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Verein für Historische Waffenkunde [Editor]
Zeitschrift für historische Waffen- und Kostümkunde: Organ des Vereins für Historische Waffenkunde — 3.1902-1905

DOI issue:
Heft 11
DOI article:
Thierbach, Moritz: Über die Entwicklung des Steinschlosses
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https://doi.org/10.11588/diglit.37714#0322

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Zeitschrift für historische Waffenkunde.

III. Band.

306

geladenem Gewehre und aufgeschütteter Pfanne
den Hahn niederzulegen, ohne dass das Zündpulver
geschädigt werden kann. Die nächste Verbesserung
bestand zunächst in der Vereinigung des Schlag-
flächenteiles mit dem Pfanndeckel zur Batterie.
Allerdings musste dann bei geschlossener Pfanne
und geladenem Gewehre der Hahn gespannt ge-
führt werden, was meist durch Anbringung einer

der Spannrast, aus dem Schlossbleche hervortritt.
Dieser Zapfen hat eine dem abgeflachten Fusse
des Plahnes entsprechende Einteilung, in welche
als Ruhrast dieser einspringt. Durch diese Ein-
teilung wurde der Hahn festgehalten, so dass er
auch beim Anziehen des Abzuges nicht nieder-
schlagen konnte; der Hahn musste vielmehr zu diesem
Zwecke weiter gespannt werden.





Fig. 1 a u. b.

Sicherung umgangen wurde. Endlich brachte man
eine zweite Rast, die Ruhrast, für den Hahn an,
welche es gestattete, die Pfanne auch bei gelade-
nem Gewehre geschlossen zu erhalten. Fig. 3 zeigt
ein solches Schloss von aussen und innen, das sich
an einem Gewehre im historischen Museum zu
Dresden befindet, welches nach dem Inventare am

Das spanische Schnappschloss hat ausser
der Flerstellung eines feuerschlagenden Schlos-
ses keinen Einfluss auf die Weiterentwicklung zum
Steinschlosse gehabt. Die Einrichtung des Schlos-
ses blieb nach der obigen letzten Verbesserung fast
die gleiche. Spanien handelte hauptsächlich nach
Afrika und dem Orient, wozu kam, dass schon im


2. September 1686 bei der Belagerung von Ofen
erbeutet und vom Kammerjunker und Oberhof-
meister von Brockhausen verehrt worden.
Bei diesem Schlosse befindet sich die flache
Spannrast an der Stangenfeder und wird
von dieser durch das Schlossblech gedrückt.
Mit der Stange beweglich verbunden ist ein
runder Zapfen, der ebenfalls, und zwar unterhalb

Altertum seine Eisenindustrie, besonders was die
Waffen anbelangt, im hohen Ansehen stand. Die
im historischen Museum zu Dresden vorhandenen Ge-
wehre dieser Art sind fast sämtlich Beutewaffen aus
den Türkenkriegen vom Ende des 17. Jahrhunderts.
Nur einmal kam ein solches Schloss an dem öster-
reichischen Projektgewehr vom Jahre 1775 vor.
Die weitere Entwicklung zum Steinschloss
 
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