Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Verein für Historische Waffenkunde [Hrsg.]
Zeitschrift für historische Waffen- und Kostümkunde: Organ des Vereins für Historische Waffenkunde — 3.1902-1905

DOI Heft:
Heft 8
DOI Artikel:
Wegeli, Rudolf: Inschriften auf mittelalterlichen Schwertklingen, [2]
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.37714#0240

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
<■» Vi.

Zeitschrift für historische Waffenkunde.

III. Band.

224

dasselbe mittels einer Punze eingeschlagen und
aus zwei halbkreisförmigen Bogen zusammengesetzt
ist. Die Gruppe erscheint ferner auf einem Torso
in der Berliner Zeughaussammlung.69)
Auch das O mit eingezeichnetem S ist nicht

jedoch ist die Übereinstimmung zwischen dem be-
schriebenen Schwerte aus der Peene und einer
Klinge mit späterer Fassung in der Armeria Real
in Madrid'0), welche neuerdings dem Cid zuge-
schrieben wird (Fig. 21).


selten. Aut einem Fundstücke aus dem Bielersee, I
aufbewahrt im Schweizerischen Landesmuseum in
Zürich (Nr. 1464), ist als Rest einer grösseren, ur-


(KÜ3 (© lü

p j? Id (2) jh
Fig. 20.
spriinglich eingelegten Inschrift nur noch kennt-
lich 0. Das Schwert stammt aus dem 13. Jahrhundert.
Etwas jünger ist ein Schwert im Germanischen
Nationalmuseum in Nürnberg mit der auf Fig. 20
verzeichneten Inschrift.

Einfacher ist die Form der Ranke bei einem
Schwerte im Märkischen Provinzialmuseum (IV, 149).
Hier tritt zudem ein anderes Motiv zum ersten
Male auf: die Zickzacklinie. Das abschliessende
Lilienornament zeigt mit den erwähnten Ranken-
abzweigungen eine gewisse Verwandtschaft. Das


Fig. 21.

4 GffCH>fHMp=| '
Fig. 22.
Motiv trägt nordischen Charakter. Ein ähnliches
Zickzackmuster findet sich in Gold (?), an einigen
Stellen auch in Silber eingelegt, auf einem Schwerte
in der Ermitage in Petersburg, gefunden in Polen
(B 609), einem Schwerte des Herrn von Neumann-


Fig. 23.

Die Ranke ist ein beliebtes Motiv für die Ver-
zierung der Schwertklingen. Wir haben sie schon
bei dem Schwerte von Yverdon als ornamentalen
Abschluss der symbolischen Darstellung gefunden.
Auch dort zweigen von der wellenförmig geschlängel-
ten Hauptlinie je drei Blättchen ab. Deutlicher

Cosel, Hauptmann im 2. Garderegiment zu Fuss
in Berlin und einem Torso im dortigen Zeughause.
70) Abgebildet in: La Armeria Real ou Collection des
Principal es pieces de la Galerie d’armes anciennes de Madrid.
Dessin de Mr. Gaspard Sensi, Texte de Mr. Achille Jubinal. Paris.
Tafel X, 2. Teil. Hier wird das Schwert Philipp II. zugeeignet.
Vgl. dagegen Catälogo historico-descriptivo, Seite 196—202
sowie Gelli, a. a. O. Tavola II, Nr. 44.

69) Siehe weiter unten.
 
Annotationen