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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 14.1922

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Heft 17
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Die Zeit und der Markt
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https://doi.org/10.11588/diglit.33342#0765

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Sammlungen — Äusftellungen — Neue Bücher

von Georg Kolbe Cänzer undNajade in erfter
Linie zu nennen, daneben eine Madonna in
Fjolz und ein paar Kaften in Bronze von dem
Berliner Scheibe. Kleinere Arbeiten wurden
ferner erworben von Märtel Sd)wid)tenberg
und ihrem Gatten KI. R. Fjutl) und endlich noch
ein Aquarell von Partikel. Es ift in jedem
Falle böd)ft erfreulid), aus diefer Uatfache zu
entnehmen, wie gerade in Amerika das Intereffe
für die junge deutfcbe Kunft täglich zunimmt, n.
3ürid)
Die 3ürid)er Kunftgefellfchaft hat kürzlich
über das Jahr 1921 in einer Sonderveröffent-
lichung Beridjt erftattet, der die folgenden wich-
tigen Catfachen zu entnehmen pnd. Soweit es
pd) um das Vereinsleben der Gefellfchaft handelt,
fcbeinen die durch die Umftände verurfachten
Schwierigkeiten im Fjinblick auf die Verringerung
der Mitgliederzahl und die Änfpannung der
Mittel noch immer nicht reftlos behoben zu fein,
obwohl der pädtifche Beitrag von 5000 auf 15000
und derjenige für den Sammlungsfond von 2000
auf 5000 Frcs. erhöht wurde. Aber wichtiger als
diefe mehr lokal interefperenden Mitteilungen
pnd die Catfachen, die die eigentliche Sammlung
des 3üricher Kunfthaufes berühren. Danach hat
der 3uwacbs der Sammlungsbeftände im Be-
richtsjahr 13 Gemälde, 1 Skulptur, 51 3eich~
nungen und Aquarelle und 101 grapbifcbe Blätter
betragen. Für Ankäufe wurden Fr. 4687.— aus-
gegeben. Die eigenen Erwerbungen umfaffen
2 Gemälde „Kompoption“ von KI. Gimmi und
„Quittenßilleben“ von Johann v.Ufcharner, 4 3ei<h-
nungen von Job. Rudolf Fjuber, Felix Meyer,
Cbeopbile Steinlen, Eduard Stiefel, einen aqua-
rellierten Plakatentwurf von Adolf Scbnyder,
40 grapbifcbe Blätter von Fjeinr. Appenzeller,
Karl Bickel, KarlFjofd), Fjermann Fjuber, Melchior
Meier, Fjeinr. Pfenninger, Gregor Rabinovitd),
Ernp Georg Rüegg, dazu die reich illuprierten
3 erften Bände der franzöpfcben Ausgabe der
Lavaterfchen Pbypognomik von 1781, 1783, 1785.
Als Gefcbenk wurden 3 Ölgemälde von Johann
Georg 3>nimermann der Sammlung einverleibt,
ferner 2 Aquarelle von Cheodor Biffegger, 27 mit
Deckfarben illuminierte3eid)nungenfür einnatur-
wiffenfcbaftlicbes Klerk von Johann Felix Corrodi,
eine Federzeichnung von Max E. Fjaefeli, ein
Aquarell „Cefpner Motiv“ von Gregor Rabina-
vitd), eine Bildniszeichnung von Johann Cafpar
Scbinz, eine Gouache in der Art von Ludwig
Vogel, eine Bleiftiftzeicbnung zur Radierung
„Fuhrwerk“ von Albert Klelti und 9 Aquarelle
von Johann Georg 3immermann, dazu eine Reihe
grapbifcber Blätter.
Das wicbtigfte Ereignis des vergangenen Jahres
war die auch an diefer Stelle eingehend ge-
würdigte Auspellung von Gemälden und Skulp-
turen des ausgehenden 15. und beginnenden
16. Jahrhunderts aus der Schweiz und den an-

grenzenden Gebieten, die durch die weitgehende
Beteiligung der wicbtigften Sammler und Mufeen
eine Veranftaltung von böcbftem internationalen
Rang gewefen ip. Im einzelnen gibt ein be-
fonderes Kapitel des Jahresberichts über die
Reihe der Äusftellungen Auskunft. n.
Äusftellungen
Berlin
Die Staatliche Bildpelle wird in ihrem
Auspeilungsraum, Klilbelmpraße 69, in den kom-
menden Monaten die Architektur und Plaftik
unferer größten deutfcben Dome Bamberg, Naum-
burg und Magdeburg vorführen. Die eigenen
Aufnahmen der Bildftelle felbft werden ergänzt
durch Tolche des Vereins für Kunßwipenfcbaft
und des kunßbißorifcben Seminars der Univer-
ptät Marburg (Prof. Fjamann), fo daß ein reich-
haltiges und größtenteils noch unbekanntes
Material zu erwarten ip. Bis Ende diefes
Monats werden zunäcbp Aufnahmen vom Bam-
berger Dom gezeigt.
Brügge
Gelegentlich des in Brügge tagenden dritten
Kongreffes für moderne Kunft fand im kleinen
Orgelfaale eine Äusftellung moderner Malerei,
Plaftik und Architekturwerke patt. Das Vorwort
des Katalogs, gefcbrieben von dem Maler Jofef
Peeters, weift auf den nahen 3ufammenhang
hin, den heute Malerei und Architektur wieder
anftreben. Die ausgepellten Bilder gehören zu-
meift der konpruktiv- abftrakten Richtung an.
Maes erweift pcb in der Beherrfchung feiner
kompoptorifdben Kraft als der Reifpe. Socvra-
neky feffelt durch farbige Verfeinerungen, Peeters
durch das Ungeftüm feines Cemperaments. Unter
den jungen Architekten, die in Belgien übrigens
ganz auf eigenen Füßen fteben, da der amtliche
Unterricht pch immer noch um die Schemen der
Gotik und Renaipance bewegt, ragt Fjuil Fjofte
als der bewußteße Neuerer hervor. Fjoeben war
mit Grundrißen zu feinem preisgekrönten Aus-
breitungsplan der Gemeinde Molenbeek ver-
treten. Paun und Fjarteoeld fandten Modelle
zu Betonhäufern, vonOfteghemfolche zu Arbeiter-
wohnungen aus Stampfbeton. F).
Neue Büd)er
Kleine Änzeigen
Entwicklungsgeschichte des Stils. Von
Robert West
Im Fjyperion-Verlag, München, ift kürzlich
der erfte Keil diefer im ganzen auf ad)t Bände
berechneten Stilgefd)id)te erfd)ienen, der in vier
in pd) gefchloßenen, vorzüglich gedruckten
und jeweils von 24 Bildtafeln unterßüßten Bän-
den handlichen Formates die Klaffifche Kunft

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