.
Doch zurück zu unserem Schildbuckel. Derselbe hat
zweifellos auf einem seiner eigenen Form entsprechenden
mandelförmigen Schilde gesessen. Freiherr v. Mansberg,
wafen unde wicgewaete, giebt Taf. II Fig. 6 die Ab-



Fig. 1. (V2) Fig. 3.
Mittelalterlicher Schildbuckel. Schildbuckel aus
vor- und frühgeschichtlicher Zeit sind —- wenn auch
nicht zahlreich — so doch in vielen Museen und Privat-
sammlungen vorhanden, aus dem eigentlichen Mittelalter
dürften nur wenige erhalten sein. Ich besitze einen
mandelförmigen Schildbuckel, leider unbekannten Fund-
orts, von dem ich nebenstehend Abbildung in Original-
grösse nebst Querschnitt an der breitesten Stelle gebe.
Seiner ganzen Form nach dürfte er dem 12. Jahrhundert
angehören. Viollet-le-Duc, mobilier francais, giebt Bd. V
S. 98 nach einer illustrierten Handschrift allerdings noch
aus dem Ende des 13. Jahrhunderts einen Schild mit
ähnlichem Buckel (nebenstehend Fig. 3). Bemerkt sei,
dass die Stelle des Gedichtes, welche durch die bezüg-

bildung eines Sattelbogens aus dem Ende des I3.jahrh.,
auf welchem ein Krieger gleichfalls mit mandelförmigem
— jedoch im Verhältnis zur Länge breiteren — Schilde
mit entsprechendem Buckel dargestellt ist. Der Buckel
nimmt hier 1/i, bei Viollet-le-Duc J/3 der Schildlänge
ein; jedoch können daraus sichere Schlüsse auf die
Wirklichkeit nicht gezogen werden.
Der Buckel ist ringsum auf seiner Rückseite eben,
es lässt sich daher annehmen, dass der Schild keine
weiteren Metallverstärkungen (Buckelreiser) gehabt hat,
wohl aber mag ein metallener Schildrand vorhanden ge-
wesen sein. Der — natürlich hölzerne — Schild war
mit grober Leinewand bezogen, wovon noch Reste auf
der Rückseite des Buckels haften. Diese Leinwand war
sicher mit bunt getünchtem Kreideanstrich versehen.
Der Buckel besteht aus Kupfer oder sehr stark kupfer-
haltiger Bronze und ist beiderseits dick patiniert.
Während die Patina auf der Vorderseite nur grün ist,
ist sie auf der Rückseite stellenweise auch blau. Die
starke Oxydierung lässt auch nicht erkennen, ob der
Buckel gegossen oder getrieben ist. Bis auf ein kleines
ausgebrochenes Stück an der einen Seite und die fehlende
Spitze (in der Zeichnung durch Strichelung kenntlich ge-
macht) ist der Buckel gut erhalten. Sein Gewicht be-
trägt 90 gr. Seine Befestigung erfolgte durch sechs
Nägel, wie die vorhandenen Löcher erweisen.
Engel-Gnesen.
 
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