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Verein für Historische Waffenkunde [Hrsg.]
Zeitschrift für historische Waffen- und Kostümkunde: Organ des Vereins für Historische Waffenkunde — 3.1902-1905

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Heft 9
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Pick, Behrendt: Der Dresdner Münzpallasch
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https://doi.org/10.11588/diglit.37714#0267

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9. Heft.

Zeitschrift für historische Waffenkunde.

251

3. COS ITER ET TER DESIG Priestergeräte.
— [Vs. Kopf des Octavianus.]
Denar des Octavianus (37/36 v, Chr.), Bab. 2, 59, 140.
4. TER oben [PAVLLVS unten ab geschnitten].
L. Aemilius Paullus, der Sieger vonPydna (168v.Chr.),
vor einer Trophäe stehend; ihm gegenüber auf der
anderen Seite der besiegte makedonische König Perseus
und seine beiden Söhne mit auf dem Rücken gebundenen
Händen. — [Vs. Brustbild der Concordia.]
Denar des Paullus Aemilius Lepidus (um 54 v. Chr.),
Bab. 1, 122, 10.
5. Nackter Reiter r. sprengend, in der erhobenen
Rechten den Speer; die Beizeichen sind nicht erkennbar.
— [Rs. Taras auf dem Delphin.]
Silberstater der Stadt Tarent in Calabrien aus dem
IV. Jahrh. v. Chr. Genauere Bestimmung ist nicht
möglich, weil die Beizeichen im Felde der Münze un-
deutlich sind. Es giebt unzählige verschiedene Reiter-
darstellungen von Tarent, die in einer besonderen Arbeit
von Arthur J. Evans (the „horseman“ ofTarentum, London
1889) behandelt worden sind. Zwei weitere Stater von
Tarent am Pallasch s. unten II B 13 (Rückseite) und
III B 6 (Vorderseite).
6. TI. SEMPRON . GRACCVS III VIR Feld-
zeichen, Legionsadler, Pflug. — [Vs. Kopf des
Octavianus.]
Denar des Ti. Sempronius Gracchus unter Octavianus
(um 37 v. Chr.), Bab. 2, 433, 13.
7. BASIAEPIE ATIJIMAXOT Pallas 1. sitzend,
auf der vorgestreckten Rechten eine kleine Siegesgöttin,
den 1. Arm auf den Schild gestützt; im Felde vor ihr
eine Trophäe (?), am Rande 1. der Buchstabe 77, im Ab-
schnitt eine Mondsichel. — [Vs. Kopf Alexanders des
Grossen, wie II A 7.]
Lysimachos-Tetradraehmon von derselben Art wie
das an der Vorderseite. Es giebt ähnliche Stücke aus
falschem Stempel, das vorliegende scheint aber echt zu
sein. Eine Rückseite mit denselben Beizeichen findet
sich in dem Werk von L. Müller, Die Münzen des
thrakischen Königs Lysimachos (Kopenhagen 1858), unter
Nr. 289; der Prägeort ist unsicher.
8. FELIX Sulla auf einer Estrade 1. sitzend, vor
ihm König Bocchus von Mauretanien r. knieencl und
einen Ölzweig überreichend, neben Sulla am Boden
Jugurtha mit auf den Rücken gebundenen Händen 1.
knieend. — [Vs. Br. der Diana.]
Denar des Faustus Cornelius Sulla, Sohnes des
Diktators (53 v. Chr.), Bab. 1, 421, 59.
9. Q. THERM. M. F. (TH und MF verbunden).
Zw-ei kämpfende Krieger, zwischen ihnen ein Ge-
fallener. — [Vs. Kopf des Mars, wie II A 12.]
Denar des Q. Minucius Thermus (um 90 v. Chr.),
Bab. 2, 235, 19.
10. IMPER. ITERVM Opferkanne und Augur-
stab zwischen zwei Trophäen. — [Vs. Kopf der Venus
und stehender Cupido.]
Denar des L. Cornelius Sulla (87 v. Chr.), Bab. 1,
406, 29.
11. Victoria mit Kranz und Palmzweig 1. stehend,
das Ganze von einem Lorbeerkranz umgeben. -— [Vs.
Kopf des Antonius.]
Denar des M. Antonius (31 v. Chr.), Bab. 1, 205, 147.

12. M. SER Gl SIL VS Q Reiter im Galopp I, in
der erhobenen Linken das Schwert, dahinter ein Kopf.
— [Vs. Kopf der Roma.]
Denar des Quaestors M. Sergius Silus (um 104 v. Chr.),
Bab. 2, 442.
13. TAPAS Taras, der mythische Stadtgründer
von Tarent, auf einem Delphin 1. reitend, die Rechte
vorgestreckt, im 1. Arm den Spinnrocken; unten ein
Schiffsvorderteil. — [Rs. Reiter, ähnlich II B 5.]
Silberstater von Tarent wie oben II B 5; ähnliche
Stücke im Katalog des Berliner Münzkabinetts S. 246,
123 ff.
III. Der Griffbügel.
Der Griffbügel ist auf jeder Seite mit sechs Münzen
besetzt, und zwar mit je fünf römischen Denaren und
am Ende mit einer grösseren Münze von Tarent. Ich
beschreibe beide Seiten von oben nach unten, die Münzen
der Vorderseite also von links nach rechts, die der Rück-
seite von rechts nach links.
A. Vorderseite.
1. TAPAS Kopf der Demeter (oder der Perse-
phone) mit Stephane und durchsichtigem Schleier, Ohr-
gehänge und Perlenhalsband r., vor dem Kinn ein kleiner
Delphin.
Silbermünzen von Tarent mit diesem schönen Kopf
sind unbekannt; dagegen findet er sich auf Goldmünzen,
die um 340 v. Chr. geprägt sind. Auf der Rückseite
ist entweder der sitzende Poseidon mit dem kleinen Taras
spielend dargestellt oder der Reiter; so z. B. Berliner
Katalog S. 224, 1 bezw. 2 und 3, vgl. auch Evans a. a. O,
Seite 66 ff. Da die Münze am Pallasch nicht aus einem
falschen Stempel ist, dürfte sie also ein silberner Abguss
eines echten Goldstaters sein.
2. L, PORCI LICI Kopf der Roma mit geflügeltem
Helm r., dahinter das Wertzeichen X (= 10). — [Rs.
Ein Gallier im Zweigespann.]
Denar des L. Porcius Licinus (um 92 v. Chr.), Bab.
2, 373) 8.
3. Kopf des Liber (Bacchus) mit Epheukranz r.,
dahinter der Thyrsus. — [Rs. Kopf der Libera, s. oben
II A 10.]
Denar des L. Cassius (um 79 v. Chr.), Bab. 1, 329, 6.
4. Kopf des Apollo mit Lorbeerkranz r. (die Schrift
PANSA ist fortgefallen). — [Rs. Minerva im Viergespann.]
Denar des C. Vibius Pansa (um 90 v. Chr.), Bab.
2, 539) 2.
5. ANCVS Kopf des Königs Ancus Marcius mit
Diadem r. — [Rs. Reiterstatue des Marcius Rex auf den
Bögen der Aqua Marcia.]
Denar des Q. Marcius Philippus (um 60 v. Chr.),
Bab. 2, 197, 28.
6. Kopf eines Gailiers r., dahinter Schild. — [Rs.
Gallischer Wagenkämpfer.]
Denar des L. Hostilius Saserna (unter Caesar,
46 v. Chr.), Bab. 1, 552, 2.
B. Rückseite. (Reihenfolge der Beschreibungen
von rechts nach links.)
1. Nackter Reiter, in der erhobenen Rechten einen
Speer, in der Linken den Schild und noch zwei Speere,
r. sprengend, unten die Buchstaben SA. — [Rs. Taras
auf dem Delphin.]
 
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