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Heidelberger Zeitung — 1866 (Juli bis Dezember)

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Nr. 257-282 November
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https://doi.org/10.11588/diglit.2833#0445

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ScilageHeidclbergtr Ieilung.

237 Doiinerstag, den 1. November 18«6.

Deutschland

Karlsruhe, 2b. Ocrbr. Bericht der Budget-
co min > jj»on zu drm Gcsetzemwttri üder die Erhebuilg

men des orüeilltichcn-^tdgeis mil^ruild 816.000 il. be-
lrijft, so gtaubt die großy. Regierung seldst, ouselden
nach neueren Erhebungen nur npch zu elwa 705.000 ft.,
also uni 113.000 fl. geringer anschlagen zu >olle».
Uedcrdles häll Jure Commissioll für nicht unwahrjchein-
lich, daß d.e Eluilah.men, wenu sie auch bci eiiizetmn
Veiwallungszwer>eil die Budgelsätze nichl erieichen ,oll-
ten, doch im Gauzeil mchi unler dem Borauschlag dleiben
dürften. JedenfaUS glauven wir, baß, wenn kcine neuen
krlegerischen Swiungen kommen, die AusfäUe weuig-
slens nicht in oem jetzl von dcr großh. Regierung an-
geuommeneil Mage ciiilrekcn wcrdcn. Die Minderein-

ringen Lhelle itzren Gruno oarin, daß vor und wädreuo
des KriegeS.wegeu Veischlechlerung der Preise mii dem
Schlai,en^vou Nntzhvlz zuiückgehalten wuroe. Wcnn

preise wieder hersielli, so kaun durch nachlräglicheS ^)la-
gen von Nutzholz, welcheö im Jahr 1866 weniger, als
eS der Wirkhschafisplan erlaubte, i.efälll wuroe, der Ein-
nahmeauöfall deS Jahres 1866 doch wieoer theilwcise
auSgeg^ichen w^o^n. ^ ^

überall, in der VorauSberechnuilg der Einnahmen im
ordentlichen Budget äußerst vorsichtig zu Werke ge-
gangen lst.

Jahr ^863^2!848^38^fll. ^I864''2"lb.626^1^^1865
2,760.7b4 fl., also in den drei letzlen Jahren 8,32b,3l3 fl.,
^der ^urchfchnstlti^ im^ Jahr ^,775.^106 fl. ^ieser

Jn Bezic^ung auf die AuSgaben unterlicgt eS^feruer
be^eu^lenden^ Credi^hmi 3,469.80^ fl.^^^e>öffnet h at^,

gen in vollem Belrage statlfindeil sollte», so wäre den-
noch nach Ansicht Jhrer Commission ohne Steuerer-
h^ hmlg ^ ^^eick^e^^^^

durch Mindereinnahnre und McbrauSgaben cnlstehende
Aussall beträgt. wie oben bemerkt, 517,767 fl.
818,422 fl. ^ 1.336,189 fl. - ^ m l d

sür die laufende Bildgetperiode bestimmt lst.

Nach Art. 6 dessclben Gesetzes ist der BelrirbSfond
dcr SlaatSvcrwallung durch Einnabmeüberschüsse der
Vorjahre angewachsen gewesen auf 9,268.958 fl- 56 kr.
Nach Adzug deS zur Deckung deS RestbedürsnisfeS deS
sebr reichlich bemessenen anßeroidenrlichen BudgclS be-
stimmicn Beilrags von 1.251,384 fl. -verbleiden noch
8.017.574 fl. 56 kr. Hievon wurden nach Art. 5 deS
Gesetzes vom 2l. April 1866 zür Erböbung dcS Pa-
piergeldeinlösnngSfondS bestimmt 500.000 fl., serner
dnrch das Finanrgesetz Art. 6. als fü die gegenwärlige I
Budgetperiode ersoroerlicher BetriebSfond, 3.883.100 fl.,
zusammen 4.383,100 fi. Der Rest mit 3,634.474 fl. !

b des FlnanzgesctzeS vorgesehenen Reservefono für
künflige Jahre mil 3.634,474 fl. 56 kr. erhöhen auf
den Betrag von 5,055,990 fl. 56 kr.. wenn dre Nech-

Regieriing den in Folge der Kriegsereiguisse eingm«e-
nen Ausfall zu 1,336.188 sl. 40 kr. ES würoen also
inriiierhin, auch wenn allc Bcfülchtungen dc^üglich der

die Vcnnehrung desselben im Lauf dieser EtatSperiode,
wclche ohne die krlegcrischen Ereignisse deS JahrcS 1866
s^cher^ e^ii g e^rett^ ^^^^ ^^ ^v^elm^ nur

entsprechende Summc erhöhen werden.

Aber auch dieser Belrag von 945.000 fl. findet seine
AuSgleichung^wieder dadurch, wenn^nach dem Antrag

Beirag durch Ersparungen des ordenllichen Militär- ^
Budg^iS aufgebracht wird. Die^ übrige für Amchafiung

auf dics^em Landkage 'bewilligt werden scllle, doch nur
zum kleinsten Theil in dieser Budgelperiode zur Ver-
wendung kommen können.

Die großh. Regierung hat, da fie zu Forderung
eines SteuerzuschlagS sich entschloffen. auf einen andein
Standpunkl der Anschauung sich gestelll als Jhre Com-
niission. ^Jn der gemeinschafilich gepflogenen Beralhuiig.

eine gewisse Opferlviüigkeit zeigen solle, daß auch in
ungünstigeu Zeiten die seit lange üblichen Funklioflen

köune, gegründet hat, nur daun täuschen köiinten, wenn
im künftigeu Jahr der polilische H'orizonl sich abermalö
^it^kriege^^ Wockeil üdcrziehen ^ w^roe.^^Aul die

Karlsi uhe. (Schluv drr Rrde de» Hrn.
SlaatSmiMcr Malhy aus dlm Hauptblalt.)

Abcr auch dcr Budgelcomu>iis>on slehl drr
Glaube a» ihrc Aussühru»l>cn nicht srlscnsrst;
stc stklll sich doher aus din Boden dir Rigie-
r»ng, sic will anuchmi», winu auch »ichl zu-
gibcn, daß dic Aussallc an den Eiunahmiu i»
dcm von d.r RcgieruUg angcnommencn Um-
fang -inlrcte»; sic vcrsucht cS aber nachzu-
wcise», dah sclbst in dicjem Falle — abgeiehen
von der Vcrmindcrung der Aciiven dcr Amor-
tijalionSkasse um 10,100,000 fl. — daS Gleich-
gewicht der Eiunahme» und AuSgabcn auch
ohne Steucrzuschlag so hergestelll !-i, ivie man
cS in ciner so uugnnltigen Periode von einem
geordncien StaalShauShalt nur immcr verla»-
ge» könne.

Sehr gcrne würdc ich diesen Satz accepliren;
allei» ich bedaurc, iagen z» müsscn, daß die
verchrliche Budgelcommiision mit ihrem Ver-
such, siese» Satz zu beweisen, »ichl glückiich
gewesen ist, uno ich bitte hier um Jhre volle
Ausmcrksamkeit, da -S stch hierdei »jcht allei»
 
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