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Heidelberger Zeitung (60) — 1918 (Juli bis Dezember)

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Fernsprecher Nr. 82

Heidelberger Zeitung

Nr. 152

Nr. 13

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als rn SulLnitschianL. z. B.
SüddeüstshlanL üllgcmsin ge- j


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trägt in Baden bis jetzt etwa
oncn Mark.
* Zer Badische Btinderwereiir
18. Rechrnschaftsberfcht für das

»ei. Landwirtschaftskammer und Militärbehörden,
' und mit Levateitder Stimme auch die Nachbarge-
meinden vertreten, damit diele ihre Ernährungs-
politik mit der der Stadt in llebereinstimmung
- halten können. Von besonderer Wichtigkeit dabei
s ist ein Arbsitnehmerausschuß, dem 60 Arbeitneh-
mer und Gewerksthaftscheamt e aller Richtungen an-
gehören, dem monatlich einmal Gelegenheit zu
au-klärend wirkender Aussprache gegeben ist. Das
Kriegsernährunssamt ist mit einem Betriebskapi-
tal von 3 Mill. Mark ausgestattet, das die Stadt-
verordneten zu Kriegsbeginn bewilligten. Ein
gemischter Ausschutz aus Mamstratsmitgljed c rn
' und Stadtverordneten hat seine Zustimmung bei
größeren Ausschaffungen und finanziell stärkerer
Bindung der Stadt zu erteilen

Kunst und Wissenschaft.
> * Eine Erfindung zur Herstellung künstlichen
Gummis. Der finische Professor Ossiam Aschau
stellte einer Kopenhagener Meldung zufolge seine
Erfindung zur Herstellung künstlichen Gummis
Deutschland zur Verfügung. «
'> Wie entstand das Lied »Gloria Viktoria" Das
volkstümlichste oller Lieder, die untere Soldaten
singen, Ilhlands ..Guter Kamerad" mit dem ange-
hängten langen Kehrreime „Gloria Viktoria", galt
bislang als Schöpfung des Volkes, -der -Soldaten
selbst. Es ist 'viel über diese Frage gestritten! und
geschrieben worben, jetzt aber teilt ein ungenann-
ter Mitarbeiter der „Zeitschrift für den Deutschen
. Unterricht" den wahren Sachverhalt mit Danach
ist das Gloria Viktoria die Schöpf na eines Ein-
zelnen, des noch heute lebenden beliebten Berliner
Koupletsängers Wilhelm Lindemann! Linde-
mann hat nach dem bekannten Muster gewisser
Ctudentenulke die sprunghaft wechselnden Zeilen
angMgt, das Ganze in Musik gesetzt, es 1888 —
also bereits vor zwei Zach.zehnten — zum rrsten
Male vorgetragen und im Jahre 1900 im Kaba-
rett-Verlage zu Karlsho st bei Köpenick drucken
lassen. Der Kehrreim lautet in seiner Fass; ng:
Gloria Viktoria — die Vöglein im Walde, die san-
gen so wunderschön — in der Heimat in der Hei-
mat, da Mts ein Wiedersehn —. und nun folgen
die Zeilen: „Hamburg ist ein schönes Städtchen —
Darinnen gibt es viele Mädchen — Za zum lieben,
aber heiraten nicht. — Ach es ist ja so schwer aus«

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einanderzugehen — Wenn die Hoffnung nicht wär
auf ein Wiedersehen." Uhlands Dichtung ist also
von einem Einzelnen zu Vortragszwecken verball-
hornt worden und sein Lied ist vom Volke aufge-
grisfen worden.
* SorialhygicnisKe Professuren? Auf Anregung
der Badischen Gesellschaft für soziale Hygiene hat-
der Petitionsausschutz Les badischen Landtag der
Negierung empfohlen, an den hygienischen Uni-
versitätsinstituten in Freiburg und Heidel-
berg sowie an der Hochschule in Karlsruhe
weitere sozialhygienische Einrichtun-
gen zu schaffen, LsziehungswEe entsprechende
Vorlesungen und Kurie zu veranstalten.
* Bon den Hochschulen. Die Regierung stellte
800 000 Mark für den Bau eines Instituts für an-
gewandte Physik und Mathematik in Göttingen in
Aussicht, Herr Krupp von Bohlen - Halbach stiftete
den Bauplatz.

Hannover, 3. Juli. Hier sind 30 Personen, dar-
unter mehrere Bäckermeister aus Hannover und
Linden wegen Brotkarten - Fälschung
verhaftet worden.
Höxter, 3. Juli. Wesen grvtzer Getreide-
schiabung-en wurde der Gelreidehändler Hoch-
heimer, Kommissär der Rsichsge-
treibest eile, verhaftet. Er ist Mitglied
der Handelskammer Bielefeld.
Haag. 2. Juli. Wie das Korrespondenzbüro
von maßgobsudevStell« erfährt, wird der Konvoi
nach Indien am kommenden Donnerstag aus-
laufen
Wien, 3. Juli. Der früher« Minister des Aeu-
hern, Graf Lzernin. ist gestern vom Kaiser
in längerer Privataudienz empfangen worden.
Konstantinopel. 2, Juli. Nach Eingang der
Provinzial-Zeichnungen beträgt nunmehr das Er-
gebnis der ersten inneren Anleihe insgesamt
1.4 Millionen türkische Pfund.

Aus dem Leserkreise
Fssiege-alärm uns Schulbesuch
Erlaube mir die Anfrage Sb es nicht möglich
wäre, nach nächtlichem Fliegeralarm mit den:
Schulunterricht erst morgens 10 Uhr zu beginnen,
denn es wird namentlich an die Kleinsten eine
große- Anforderung damit gestellt, früh um 8 Uhr
schon wieder munter in der Schule zu sitzen. Wie
gut wäre es. wenn sie sich noch durch 2 Stunden
Schlaf von der Aufregung der Nacht erholen könn-
ten: denn zweifellos ist ihre Leistungsfähigkeit
hierdurch auch geschwächt. Sind doch andere, von
Fliegern bedrohte Städte schon mit diesen Matz-
nahmen vorausgegangen, vielleicht wäre es mög-
lich, auch in Heidelberg eine solche zu tröffen. Ich
glaube damit einen Wunsch vieler AWtter auszu-
sprechen, die sehr dankbar dafür wären, wenn die
StadiMulbsHörde Heidelbergs eine Verbesserung
der Lage veranlaßt. Eine M utte r.

Theater und Musik
* Vom Darmstädter Hostheater. ' Auch
vierte Krlegsspielze.rt, vo>m 2. September 1917

«WM

Hockenheim, 2. IM. Nach kurzem Wortwechsel
versetzte der 18jahrigs Fabrikarbeiter I. Alten-
borger dem gleichaltrigen Paul Schneckenbecher ei-
nen lebensgefährlichen Stich in die Brust. Der
Täter wurde verhaftet.

WttmWheOs-riUel! hkchcktlh. IliNZ
Nm F. Juli 1918, morgens 7 Uhr.

Kleine KriegsnachrichLen
** Das Abzeichen der deutschen Klugzeuge ist,
wie aus Anlaß einer schweizerischen Falschmel-
dung mitgeteilt wird, seit einiger Zeit insofern
geändert worden, als die Seitenlinien der Bal-
ken des Kreuzes nicht mehr geschwungen
sind, sondern gradlinig geführt werden. Ver-
anlassung zu der Aendsrung des Abzeichens gab
die Beobachtung daß bei der früheren Form ein
sicheres Erkennen der deutschen Flugzeugs auf grö-
ßere Entfernungen sehr schwierig war und leicht zU-
Verwechslungen mit dem kreisförmigen Hoheits-
abzeichen der feindlichen Flugzeugs führte.
* Großpapa Hindenburg. Die Geburt eines
gesunden, in Lüneburg zur Welt gekommenen
Töchterchens zeigen, laut Rat. Zts. »in dankbarer
Freude" an: Christian von Peutz. Rittmeister und
Adjutant, und Annemarie von Pentz geborene von'
Hindenburg". — Rittmeister v. Pentz, damals'
Oberleutnant im Drasoner-Regt. Nr. 16, dessen
Garnison Lüneburg ist. v-sr>mählte fick am 21. No»
ve.mher 1912 zu Hannover mit dem am 19. Novem-
ber 1891 zu Berlin geborenen Fräulein Anne-
marie von B-enecksndo-rff und von Hindenburg, des
jüngeren der beiden Töchter des Feldmarschalls.
* Gesetzloser Zustand in Oesterreich. Mit denk
1. Juli ist Oesterreich in den gesetzlosen Zustand
getreten, da der einstweilige dreimonatige Staats
Haushaltsplan aSgelaufen ist. Die Regierungs-
vorlage über den neuen Staatshaushaltsplan W
drei Monate und die Kriegsforderungen ist de.iv
Vorstande des Reichsrats bereits zugegangen.

' KlsiderbeschaffrMg durch das Rote Kreuz. Das
Note Kreuz wird Liters von hei-mkebrenden Krie-
gern um Gewährung oder Verschaffung
bürgerlicher Kleidung ersucht. Es hat
bisher Manches dafür getan, denn niemand ver-
kennt. Latz die zu Hause gebliebenen Anzüge ins
Feld Gerückter oft inzwischen zu klein wurden oder
anderweit in der Familie verbraucht sino auch
Nicht, Latz außer dem militärisch belassenen Marsch-
anzug fncbst Stieseln und Unterzeugs bürgerliche
Meldung nötig ist. Aber das Rote Krells kann sich
damit nunmehr im Groben nicht Massen, w. gen
bestehender anderer besonderer Einrichtungen. Be-
kanntlich sammelt die hiesige Kleidersam-
melstelle des Kommunalverbandes alle erlang-
baren getragenen Anzüge. Zwar mutz sie der
ReichsLekleildunlgsstelle einen Teil abliefern und
einen anderen für die Zeit des Friedensschlusses
«ufbcwabren. Ein Drittel sicht aber dort Len
heinsskähvenden Kriegern zur Verfügung. Nur
Krauchen sie dazu einen Bezugs- und einen Bcdürf-
tigkeitssschein: letzterer bestätigt, daß sie
wendigen Kleidungsstücke weder besitzen,
handelsüblichen Preisen sich beschaffen
Diese 'Scheine wecken vom Ortsausschuß
delberg-Stadt des Bad. Heimatdankes.
Zimmer 10 und in Len LanLvrten vom Bürger-
meister ausgestellt. Das Rots Kreuz übernimmt
-nur ausnahmsweise die Kosten, ganz
«der teilweise nämlich nur bei Kriegsbeschädigten
von großer Bedürftigkeit, und sein Zweigausfchutz
der KricigÄbösckMigtenf-ürsorge. ebenfalls Rathaus
Zimmer 10. erledigt diese Aufgaben im Rahmen
der zur Verfügung stehenden Mittel. Kür andere,
insbesondere auch aus der Gefangenschaft heimkeh-
renLe -Soldaten, für Mannschaften, die wegen ihres
Alters entlassen werden, sorgt die Heimatae-
meinde.
* Nh R. Bund deutsch-nationaler Studenten.
-Am Montag abend wurde in der Universität
die Ortsgruppe des Bundes deutsch-na-
tionaler Studenten gegründet. Die Be-
wegun-g geht von München aus und soll -sich an
allen Universitäten verbreiten. Sie ist ursprüng-
lich die Reaktion auf einen internationalen Stu-
dentenbunb in der Schweis und nicht zuletzt auf
die voMWsch-internationalen Bestrebungen, die
im letzten Wintersemester sich besonders an unserer
§ Universität, wenn auch erst bei Siner ganz kleinen
.Gruppe, bemerkbar machten. Der Bund dsutsch-
: nationaler Studenten steht jeder politischen Rich-
tung und Betätigung fern, er will Mitglieder von
der äußersten Rechten bis zur äußersten Linken ver-
, «inen, um das deutsche NationalgsMl unter der
akademischen Jugend wach zu halten, wo es not
' ßnt. zu wecken und aus den zur politischen Betäti-
gung noch nicht reifen Studenten deutsche Staats-
Wrger zu erziehen. Vorträge von bedeutenden
Persönlichkeiten sollen in das politische Leben
«tnen Einblick verschaffen. — Herr cand. jur. Metz-
ler leitete die Versammlung, bei der Herr cand.
,phil. GeratHewohl aus München die Ziels
'des Bundes erläuterte und Herr cand. jur. Hei-
' nemann speziell über die hier zu begründende
- Ortsgruppe referierte. Einer kleinen Grupps Pa-
' Misten, die der Gründung widersprechen wollten,
wurde klar gemacht, daß auch Pazifisten in den
Bund ausgenommen wecken können, sofern sie nicht
international gesinnt sind, sondern Leutsch-natio-
ual. Der Bund konnte gleich am ersten Abend mit
118 Mitgliedern ins Leben treten.

Verantwortlich für den gesamten TextteH
KurtFiicker.
für den Anzeigenteil Hermann Beyer! G.
Rotationsdruck und Verlag
Theodor Berkenbusch, sämtl. in HeidslbsM

Die amerikanische Karte
Vern, 3. Juli. Im Le Populaire äußert sich
Pressemans in einem stark zensierten Artikel
über die Frage nach den E ff ek t i vbe st ä n deN
und der sagen, amerikanischen Karte. Die Alliier-
ten hätten gleichviel Truppen auf der Westfront
wie dis Mittelmächte. Dies könnte uns, so sagt ex,
über das Schicksal von Paris beruhigen, wenn ein-
zig die Tapferkeit der Soldaten der ausschlagge-
bende Faktor wäre. Aber ss spielen anders Fak-
toren mit, die für uns sehr ungünstig sind, über die
wir uns jedoch nicht aussvrechen dürfen. Frank-,
reich hat genug geblutet. Wir müssen jetzt die ame-
rikanische Karte aussvielen. Wir werden gewinnen
oder verlieren, je nachdem wir sie zu gebrauchen
wissen. Gehen wir vorsichtig damit um. drnn Lis
Entente könnte militärisch geschlagen werden, be-
vor die versprochene Aushilfe sich verwirklichte.
Dannn wären alle unsere Trümpfe nutzlos gewesen.
Deshalb mutz die amerikanische Karte zunächst auf
diplomatischem Gebiet gespielt werden: so kann
man vielleicht Menschenleben retten."

Heidelberger Gedenktage. 3. Juli 1909.
öffnungssitzung der Heidelberger Akademie
Wissenschaften,- Stiftung Heinrich Lanz, in
Wesenheit des Grotzherzoss.
. *' Das Ergebnis Zer Ludendorff-Gpeade
zwei Milli

Evangelische Gemeinde.
Wochengottesdierrst.
Providsnzkirchsr Mittwoch abend 8 Uhr Kriegsan
dacht, Stadtpfarrer Maas.
CtzristitSkieche r Mittwoch abend 8 Uhr KriegSan-
Lacht, Stadtpfarrer Weiß.
Vcrgkirche: Donnerstag abend 8 Uhr KriegSandacht
JohiNN'.cskircke: Mittwoch abd. H'e9 Uhr Kriegsan-
dacht, Pfarrer Haustein.
Diakonisseuhauskapcllr: Mittwoch nachm. 3 Uhr
Franengebetstunde. Donnerstag abend 8-stUhü
Kriegsandacht. Stadtmiss. Pramschiefer.

Bern, 3. Juli. Die spanische Krankheit ist jetzt
auch hier und in einigen anderen Schweiz«»
Orten aufgetreten. -
Em tschscho-flowakischer Antrag
Wien, 3. Juli. Für die erste Sitzung dos öfter«
reichrschen Reichsrates haben die Tschechen und
Slowaken einen gemeinsamen Antrag eingebracht,
der Lis Umwandlung Oesterreichs in einen Bun-
desstaat und die Wiederherstellung des tschechischen
Königreichs fordert.

Mittiroch, dsn '. Juli 1918

die
_ _ .. .. bis
18. Juni 1918. bot trotz aller Schwierigkeiten in
Oper und Schauspiel sine Reihe interessanter
Vorstellungen, darunter „Mona Lisa" von Schil-
lings. „Genestus" von Weingartner, „Salome'
von Strauß. Das Schausspiel brachte unter zwölf
N-euMten Ibsens „Peer Gynt". Hauptmanns
„Und Pippa tanzt," u. „Michael Kramer," StrinL-
beres „Ostern" und „Rausch", „Agnes Bernau«"
von Hebbel und Hermann Bahrs uraufgefitzrtes
Lustspiel -Der Augenblick". ZiyMchs Veranstal-
tungen fanden statt mit Werken von Schiller, Grill-
parzer, Hebbel und Hauptmann. Zn der Oper er-
schien „Martha' zum ISO., „Troubadour" zum 125..
„Der fliegende Holländer" zum 100. Male. Die
Ho-smusikkonzerte brachten unter Weingartner als
Hccuptprogrammnummer Brahms - Symphonien,
ferner Werke von Liszt, Berlio,Mahler. Wein-
gartner, Strauß, Tschaikowsky, und schließlich eine
zweimalige Aufführung von Beethovens Neunter
Symphonie. Als Gastdirigenten erschienen Mar
von Schillings, Arthur Nikisch und Paul v.
Klenau. Unter Klcnaus Leitung fand ein nor-
disches Konzert statt. Volks- und Garnisonsvor-
stellungen wurden 53. Sondervorstellungen 23 ge-
geben. unter letzteren 13 für die lriegsbeschaftigte
Arbeiterschaft.

Niederschlag — mm
Mittelwerte von gestern:
Temperatur 18,9
Dunstdruck — mm
Nelcn-ve Feuchtigkeit —

Wüs'erstände am 3. Juli 1918:
Heidelberg: 1,18 m, Heilbronn: 0,88 m und in
Neckarsteinach: 0,67 m

Aus LLadL uns UmgeMls
Hirrterbliedeue verstorbener Soldaten
Wie milgeteilt wird, ist die Regelung der Ver-
sorgung Hn>rerbll0iwuer der rin Lauf« des Krie-
ges verstorbener Soldaten folgende: Die Witwe
cto.es zum Feldheer gerrörtsen Soldaten hat
Anspiua; aus K r teg sw i rwenseld, wä-hrcno
die Witwe eines zum Beiatzungsheer gehö-
rigen Soldav.n reine Ansprüche hat. Hat
sich der Verstorbene in besonders gefärhrdeter
Dienststellung befunden, so kann trotzdem eine
rl-nterstüßung in gleicher Höhe bewilligt wecken.

LstzLs DrahthsrichtZ
Des Kaiser an die Presse
München, 3. Juli. Auf Las Huld'guugstele-
gramm von der Jubelfeier der Pensionsanstalt
deutscher Journalisten und Schriftsteller an den
Kaiser traf aus dem Großen Hauptquartier
folgende Antwort ein:
.Meine Majestät der Kaiser und König lassen Leu
TeAnehdmern an der Wjahrisen Jubelfeier der
Pensionscmstalt Deutscher Journalisten ».Schrift-
steller für den Huldisungsgrutz vielmals danken
und der Pensionsanstalt weiteres segensreiches
Wirken wünschen. Seine Majestät gedenkt gem
der verdienstvollen Mitarbeit des deutschen Schrift-
tums an der Erhaltung und Kräftigung des uner-
schütterlichen Siegeswillens und des zuversichtlichen
Glartbsns an den glücklichen Ausgang unserer -ge-
rechten Sache im Kampfe für Leben und Freiheit
des deutschen Vaterlandes.
Aus Allerhöchsten Befehl: Geh. Kabinettsrat
von Berg.
Der Untergang des „Landovery
Castle"
Amsterdam. 2. Juli. Reuter bringt einen amt-
lichen Bericht des Kapitäns über Einzelheiten bei
der Versenkung des Hospitalschiffes „LlanLo-
very Castle", dessen Angaben natürlich nach
der Nachprüfung bedürfen. Der Himmel war be-
deckt. trotzdem soll das Schiff gut zu sehen und in
seinem Charakter als Hospitalschiff unverkennbar
gewesen fern. Die Explosion des Torpedos war das
erste Zeichen der Anwesenheit eines ll-Dootes. Das
Achterschiff sank zuerst. Der Bug ragte aus dem
Wasser. Der Dampfkessel schien gesprungen zu sein,
als das Wasser eindrang, dann verschwand das
Schiff innerhalb 10 Minuten. Das Boot des Ka-
pitäns fischte 11 Ueberlebende auf. Als es noch zu
einem anderen, der um Hilfe risf. heranftchr,
mucks von dem auftauchenden U-Boot wie-
derholt der Befehl gogeben, daß das Bsot
längsseits des U-Bootes kommen sollte. Der Ka-
pitän wurde in den Kommandoturm des U-Boo-
tes gebracht Und von dem U-Bootskommandanten
nach dem Namen des Schiff-W gefragt. Der Kom-
mandant sagte, daß die Llandovery Castle" acht
kanadische Fliegeroffizier« an Bord
gehabt hätte. Der Kapitän leugnete es und er-
klärte, es seien sieben kanadischs Sanitätsoffiziere
an Bord gewesen. Das Schiff sei von der kanadi-
schen Regierung gechartert worden für den Trans-
port von Verwundetem und Gefange-
nen (!) Auf die erneut« Feststellung des Kom-
mandanten. Laß die „Llandovery Castle" ameri-
kanische Offiziere für di« Front beförderte, gab
der Kapitän sein Ehrenwort, daß er in Len sechs
Monaten, di« er mit dem Schiff gefahren sei, nur
Kranke und Verwundet« befördert habe. SMtw
wurde auch der zweite Offizier an Bord de§ U-
Vootes gebracht. Diesem erklärt« der Kommandant
daß nach der Stärke der Explosion Munition
an Bord gewesen sein müsse. Der zweite Offi-
zier erwiderte, Latz der Kessel gesprungen uNd
der Schornstein niedergestürzt sei. Später begann
das U-Boot auf ein nicht erkennbares Ziel zu
schießen, vermutlich auf die Rettungsboote. Nach
70 Meilen Fahrt wurde das Boot des Kapitäns
auf dem Weg zur irischen Küste von dem Torpedo-
bootszerstörrs „Lvssander" gerettet.
Anm. von WTV.: 1. Das Schiff soll als
Hospitalschiff deutlich erkennbar gewesen sein, doch
fehlt jeder Beweis für die Richtigkeit dieser Be-
hauptung; 2. Wo-bsr soll der Kommandant des
U-Vootes gewußt haben, daß kanadische Flieger
an Bord warm? Die kanadische Regierung hat
angeblich das Schiff auch für Gefangene gechartert,
will aber gleichwohl innerhalb von 6 Monaten
keine darauf befördert haben. 4. Die BeLauptNna.
daß das deutsche U-Boot auf die Rettungsboots
gefeuert, ist ohne Zweifel eine bewußte offoe« Un-
wahrheit. 5 Der Bericht des U-Bootkommandan-
ten beider Versenkung mutz abgewartet werden.
Die Influenzaepidemie
Berlin, 3. Juli. Die sog. spanische Krankheit
nahm in Süddeutschland einen großen
Umfang an. Sie tritt in den meisten S ädten
au? und erreicht zur Zeit in Karlsruhe,
Mannheim und Ludwigshafen den Höhe-
punkt. wo ein Drittel oder ncch) höher.r Pro-
zentsatz der Bevölkerung von br ergrif-
fen wurde. Soweit bis jetzt bekannt geworden ist,
nimmt die Krankheit einen gutartigen Ver-
laust Im Straßenbahn- ru d Postwest n sind feit
gestern infolge der Mafseneükeankungen Störun-
gen zu verzeichnen. Desgleich n in München,
wo auch von Lex Schutzmannschaft 6ö Mann sich in
Behandlung befinden. Ueberhaupt sind am mei-
sten jene Leute erkrankt, die der Beruf -n größerer
Zahl vereinigt. Auch im Saargebist. in
Bonn und Koblenz sind viele Perfo-en von
der Epidemie ergriffen, desgleichen in Thürin-
gen. im Regierungsbezi.k Frankfurt a. O.
und Görlitz. Zn Berlin sind im Rüdolf-Vir-
chow-Krankenhaus eine größere Anzahl neuer Fälle
gemeldet, doch tritt die Krankheit in Berlin we-
sentlich leichter auf als in MLdL utschM.d, z. B.
fehlt hier die aus S"
meldets Anfangsform, das Erbrechen.

versendet fernen
Jahr 1917, gs-
ibmückt mit dem schönen Vereinszeichen von Hans
Thoma. Wie in frübe.en Jahren erfreute sich der
Verein auch im Berichtsjahre wieder Les lebhaf-
testen Interesses seiner hohen Schutzlstrrin und der
Unterstützung seitens des Grotzh. Ministeriums Les
Innern, Lex Landssversicherungsansialt Baden,
zahlrcich-r Kreise und sonstiger Kommunalver-
bünde. Das RechnungserLöbnis übersteigt Las des
Vorjahres und weist B 166,43 M. Einnahmen ge-
gen 19 681,38 Mk. Ausgaben auf, sodaß noch ein
Ueherschutz von 3465,07 M. verblieben ist. Aus
dein Bericht fei crwähm, Latz zu Anfang des Jah-
res eine wohlgelungene Fefer zur Eröffnung der
Heidelberger Bezirksgrupp« stattgefunLen hat, der
im Verlaufs Les Jahres verschiedene weitere Ver-
anstaltungen gefolgt sind, darunter die allgemeine
Mitgliedcrversammlung, mit deren Durchführung
Lis Bezirksgrupre einen sehr schönen Erfolg zu
verzeichnen gehabt hat.
GeriHtsSerichterstattung. Die Frage der Ge-
richtsberichteüstattung gab vor einigen Tagen im
Verein Magdeburger Presse zu einer grundsätz-
lichen Aussprache Veranlassung. Oberpfarrer Stab-
wasser meinte auf Grund seiner Erfahrungen als
Gefängnisgeistlicher. LG die Namennennung schwere
Schädigung der Angehörigen eines Ver-
urteilten mit sich führe. Er bezweifelte, daß die
Presse ein Interesse an dar Namenennung der
Verurteilten habe und regte an. einmal auf ge-
wisse Zeit Len Versuch zu machen, das Namennen-
nung gaW einzustellen. In'der Aussprache hier-
über wurde jedoch von sämtlichen Vertretern der
Magdeburger Presse daran festgchalten. daß die
Namenennung bei Gerichtsberichten unerläßlich
sei. sie stelle jene erweiterte OeffeEMeit dar,
die den Eerichtsverhanblungsn längst nickt mehr
innewohne. Die Rückwirkung der Bestrafung auf
die nächsten Angehörigen der Verurteilten wolle
weder der Gesetzgeber, noch wünsche sie di« Presse.
Hier liege eben eine falsche Aussicht breiterer Kreise
der Bevölkerung vor. die die Tat mit feiner gan-
zen Umgebung verwebe, man könne daher nur
dringend wünschen d-rtz sich die Bevölkerung ent-
schließen möge, diese Aechtung der Familien Ver-
urteilter su unterlassen.
* Auszeichnung. Dom Kassier Lei der Reichs-
banknebenstelle Heidelberg, Oskar Güt le,
wurde das prsußischs Verdieuftkreuz für Kriegs-
hilfe verliehen.
- Neuausgehäugt sind in den Aushau gekästen
an unserem Hause dis Bilder der Feier des 80-
jährigen Regierungsjubiläums des Kaisers im
Großen Hauptuartier: Der Kaiser im Gespräch
mit GeNsralfÄdmarschall von Hindenburg
und dein österreichisch-ungarischen Militärbsvvll-
mäMgte« Exz. von Klepsch. — Der siegreiche
deutsche Vorstoß zwischen Montdidier Und Noyon.
Maschinengewehre werden in einem zerschossenen
Hause in Stellung gebracht. — Dis Eroberung
von Soissons: Die Franzosen schießen dis Stadt
in Brand. Die brennende Rus St. Christophs.
* Polizeibericht. Zur Anzeige kamen drei
Personen von Auswärts weil sie Johannisbeeren
aufkauften. Die Ware wurde beschlagnahmt.
* Achtet die Gesetze! Im Juni kamen 136
Personen in der Stadt Heidelberg wegen Heber-
tretung der zur Bekämpfung der Lebens-
'mittelteuerung erlassenen Gesetze und Ver-
ordnungen zur Anzeige

Wärme-
Grave
n. Cels.
rnederst. höchster
Wärmegrad
seit gestern
Wind-
richtung
Himmel
Lrrftdr.
mm
ss- 14,6
ss- 14,4
iss- 24,0
— —
 
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