Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Verein für Historische Waffenkunde [Editor]
Zeitschrift für historische Waffen- und Kostümkunde: Organ des Vereins für Historische Waffenkunde — 3.1902-1905

DOI issue:
Heft 4
DOI article:
Fachnotizen
DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.37714#0126

DWork-Logo
Overview
loading ...
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
I IO

Zeitschrift für historische Waffenkunde,

III. Band.

IV.
Quittung Wilhelms von Worms über den Empfang
von 50 Goldgulden Leibgedinggeldes aus der Nürnberger
Stadtsteuer. 1567, 28. Dezember.1) (K. Kr.-Arch. Nbg.
V 82/2 Nr. 659.)
Ich Wilhelm von Wurmes2), rö. kais. Mt. Caroli
quinti gewesener platner, kenne mits dieser meiner hant-
geschrift ontfangen zu haben von einem ersamen und
wolweisen rat der löblichen stadt Nürenberg, de somme
von fünfzig goldgulden im gold und das von einer lei-
pension, gleich mich die hochlobliche ro. kai. Mt., hoch-
loblicher gedachten, mich mit begabt hat etc., so kenne
ich, Wilhelm Fürss, mich vermögt und bezalet von
diesen jare siebenundsechzig, und die zeit der bezalung
compt alle jar auf martini etc. Actum Brüssel, disen
28. decembris ao. 1567. In kennisse der warheit, so
habe ich Wilhelm von Wurmes dise quittung mit aigner
hand underschriben und mein pitschir hieunten aufgedruct.
Or. Papier mit zu Ende aufgedrucktem guten Pet-
schaftsiegel3) und der UnterschriftaWilhelm von Wurmes.
V. .
Bürgermeister und Rat der Stadt Brüssel beurkun-
den, dass die Witwe Wilhelms von Worms dem An-
dreas Imhoff Vollmacht zum Empfang von 50 Gold-
gulden aus der Nürnberger Stadtsteuer erteilt habe.
1574, 29. Oktober (K. Kr.-Arch. Nbg. V 85/2 Nr. 698).
Universis et singulis presentes literas visuris et lec-
turis magistri civium, scabini et consules oppidi Bruxel-
lensis, Mechliniensis diocesis, in ducatu Brabantie, salu-
tem. Notnm facimus, quod cum ad humilem requisi-
tionem vidue quondam magistri Willelmi de Worms, dum
viveret, armifabri pie ac laudabilis memorie serenissim
et illustrissimi domini imperatoris Caroli quinti, placuerit
Cesarie majestati moderne eidem ex speciali gratia con-
cedere integram solutionem pensionis annue quinqua-
ginta ilorenorum auri, nuncupate stadtsteur, prefato suo
•quondam marito assignate ad et supra corpus civitatis
Norembergensis, pro ultimo termino, qui fuit undecima
dies mensis Novembris anno septuagesimo tertio elapso
et sic paulo ante obitum predicti sui mariti; hinc est,
quod prenominata vidua coram nobis personaliter com-
') Ähnliche Quittungen (ohne besondere Abweichungen
im Wortlaut) liegen noch vor vom J. 1568 s. d., 1569 4. De-
zember, 1570 25. November, 1571 10. November und 1572
11. November. Der Ausstellungsort ist immer Brüssel. In
den letztgenannten drei Jahren ist, wie schon oben bemerkt,
der Quittung eine Lebensbestätigung seitens des königlichen
Sekretärs Urban Scharberger beigegeben. Im Jahre 1570 hat
sie folgenden-Wortlaut: „Und ich Urban Scharberger, Kun.
Mt. zu Hispanien etc. rat und secretarii, bekenne und bezeuge
hiemit, das obgemelter Wilhelm von Wormbs noch leben-
diges leibs und zu Brüssel in Brabant hausssesig und won-
lraftig ist. Actum Antorff unter meinem handzeichen und
furgedructem petschaft am 26. Novembris anno etc. im 1570.3’.“
Gleichlautend • 1571 und 1572 nur mit dem Zusatz: in leben
zimblicher guter gesundhait.
2) So auch stets in der Unterschrift.
3) Der Siegelabdruck zeigt im ersten und vierten Felde
einen wachsenden Hirsch, im zweiten und dritten die „Leitern“
wie bei seinem Bruder Sebald, doch ohne die Sterne, darüber
die Buchstaben W. V. W. Vgl. die Abbildung bei Böheim,
p. 375. Ob der Hirsch eine Rübe im Maule hält, ist bei der
Kleinheit des Abdrucks nicht zu unterscheiden. Einmal bei
der letzten Quittung von 1572, setzte Wilhelm neben das
Siegel mit Tinte noch die zwei Leitern.

parens et constituta (cupiens solutiönem predicte annue
pensionis sibi fieri iuvta mandatum Cesaree majestatis
supradicte) omnibus via, jure, modo, causa et forma,
quibus potuit et debuit, melioribus fecit, constituit et de-
putavit suum verum, certum et legitimum procuratorem,,
actorem, factorem et negotiorum suorum infrascriptorum
gestorem ac nuncium generalem et specialem, dominum
Andream Imhoff, absentem tanquam presentem ad ipsius
constituentis nomine et pro ea petendum, exigendung
levandum et recipiendum a dominis thesaurariis predicte
civitatis Noremberghensis vel aliis ad hoc deputatis pre-
fatam sommam quinquaginta florenorum auri occasione
predicti termini annue pensionis prenominate, de recep-
tis et levatis quietandum sive quietantiam dandum, unum
quoque vel plures procuratorem seu procuratores loco
sui cum simili vel limitata potestate substituendum et
generaliter ornnia alia et singula faciendum, que ipsa
constituens faceret seu facere posset, si presens persona-
liter interesset, etiamsi talia forent, que mandatum exi-
gerent rnagis speciale quam presentibus est expressum,
promittens prenominata constituens habere ratum, gratum,
firmum atque stabile totum id et quidquid per prbdictum
dominum Andream vel ab eo substituendum in premissis
actum, factum et negotiatum fue'rit, salvo quod idem
dominus Andreas vel ab eo substituendus de receptis
et levatis dicte constituenti computum, rationem et reli-
qua reddere tenebuntur et erunt astricti; in cuius rei
fidem nos, magistri civium, scabini et consules oppidi
Bruxellensis predicti sigillum ad causas eiusdem oppidi
presentibus jussimus appendendum, die vigesima nona
mensis Octobris anno domini 1574
Or. Pgt.; das an Pergamentstreifen anhängende
grüne Wachssiegel ist undeutlich geworden.
VI.
Quittung der Katharina, Witwe Wilhelms vonWorms,
für den Rat zu Nürnberg über den Empfang von 50
Goldgulden aus der Nürnberger Stadtsteuer. 1574» 29. Ok-
tober (K. Kr.-Arch. Nbg. V 85/2 Nr. 697.)
Ich Katharina, weilund Wilhelmen von Wörmes,
etwo kaiser Karls des fünften etc., hochlöblichster ge-
dechtnus harnischmacher, nachgelassene wittib, bekenne
hiemit und in kraft ditz empfangen und eingenomen zu
haben von ainem ersamen rat der stat Nurmberg be-
nantlich fünfzig goldgulden reichswerung und das für das
letste jar gemelts meines hauswirts sei. uf der stat
Nurmberg gehabten jerlichen pension oder statsteur,
welches letste jar, so sich uf den ailften tag Novemb.
ungefer des verschinen dreiundsibenzigisten jars geendet,
ermelter rat zu Nurmberg mir uf der jetzigen ro. kai.
Mt., meines allergnedigisten herrn, gnedigisten Verordnung,
also völliglich folgen und entrichten hat lassen, darfur
ich auch oftermelten rat zu Nurmberg und wer sonst
desshalben quittierns von nöten hiemit quit, frei, ledig
und los und inen, den herrn zu Nurmberg, solcher guter
bezalung grossen dank sage; zu urkund hab ich diese
quitung mit aigen handen underschriben und meines
hauswirts sei. gewonlich petschaft hiefurgedruckt. Actum
Brussel in Brabant am 29. tag octobris anno etc. 7qten.
Kateryne Cremers, wedeve
Wylen mester wihlem
von Woerms.
Or. Papier mit aufgedr. guten Petschaftsiegel.
 
Annotationen