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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 2.1886-1887

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Donner von Richter, Otto: Die Steinle-Ausstellung im Städel'schen Institut zu Frankfurt a. M.
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https://doi.org/10.11588/diglit.9417#0203

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§53


Aus Vrrnkaiws „Romnnxrn vom Rosrnkran;." von Ld. von Steinle
Oie Steinle-Ausstellung im Städel'schen Institut zu Srankfurt a. M.
Von Vlko Donnrr- von Richkrr

/ik^ine Feier von tiefer Bedentung war es, welche am
12. Jannar eine große Anzahl eingeladener Ver-
ehrer der Kunst in den Galerie-Ranmen des Städel'schen
Jnstitutes versammelte. Die gegenwärtige, durch den Ein-
trikt von drei neuen Mitgliedern dnrchans umgestaltete
Administration des Stüdel'schen Jnstitntes hatte sich die
schöne Anfgabe gestellt, dem dahingegangenen Meister
Ednard von Steinle, welcher vom Jahre 1850 an
bis zu seinem am 18. September 1886 in Frankfnrt er-
folgten Tode als Professor der Historienmalerei an dem
Jnstitute mit unermüdlicher Treue gewirkt hatte, in dank-
barer Anerkennung die verdiente Ehre zu erweisen, indem
sie der Gegenwart dnrch die Vereinigung einer möglichst
großen ihr erreichbaren Anzahl seiner Werke ein deutliches
Bild von dem hohen Genius, von der erstaunlichen schöpfe-
rischen Kraft dieses Künstlers geben wollte.
Die „Kunst für Alle" hat im vierten Heft dieses Jahr-
ganges eine das Wesen Steinles und seine Stellung zn
der vorherrschenden Kunstübung der Gegenwart so markig
charakterisierende Schilderung gegeben, daß derselben kaum
noch etwas hinzuznfügen sein dürfte; wohl aber kann die
Dio Runst ^ür Alle II.

Besprechung der ausgestellten Werke noch zu einer er-
wünschten Vervollständignng des in Schrift und Bild in
jener Arbeit bereits Gegebenen beitragen.
Die ausgestellten Kartons sind in dem Kataloge mit
55 Nummern vertreten, die Zeichnungen mit 155, die
Aquarelle mit 107 und die Olgemälde niit 27, zusammen
466 Nummern. Hierbei ist jedoch zu bemerken, daß dic
große Anzahl der koloriecten Kartons für den Franksurter
Dom unter einer einzigen Nummer begrissen ist.
Es ist bei diesem eigengearteten Künstlerleben, welches
in Bezug auf äußere Erlebnisse —- sosern nicht in einer
zahlreichen Familie Freudiges und Schmerzliches unab-
weisbar Zeitabschnitte markiert — einen sehr gleichmäßigen
Verlauf nahm, von großem Jnteresse zu beobachten, wic
Steinle von dem Anfange seiner selbstündigen Künstler-
laufbahn, die er schon 1828 in seinem 18. Lebensjahrc
mit seiner Reise nach Rom begann, bis zu seinem
Lebensende unwandelbar in der gleichen Richtung, in der
gleichen Auffassungsweise von Kunst und Natur und deren
Beziehungen zu einander verharrt hat, wie er nie von
der eingeschlagenen Bahn abwich nnd wie er sich dadurch
ro
 
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